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36 - Die Omen von Kregen

36 - Die Omen von Kregen

Titel: 36 - Die Omen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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vorüber ist.«
    »Das scheint mir auch so zu sein.«
    Im Verlaufe zahlreicher lebhafter Abende in Esser Rarioch, jenem wunderbaren Festungspalast, den ich Heimat nenne, hatte ich meine Gefährten mit allerlei Schilderungen des Moders geplagt. Fasziniert hatten sie mir und Deb-Lu zugehört und meine angsteinflößenden Abenteuer im Moder des Moderherrschers Ungovich in sich aufgenommen. Das Gewellte Land, Moderdrin, das Land der Fünften Note, befand sich weit von hier im Zentrum Havilfars.
    »Ist also Loriman nur wegen der Schatzsuche hier?« fragte ich. »Er war Spikatur-Angehöriger. Daran besteht kein Zweifel.«
    Seg polierte weiter an seinem kleinen Bogen herum und warf mir einen zweifelnden Blick zu. »Du meinst, Loriman ist ein Werkzeug der Hexe?«
    »Aye.«
    »Und kommt jetzt nicht als Mitglied von Spikatur Jagdschwert, sondern deswegen?«
    »Aye.«
    »Wie auch immer – ein kleiner gut gezielter Pfeil könnte das Problem lösen.«
    »Ein nützlicher Mann, der in der Klemme steckt. Ich glaube, ich hole ihn heraus und sehe mal, wie er reagiert.«
    Kurze Zeit später hatten wir Vorräte gekauft und uns nach besten Kräften vorbereitet und gingen unter Beachtung des Fantamyrrh an Bord von Kov Hurngals Voller. Und verließen kurze Zeit später jenen winzigen Flecken Zivilisation im Dschungel und rasten in das vermengte Licht der Sonnen von Scorpio empor.
    Den Geschwindigkeitshebel scharf nach vorn gelegt, flogen wir, so schnell es ging, zum Coup Blag.

12
     
     
    Schnell und gerade wie ein Lanzenstich flogen wir über die Engen Hügel.
    Unter uns zogen Regenwald und Dschungel dahin. Die schrecklichen Berge, die wir uns hinaufgemüht hatten, um dann an der anderen Seite wieder hinunterzuklettern und uns wieder aufwärtszukämpfen, zogen vorüber wie Modelle in einem Kinderzimmer. In großer Höhe passierten wir die Lichtungen, deren Teiche, ölig von Gift, das Licht auf unbehagliche Art reflektierten. Auch jener letzte Teich auf jener letzten Lichtung wies den tödlichen Schimmer auf. Die Slaptra allerdings, die Pflanze, die auf Geräusche hin tödlich zuschlug, die den Boden ringsum abklopfte und dabei tiefe spatenähnliche Abdrücke im Sand hinterließ – die Slaptra war verschwunden.
    »Jemand hat da ein bißchen gegärtnert«, bemerkte Seg.
    Ehe ich antworten konnte, sagte San Aramplo auf seine hochmütige Khibil-Art: »Im Wasser lauert das Böse. Ich spüre es überdeutlich.«
    »Das Gift hat die im Wasser wachsenden Pflanzen abgetötet. Es waren Slaptras.«
    »Natürlich. Eine vernünftige Lösung.«
    Als Seg und ich herausfanden, daß der uns begleitende Zauberer ein Khibil war, hatte mir Seg einen dermaßen komisch-verzweifelten Blick zugeworfen, daß ich beinahe laut losgelacht hätte. Ein Zauberer redet immer ziemlich von oben herab. Schon jeder normale Khibil sieht sich als Mitglied der überlegensten Rasse ganz Kregens, trägt die Nase ziemlich hoch und zeigt sich meistens unbelehrbar. Ja, so waren die Khibils. Ihre fuchsigen Gesichter mit den arroganten rötlichen Schnurrbarthaaren, die scharfen Augen, der schneidende Ton – dies alles war mir überaus vertraut.
    Unser Zauberer, San Aramplo, war Mitglied der Thaumaturgen von Thagramond. Es handelte sich um einen kleinen Kult, der aber weit verbreitet war und in dem Ruf stand – wie es bei vielen der zahlreichen kregischen Zauberer der Fall war –, reale übernatürliche Kräfte aufbieten zu können. Natürlich standen die Thaumaturgen nicht in derselben Klasse wie die Zauberer aus Loh.
    Der fuchsgesichtige Magier hatte – wie schon vor ihm Fregeff der Fristlezauberer – das Gift im Wasser erspürt und seine böse Kraft abgeleitet. San Aramplo besaß also echte Zauberkräfte.
    Wir konnten nur hoffen, daß er auch den magischen Kräften des Labyrinths gewachsen war, in das wir bald eindringen würden.
    Als er sich zu seiner Privatkabine begeben hatte, die hinter einen purpurnen Vorhang lag, bewegte Nath der Verstockte rollend die massigen Schultern und sagte: »Zauberer! Die konnte ich noch nie ausstehen!«
    »Ah!«, wandte Ortyg Thingol ein. »Aber sie sind nicht alle gleich. San Bjanching hat mir bei meinen Mathematikstudien sehr geholfen.«
    So etwas war mir neu, und ich lauschte mit aufflackerndem Interesse. Anscheinend half Khe-Hi bei der Ausbildung der jungen Leute mit. Sehr gut!
    »Bilden sich alle einen Stiefel ein!« sagte Nath. »Zauberer, Edelleute, die hohen Herren und Damen. Für uns normale Leute aber haben sie keine Zeit.«
    »Ich

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