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36 - Die Omen von Kregen

36 - Die Omen von Kregen

Titel: 36 - Die Omen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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wir, mein alter Dom, das schaffen wir, wenn es soweit ist«, sagte Seg auf seine aufreizend fröhliche Art; er wußte genau, wie er mich packen konnte, bei Zair! Aber Seg Segutorio ist nun mal der beste Gefährte, den sich ein Mann auf zwei Welten nur wünschen kann!
    Jeder Mensch hat Zwiespältiges in sich. Er ist Dunkelheit und Licht. Ich verabscheute Csitra und fürchtete und ekelte mich vor ihrem Uhu Phunik. Würde ich aber in der Lage sein, sie kaltblütig zu töten? Sie gab sich dem Wahn hin, ich müsse die Zuneigung, die sie zu mir empfand, erwidern. Mit diesem Wahn hatte sie in Vallia schon großen Schaden angerichtet – sie hatte mich den Völkern des Inselreiches entfremden wollen, indem sie ihre Neun Unsäglichen Flüche gegen das vallianische Land aussprach.
    Doch konnte man ihren Standpunkt irgendwie ahnen, konnte man die arme irregeleitete Seele, wenn nicht verstehen, so doch versuchen, ihre Motive zu erfassen. Wie sehr stand sie doch noch unter dem schlechten Einfluß ihres wahnsinnigen Mannes Phu-Si-Yantong, der zum Glück längst tot war und in der verdienten Hölle schmorte!
    Konnte ich gelassen hineinmarschieren und im Schutz von befreundeten Zauberern aus Loh das Schwert gegen sie erheben?
    Ich begann mir einzubilden, ich würde der Aufgabe aus dem Weg gehen. Seg würde nicht zögern, aber schließlich war er mein Klingengefährte, der beste Bogenschütze auf zwei Welten, und er würde für mich jeden umbringen, der mir gefährlich werden konnte. Mir ging es sehr darum, Seg aus dieser verfahrenen Angelegenheit herauszuhalten.
    Schließlich, und das war irgendwie verdammt selbstverständlich, hing alles doch nur wieder an mir, dem einfachen Dray Prescot, der – Zair sei Dank! – nicht mehr Herrscher von Vallia war.
    Immer mal wieder wechselten wir uns in der Spitze ab, und als Nath das nächste Mal neben mir erschien, bemerkte er, Hurngal sei überzeugt, wir würden das Labyrinth bald wieder verlassen.
    Ich schaute durch den Gang über die Köpfe der Wächter und der Sklaven mit ihren Goldsäcken; ich sah die Fackeln flackern. Irgendwo dort vorn würde Hurngal seine Leute antreiben, halb wahnsinnig vor Aufregung wegen der kostbaren Schätze. Csitras raffinierte Pläne lockten den armen Kerl in ein Schicksal, das er trotz Lorimans Anschuldigungen wohl doch nicht verdient hatte.
    »Jak«, sagte Nath, »soweit ich mich erinnere, habe ich dir einiges über meine Vergangenheit erzählt.«
    »Aye.«
    »Das bleibt natürlich vertraulich zwischen uns?«
    »Natürlich!«
    Dann aber konnte ich nicht den Mund halten, denn ich wollte wissen, was es mit seinem Kriegsgerichtsverfahren auf sich hatte, um ihm Hoffnung machen zu können. »Vielleicht«, sagte ich, »kann ich dir irgendwie helfen ...«
    »Danke, Dom; aber das ist sehr unwahrscheinlich. Ich weiß, wie die hochgestellten Persönlichkeiten dieser Welt vorgehen.«
    Vorn ertönte ein Schrei; aber wir konnten uns nicht aufhalten. Nach einiger Zeit kamen wir an einem Rapa vorbei, der den Säure-Atem einer Marmorstatue abbekommen hatte.
    »Ja, ich weiß«, fuhr der Verstockte fort. »Meine älteste Schwester Lelia, ein hübsches Mädchen, das sich jeden Mann hätte aussuchen können, ist den Jikai-Vuvushis beigetreten. Dann gab es interne politische Probleme – mit solchen Bezeichnungen versucht man die Streitereien unter den Adligen schönzufärben –, und die Schwestern des Schwertes teilten sich. Lelia schloß sich den Schwestern von Voxyra an, jener Splittergruppe, die die gemeinen Umtriebe der hochmütigen Damen der Schwesternschaft nicht mehr ertragen konnten.«
    »Eine kleine Schwesternschaft«, bemerkte ich, »die aber wirkungsvolle Regimenter in den Kampf schickt.«
    »Meine Schwester wurde Zan-Deldar und dann Ob-Hikdar, und ich kann im Lichte Opaz' nur hoffen, daß sie noch am Leben ist und Erfolg hat und den Jiktar schafft.«
    »Ein hohes Ziel.«
    »Die Javed-Familie kämpft für Vallia!«
    So hieß er also – Nath Javed!
    »Mit Ausnahme«, fuhr er verbittert fort, »der armen, süßen, unschuldigen Francine, die von ihrem elenden, wertlosen, leem-liebenden Ehemann Fortro auf den falschen Weg geführt wurde!«
    Interessant war für mich in diesem Zusammenhang, daß Naths Widerwillen gegen Herrscher und Aristokratie ihn nicht davon abhielt, für Vallia zu kämpfen. Ich wollte mehr Einzelheiten wissen, aber da eilte Loriman herbei und verhinderte, daß wir uns weiter über vallianische Angelegenheiten unterhielten.
    »Ich schwöre euch, wenn

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