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36 - Die Omen von Kregen

36 - Die Omen von Kregen

Titel: 36 - Die Omen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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bitte dich, Nath!« widersprach Ortyg. »So schlimm ist es doch nicht!«
    »Ich kenne das Leben, mein Junge.«
    Darauf wußte Ortyg nicht viel zu erwidern. Ihm fiel nur die lahme Antwort ein, daß er – bei Vox! – das Leben auch bald kennenlernen werde. »Beim Verschleierten Froyvil, Nath! Dir mag der Bursche nicht gefallen, aber er wird uns unschätzbare Dienste leisten – glaub mir!«
    Wenn Seg und ich hier in Pandahem Pantors waren, dann zu Hause in Vallia Jens; aber niemand merkte an, daß wir als solche ja eigentlich auf der schwarzen Liste Naths des Verstockten stehen müßten; dennoch behandelte er uns mit gleichbleibender Höflichkeit. Wir vermuteten, daß er in Seg und mir Kampeon-Kollegen sah, Mitabenteurer in diesem Leben, das er verabscheute.
    Wir flogen in geringer Höhe und bekamen trotz des Flugwindes den intensiven primitiven Geruch des Dschungels mit.
    Kov Hurngals Voller erbrachte eine ziemlich gute Flugleistung, und wir vermuteten, daß er vor der Expedition mit nagelneuen Silberkästen versehen worden war. Das Schiff hieß Hanitcha Triumph. Es war groß genug, um gut zweihundert Seelen als Passagiere mitzunehmen, und war einigermaßen mit Varters und Katapulten ausgestattet. Es hatte nur eine Kampfplattform, und die unteren Kampfgalerien sahen etwas schmal aus. Gleichwohl war der Voller in seiner hellblauen Farbe und der Vergoldung recht hübsch. Er war, und daran bestand nun wirklich kein Zweifel, einem Fußmarsch durch die Engen Hügel unbedingt vorzuziehen, bei Krun!
    Im Verlauf unseres Fluges hielt ich immer wieder vergeblich Ausschau nach anderen Flugbooten, in der Hoffnung, vallianische Kameraden wiederzufinden, die die unterbrochene Expedition fortsetzten.
    Der Gedanke, geradewegs zum Coup Blag zu fliegen und vor der phantastisch geformten Klippenwand zu landen und dann weiterzumarschieren, wollte mir irgendwie nicht vernünftig erscheinen.
    »Wir sollten ein Stückchen entfernt landen«, sagte ich zu Seg, »und den Rest des Weges zu Fuß zurücklegen.«
    »Aye. Du hast recht.«
    Aus der mit goldenen Vorhängen verschlossenen Kabinentür kam Dame Hebe. Sie schien zu jeder Zeit ein Netz aus Perlen in den Haaren zu tragen. Ihr blaues Gewand war kurz und wurde von einem breiten goldenen Gurt zusammengehalten. Die Sandalen waren eine minimale Pracht. Was ihr Gesicht anging – nun ja, sie hatte weit auseinanderstehende Augen, die unter den geraden Brauen dunkel wirkten. Ihre Stirn war ebenfalls breit und wies jenen dunkleren Teint auf, der mir schon an ihren Händen aufgefallen war. Ihre Nase war kurz, die Lippen waren voll geformt. Sie war eine hohe Dame, die einen eigenen Willen hatte und sich nicht zu schade war, ihre Ziele mit Koketterie anzustreben. Sie war eine Vadni, im Adelsrang leicht unter einer Kovneva stehend. Und sie war stolz, daran konnte kein Zweifel bestehen. Außerdem schien sie traurig zu sein.
    Lächelnd, nein, eher grinsend trat ihr ein Mann entgegen und verbeugte sich übertrieben. Es gibt Kreger, die der Meinung sind, Rapas könnten nicht lächeln. Nun ja, diese Wesen haben raubtierhafte Schnabelgesichter, Züge wie Aasvögel und ein Gefieder von erstaunlich vielseitiger Farbigkeit – vor den dunkleren Tönungen mußte man sich allerdings in acht nehmen! Den Ausdruck dieser Wesen vermag man bei einiger Erfahrung gleichwohl zu deuten, und die Schnabelstellung dieses Burschen deutete auf ein hämisches Grinsen hin.
    »Tyr Rogarsh«, sagte Dame Hebe.
    Die beiden entfernten sich gemeinsam. Der Rapa, Tyr Rogarsh der Rassler, trug eine massive Lederrüstung, wie sie bei einem Flutswod zu erwarten war, dazu zwei Schwerter und wehende Federn am Helm, die mit seinem Gefieder im Wettbewerb standen. An der Kehle schimmerte und funkelte es golden – ein Abzeichen, das der Welt verriet, wer und was er war.
    »Er ist ganz nützlich«, sagte Seg. »Soweit ich weiß, diente er als Söldner in Hamal, stieg dabei zum Chuktar auf und tat sich bei einigen Zusammenstößen hervor – bis er auf unsere Jungs aus Vallia stieß.«
    Ortyg lachte entzückt. Nath blieb stumm.
    »Nun ist er tazll, ohne Anstellung, und versucht sein kostspieliges Leben aufrechtzuerhalten, indem er Gräber ausplündert.«
    »Das scheinen die Leute in dem Coup Blag zu sehen – nichts weiter als einen Grabhügel, angefüllt mit Schätzen.«
    »Und die Banditen, die früher hier ihr Unwesen trieben?«
    »Die sind vor langer Zeit verschwunden, jetzt geht es nur noch um das alte Grab.«
    »Irgend etwas stimmt hier

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