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36 - Die Omen von Kregen

36 - Die Omen von Kregen

Titel: 36 - Die Omen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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und der Horde her der Pracht entgegen, die wir schon erwartet hatten.
    Seg und ich setzten uns an einen der überfüllten Tische und begannen zu essen und zu trinken.
    »Ist so etwas angebracht?« fragte Loriman.
    Seg schluckte und griff nach einer frischen Flasche.
    »Letztesmal hatten die Speisen keine schlechten Nebenwirkungen.«
    »Bei Numi-Hyrjiv, der Goldenen Pracht!« bellte Strom Tothor. »Laßt etwas übrig für einen durstigen Kumpanen, der schon einen ermüdenden Weg hinter sich hat!«
    Seg lachte und gab die Flasche weiter, deren Inhalt sich der Löwenmensch in den Mund schüttete.
    Überall stürzten sich unsere Leute wie ausgehungerte Warvols auf die Speisen. Die Sklaven aßen, bis sie nicht mehr konnten, und Hurngal mußte schließlich den Wachen Anweisung geben, die Sklaven von den Flaschen fernzuhalten. Dabei fragte ich mich, ob die Wächter nicht ebenfalls in Gefahr waren, der Wirkung des Alkohols zu erliegen. Es mochte zwar hübsch anzuschauen sein, wie sich Sklaven und Wächter trunken durch die gefährlichen Gänge wälzten, doch über kurz oder lang konnte so etwas nur üble Folgen haben.
    Die lächerliche Art und Weise, in der Dame Hebe und Kov Loriman umeinander herumschlichen und sich gegenseitig viel mehr Raum ließen, als angebracht war, hätte mich unter anderen Umständen amüsieren können. Hier und jetzt schien Kov Hurngal die Zügel in der Hand zu haben und sich Mal um Mal durchzusetzen.
    Loriman stürmte herbei und warf sich auf einen der prächtig bezogenen ornamentverzierten Stühle, übersät von hölzernen Weinranken aus Blattgold und Perlenbesatz. Seine Augenbrauen waren in ratloser Wut zusammengezogen.
    »Dieser Mann!« Nachdem er auf diese Weise das Eis getestet und den ersten Schritt getan hatte, schlug er die möglichen Folgen seiner Vertraulichkeit in den Wind. Als der cholerische, direkte, überlegene Typ, der er nun einmal war, begrüßte er vermutlich die seltene Gelegenheit, mal vernünftig mit jemandem zu sprechen, anstatt nur Befehle oder Kränkungen brüllen zu müssen.
    Ich beugte mich auf dem weichen Leinenpolster vor. »Als ich sagte, ich hielte dich für den Anführer, war ich ganz offenbar im Irrtum. Dieser Mann aber ...«
    »Ich habe den Anstoß für diese Expedition gegeben. Dame Hebe war meine gute Freundin und erklärte sich gern bereit, Hurngal anzusprechen und zu überzeugen, die Expedition zu finanzieren.«
    »Ah«, sagte Seg und nickte weise, »solche Dinge kosten eben Geld.«
    »Und du, Kov«, – ich warf Loriman einen Blick zu, den dieser als abschätzend auffassen mußte –, »hast dein Geld entweder für oder gegen Spikatur ausgegeben.«
    »Aye. Beides.«
    »Jeder von uns verbindet mit dem Vordringen in dieses Labyrinth gewisse Erwartungen. Du hast Hurngal einfach willkürlich bestimmt?«
    »Mehr oder weniger. Er hat Geld und Verbindungen – und ist Hamalier.«
    Loriman erinnerte mich an den legendären Spatzentarl-Vulkan auf der untergegangenen Insel Naripur – er brodelte und kochte innerlich und verhinderte doch immer wieder, daß er in die Luft ging. Doch war er hier und jetzt einer Explosion gefährlich nahe und wollte nun mal mit jemandem sprechen; soviel war mir klar.
    »Wieso Hamalier?«
    »Ach, ich war davon ausgegangen, daß er hier unten ums Leben kommen würde.«
    »Aber Dame Hebe ...«
    »Sie wollte ich gar nicht mitnehmen. Das war ihre Idee und der Vorschlag dieses Cramphs Hurngal.«
    »Ich hatte die Ehre und das große Glück«, sagte Seg, »hier unten jene Dame kennenzulernen, die jetzt meine Frau ist, Lob sei ...« Ein kurzes Stocken, dann: »Pandrite, dem Allprächtigen!«
    Loriman steckte viel zu tief in seinen Problemen, um darauf zu achten, was ihm gesagt wurde. Mit gerunzelter Stirn saß er da, mit verkniffenem Gesicht umfaßte er einen goldenen Kelch mit rotem Wein.
    »Als Spikatur noch gegen die Hamalier kämpfte, war alles in Ordnung. Jetzt muß man Spikatur kriminell nennen.«
    Ich sagte: »Du weißt, daß diese Hexe SJS lenkt, um damit eigene finstere Ziele zu erreichen?«
    »Nein. Aber sie wird sterben wie alle anderen, keine Angst.«
    »Im Augenblick spielt sie lediglich mit uns. Wir erleben hier eine Art raffinierte Folter, ein Vorgehen, auf das sie spezialisiert ist. Ihr Uhu geht da weniger subtil vor. Die beiden werden sich noch ein Weilchen mit uns amüsieren, aber auf jeden Fall ist es Armipands unschöne Wahrheit, daß wir von den Schrecknissen bisher nur sehr wenig erlebt haben.«
    Nun ja, Csitra spielte

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