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36 - Die Omen von Kregen

36 - Die Omen von Kregen

Titel: 36 - Die Omen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Aber ich habe das komische Gefühl, daß wir wahrscheinlich schon mal hier gewesen sind.«
    »Wenn du es sagst«, meinte ich gelassen.
    »Beim Verschleierten Froyvil, mein alter Dom! Ich sage es! Und ich wette einen Monatssold darauf, daß da vorn gleich die Stadt Selsmot auftaucht. Und darin die Taverne aller Dschungelfreuden, das Drachennest! «

11
     
     
    »Du bist also zurückgekommen«, sagte Frau Tlima und wischte sich die mehligen Hände an der blaugestreiften Schürze ab. »Ich habe ja immer wieder gesagt, du würdest zurückkehren, Dray der Bogandur – obwohl du dich jetzt Jak nennst.«
    »Wenn es dir gefällt, Frau Tlima. Ich habe immer schon Jak Dray geheißen.«
    »Ach, das geht mich nichts an.«
    »Wahrscheinlich heißt du nach dem gemeinen Herrscher«, sagte Nath der Verstockte, und ich fuhr zu ihm herum. Obwohl sein Tonfall sehr gemäßigt war, lag doch ein spürbarer Zorn in seiner Stimme.
    »Pantor Seg!« rief Tlima, ohne auf Naths Ausbruch zu achten. »Gieß dir etwas von unserem hiesigen Bier ein. Wir haben auch frisch gepflückte Palines.«
    Seg setzte sein gewinnendes Lächeln auf. »Du behandelst arme geplagte Reisende wie immer gut, Frau Tlima. Nicht zuletzt geplagt durch diesen jungen Ortyg.«
    »Du nimmst ihn doch wohl nicht ins Drachennest mit, oder?«
    »Er ist kein gefühlloser Bursche, sondern ein Mann mit dem Mut eines Mannes.«
    Ortyg hielt vernünftigerweise den Mund, obwohl ich zugeben muß, daß dieser Umstand zu einem Teil auf die Ladung Palines zurückging, die er gerade kaute.
    Während dieses netten Wortgeplänkels kamen meine Gedanken nicht von dem schlimmsten neuen Problem fort, das sich uns in Paz bot. Wir besaßen Flugboote. Diesen Vorteil hatten wir stets auf unserer Seite gesehen, eine Art As im Ärmel. Jetzt mußten wir aber erkennen, daß auch die Shanks – oder Schtarkins oder Shants, wie immer die von der anderen Seite der Welt stammenden elenden Fischköpfe genannt wurden – Flugboote in ihrem Besitz hatten und uns damit tüchtig einheizen konnten.
    Gestrandet in dieser unbedeutenden kleinen Stadt in der Tiefe des südpandahemischen Dschungels, konnte ich nur noch daran denken, daß ich die Herren der Sterne anrufen mußte.
    Daß sie mich rufen würden, wenn sie mich brauchten, stand für mich fest. Bei Vox! Sie würden einiges erklären müssen!
    Wieder einmal beschäftigte mich die Frage der Prioritäten. Ich mußte mich mit Csitra befassen, keine Frage. Ebenso mußten die Shanks abgehandelt werden, auch klar. Bei allen flammenden Höllen – was hatten die Shanks in Flugbooten über Pandahem zu suchen, wenn meine Geheimberichte keinen Zweifel daran ließen, daß sie sich unzählige Meilen entfernt in Mehzta befanden?
    Die einzige Erklärung schien zu sein, daß wir es hier mit einem neuen, anderen Haufen Fischköpfe zu tun hatten.
    Frau Tlima sagte: »Wir haben gestern ein Boot durch die Luft fliegen sehen. Es landete dicht vor der Stadt. Die Leute, die darin saßen – ganz einfache Diffs – gingen ins Drachennest .«
    »Ah!«
    »Ich bitte dich, Pantor Seg! Du willst wirklich wieder dorthin?«
    »Und ob, Frau Tlima.«
    »Also, da bleibt mir nur zu hoffen, daß der gute Pandrite über dich wacht.«
    Im Drachennest waren Expeditionen zusammengestellt worden, die in die Engen Hügel zum Coup Blag hinaufzogen, um die dort angeblich verborgenen Schätze zu heben. Seg und ich hatten an einer solchen Expedition teilgenommen. Nun schien sich eine weitere zu bilden – aus einer Gruppe, die einen eigenen Voller hatte. Bestens!
    »Erst mal abwarten, ob man uns mitnimmt«, sagte Seg auf dem Weg durch die staubige Hauptstraße, kurz bevor es zu regnen begann.
    »Oh«, erwiderte ich frohgemut, beinahe hochmütig in meiner dummen Anmaßung. »Und ob man uns mitnimmt. Wir waren doch schon mal dort.«
    »Das stimmt, mein alter Dom, das stimmt.«
    »Ich komme auch mit«, schaltete sich Ortyg ein.
    »Ach?«
    »Gewiß doch, Jak. Das steht zweifelsfrei fest.«
    »Wenn ich dich in der Ausbildung gehabt hätte«, sagte Nath der Verstockte, »wärst du im Nu Hikdar gewesen – und Kampeon noch obendrein!«
    Wieder stellte uns Frau Tlima die schlichte Kleidung dieser Gegend zur Verfügung, als Ersatz für unsere verbrannten und zerrissenen Sachen. Wir hatten sie bezahlt, diesmal in vallianischem Gold, worüber sie sich nicht äußerte. So näherten wir uns nun der berühmten Veranda des Drachennests.
    »Überlaßt Seg das Reden!« bat ich die anderen beiden.
    »Aye, Jak«,

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