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36 - Die Omen von Kregen

36 - Die Omen von Kregen

Titel: 36 - Die Omen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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vorausgehende Mann, ein Rapa, hatte gerade noch Zeit für einen kurzen Schrei, ehe er in dem Loch verschwand, das von seinem tastenden Stab geöffnet worden war.
    Wir schauten in die Öffnung, doch unsere Fackeln zeigten nur kahle Wände, so weit das Licht reichte.
    Wir schoben uns vorsichtig um die Falle herum, und die Stabschwinger arbeiteten nun mit besonderer Hingabe, das kann ich Ihnen sagen.
    Gleichwohl begann plötzlich ein kräftiger, schwer gepanzerter Ranstak, ein Geschöpf mit verhüllten Augen und gedrungenen Gesichtszügen, wie trunken zu torkeln. Aus einem Schlitz in der Wand war ein Bolzen hervorgeschnellt und ihm in den Nacken gefahren. Er fiel zur Seite und ließ seinen Schwanz herumpeitschen, wie es ein Kataki in vergleichbarer Lage ebenso getan hätte. Die Männer mit den Holzstangen musterten nun jeden noch so geringen Schatten an den Wänden mit großem Mißtrauen.
    Nun ja, sie lernten dazu, und die Lektionen kosteten Menschenleben.
    Ich beugte mich über den Ranstak und löste einen Ledergürtel von seiner dicken Hüfte. Daran baumelte ein kurzes Schwert in seiner Scheide. Es hatte eine nicht zu breite gute Klinge, bestens geeignet für Nahkämpfe, wie man sie in Tunneln und Höhlen erwarten mußte.
    Schließlich grüßte ich den Ranstak mit der Klinge und überantwortete ihn der Fürsorge seines Gottes, dessen Namen ich damals nicht kannte, und ging weiter.
    »Du hast seine Rüstung nicht genommen«, stellte Nath fest.
    »Zu klein.«
    Mit diesem kurzen Schwert als Ergänzung für das Langschwert, das ich halb verdeckt auf dem Rücken trug, war ich schon halbwegs gut ausgerüstet. Seg und Nath würden meinem Beispiel folgen, wenn sich die Gelegenheit ergab; für mich war nämlich klar, daß die Expedition weitere Opfer fordern würde.
    Ich wußte, daß Seg ein Auge auf einen großen rotschöpfigen Burschen geworfen hatte, der sich geschmeidig durch die Höhlen bewegte und einen Bogen in der Faust trug.
    Zu was für Gedanken Menschen fähig sind, wenn es die Umstände erfordern!
    Gleichwohl sagte ich zu Seg: »Vielleicht ist auf engem Raum der Verbund-Reflex-Bogen viel besser einzusetzen als ein langer, Seg. Wie bei den Schwertern.«
    »Solche Überzeugungen mögen sich in den Köpfen von Schwächlingen festsetzen, mein alter Dom. Ich weiß nun mal Bescheid über Bögen.«
    Nun ja, mehr war dazu nicht zu sagen, denn für mich gab es auf zwei Welten keinen besseren Bogenschützen als Seg Segutorio, der in diesen Landen als Seg der Horkandur bekannt war.
    Bei der nächsten Gelegenheit – wir passierten gerade die Brücke über einen Abgrund, in dem Brände waberten und übelkeiterregende Dämpfe absonderten – schob ich mich an Loriman heran. Aus dem Höllenschlund im Boden stieg eine Wolke schwarzgeflügelter Gestalten empor: Ihre Augen funkelten rot, die Zähne wirkten wie Reihen gelber Nadeln, die klauenbewehrten Flügel flatterten vor dem Feuerschein. Mit Kreischlauten, die der Hölle zu entstammen schienen, attackierten sie uns als beißender, krallender Schreckensschwarm.
    Sofort hieben alle um sich, ließen die Waffen kreisen, in dem verzweifelten Bemühen, sich der kleinen Ungeheuer zu erwehren. Die Wesen waren kaum größer als gut gewachsene Krähen, doch die nadelscharfen Zähne konnten das Fleisch offenlegen, die Krallen wirkten wie Enterhaken. Ich konnte einen kurzen Blick auf einen Rapa werfen, der von den Wesen besetzt war, als wollten sie ihn als Brutstätte benutzen. Zahlreiche Federn wirbelten.
    Das kurze Schwert bestand hier seine Bewährungsprobe; ich konnte damit die Flugwesen wie bei einem makabren Tennisspiel fortschmettern. Lorimans Klinge funkelte neben mir. Wie viele Angreifer es geben mochte, konnten wir nicht wissen. Wir eilten im Laufschritt über die Brücke und hieben mit den Waffen um uns. Wie immer litten die Sklaven am meisten.
    Ohne zu überprüfen, ob Seg bei mir blieb, hielt ich mich etwas zurück und versuchte den halbnackten Sklaven Deckung zu geben, die sich mit Hilfe ihrer Lasten zu schützen suchten. Die Flugmonstren stanken nach dem Höllenschlund unter uns. Die Brände, die Dämpfe, der Rauch, die sinnverwirrenden Schwärme der pelzigen Teufel – dies alles vereinigte sich zu einer Szene, die zu einem klassischen Höllenbild paßte.
    San Aramplo, der Khibil-Magier, kroch auf Händen und Knien herum, Sklaven stolperten über ihn. Ich faßte mit der linken Hand unter seinen Arm und zerrte ihn hoch. Er hatte keine einzige Wunde erlitten, und ich verfehlte

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