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36 - Die Omen von Kregen

36 - Die Omen von Kregen

Titel: 36 - Die Omen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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es bewundernswert, wie Dame Hebe die Lage entschärfte, denn es dauerte nicht lange, bis ihr die beiden lammfromm gegenüberstanden. Was auch die Ursache für den Streit war, die Feindseligkeit der beiden schien mir so tief zu sitzen, daß sie vermutlich nur durch ein Duell gelöst werden konnte – eine Lösung, die beide offenbar anstrebten.
    Nun ja, das ging mich nichts an. Seg kam herbei.
    »Llahal, Pantors!« rief er auf seine offene fröhliche Art. »Llahal, meine Dame!«
    Die drei fuhren zu uns herum, als hätte eine von Csitras Plagen ihnen die Kehrseiten gegerbt.
    »Zur Hölle, wer bist du?« wollte Kov Hurngal wissen. »Dies ist eine Privatfeier.«
    »Das freut mich zu hören«, sagte Seg auf seine leise Art und Weise, die allen, die ihn kannten, Schauder über den Rücken schicken konnte. »Wir sind gekommen, um dich zum Coup Blag zu führen.«
    Nun ja, danach wurden Llahals und dann Lahals getauscht, und man lud uns ein näher zu kommen, und wir setzten uns in die Ecknische, deren polierte Sturmholztische mit Krügen und Flaschen überladen waren. Wir überhörten alle Kränkungen. Loriman erkannte mich nicht. Wir erklärten, daß wir schon im Coup Blag gewesen seien und zurückkehren wollten, um neue Schätze zu erringen.
    »Die Spielleidenschaft läßt uns nicht los«, erklärte Seg.
    Die Gruppe lachte, als sie dies vernahm, und die Stimmung löste sich. Man hing förmlich an unseren Lippen. Wir schmückten die Wahrheit etwas aus. Wenn sie alles wußten, überlegten sie es sich womöglich und machten einen großen Bogen um diesen Ort.
    Natürlich gehörte der Voller Kov Hurngal.
    Er hatte sich über die Vorbehalte der Einheimischen gegenüber Hamaliern mit viel Gold hinweggesetzt und wurden nun gewissermaßen geduldet.
    Diese Duldung mochte mit einem Messer zwischen den Rippen enden, wenn nicht bald der Rest der Gruppe eintraf und uns das Aufbrechen ermöglichte.
    Er und Loriman behandelten uns mit der beiläufigen, eher unbewußten Herablassung gewisser Adliger. Wir waren Pantors und genossen bei den Einwohnern dieser Stadt einen guten Ruf; aber wir waren noch lange nicht in ihrer Klasse und taugten daher nur zu Werkzeugen.
    Daß wir als Edelleute akzeptiert wurden, war für den jungen Ortyg Thingol durchaus verständlich. Nath der Verstockte hielt uns für zwei junge hohe Herren, die am vallianischen Feldzug teilgenommen hatten. Er schien sich in der Rolle, die die Situation ihm zugedacht hatte, völlig heimisch zu fühlen. Ich schätzte ihn als zähen Kämpfer ein, einen der besten Soldaten Vallias. Mehr als einmal mußte ich ihn anstoßen, damit ihm nicht das gewohnte ›Bei Vox!‹ entfuhr.
    »Bei Pandrite«, sagte ich und fügte boshafterweise hinzu: »Oder ›Bei Chusto!‹ oder gar: ›Bei Chozputz!‹ Beides sind hübsche Schimpfworte.«
    Diese Sprüche hatte ich auf meinen Abenteuerreisen in Nord-Pandahem mit Dayra, Ros der Klaue und Pompino erfunden.
    »Schön, schön, Jak. Ein ziemlich absonderlicher Ort, dies hier.«
    »Aye, es wird noch absonderlicher werden.«
    Nath der Verstockte ließ die neuen Schimpfworte über seine Zunge rollen. »Bei Chusto, Jak! Darauf freue ich mich förmlich – als Abwechslung.«
    Jede Expedition in uralte Ruinen, die das Ziel hat, vergrabene Schätze zu heben, und die intelligent geplant wird, muß in dieser oder jener Form einen Zauberer in ihren Reihen haben – darüber braucht man nicht zu diskutieren.
    Seg und ich hielten es für besser, in Frau Tlimas Haus zu wohnen und nicht im Drachennest Quartier zu nehmen. Damit hofften wir Reibungen zu vermeiden. Frau Tlimas Ehemann war ein ruhiger, entgegenkommender Typ und viel unterhaltsamer als der primitive Haufen in der Schänke.
    Seg regte sich ziemlich darüber auf, daß es in der ganzen Stadt keinen anständigen Langbogen gab. Er kaufte einen Kurzbogen und musterte ihn mit zusammengepreßten Lippen, bis ich lächeln mußte.
    »Entscheidend ist, daß wir wissen, Csitra hat Spikatur Jagdschwert übernommen.« SJS war eine geheimnisvolle Organisation, die sich die Vernichtung Hamals zum Ziel gesetzt hatte. Nun ja, das war alles vorüber, doch inzwischen waren die Anhänger Spikaturs dazu übergegangen, jeden zu ermorden, der ihnen ein Dorn im Auge war, und Anwesen niederzubrennen, die ihnen nicht gefielen – so schien es jedenfalls. Csitra hatte die Kontrolle über SJS übernommen und setzte die Organisation für ihre finsteren Ziele ein.
    »Ich vermute«, antwortete Seg, »daß Spikaturs Nutzen für die Hexe

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