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36 - Die Omen von Kregen

36 - Die Omen von Kregen

Titel: 36 - Die Omen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Oberfläche kamen, waren die Bankreihen dicht gefüllt mit einer starrenden Menge – nicht Apims, nicht Männer und Frauen, sondern Ghuls, widerlich aussehende Schreckensgestalten, Skelettknochen, Vampire, Geschöpfe der Hölle, die keckernd und lachend auf uns schauten.
    Das Krächzen und Fauchen, das auf allen Seiten ertönte, erfüllte uns mit Ekel. Sie genossen das Schauspiel.
    Das Wasser wurde heiß.
    Es erhitzte sich unglaublich schnell. In wenigen Augen blicken würde es zu sieden beginnen.
    Das Vergnügen, das hier heute auf dem Programm stand, war klar. Wir sollten zur Freude dieser scheußlichen Wesen bei lebendigem Leibe zerkocht werden.

18
     
     
    Wir begannen wie die Wilden auf den Marmorrand des Beckens zuzuschwimmen, aber das Wasser wirbelte und brodelte und drängte uns zurück, als versuchten wir der Kraft eines Wasserfalls zu begegnen.
    Ich kam ein wenig voran, aber das Wasser wurde immer heißer, und ich wollte Nath nicht zurücklassen.
    Irgend etwas – und hier lag kein Zufall zugrunde – veranlaßte mich, durch den Dampf zu den Türen zu schauen, durch die wir hereingekommen waren. Dort standen Seg, Loriman und der Khibil-Zauberer. Seg schüttelte San Aramplo wie eine Stoffpuppe. Andere Teilnehmer unserer Expedition drängten herbei; ihre Umrisse waren nur undeutlich auszumachen.
    Der Zauberer schüttelte den Kopf, seine Handbewegung bekundete Resignation, Abwehr und Verzweiflung.
    Ich senkte den Kopf, Dampf wallte, und ich konnte nichts mehr sehen.
    Das verflixte Wasser war heiß. Wie die Qualvollen Bäder einer Herrelldrinischen Hölle brannte und biß es. Das Atmen wurde zur Qual, und die ganze Zeit paddelte und quälte ich mich voran, und Nath mühte sich hustend an meiner Seite.
    Mit einer abscheulichen Plötzlichkeit, die in ihrer zwingenden Gewalt atemberaubend war, erhob sich das Wasser aus der kochenden Vertiefung.
    Ich landete mit den Füßen voraus auf dem marmornen Beckenboden. Nath lag mit ausgebreiteten Armen da und schnappte wie ein gestrandeter Fisch nach Luft. Das Wasser wurde angehoben, kreiselnd, einen schimmernden Ball bildend. Lichter spiegelten sich an der glänzenden Oberfläche. Der Ball geriet ins Kreiseln, und silbern und rot und ockerbraun und grün schimmernde Rinnsale sprühten an der Oberfläche. Als riesige Kugel hing der Beckeninhalt über uns.
    Noch immer roch ich die dampfend heiße Luft des brodelnden Teiches. Das Wasser tropfte nicht an mir herunter; Nath und ich waren knochentrocken. Bis auf den letzten Tropfen hatte sich das Wasser zu dem übernatürlichen Rund über unseren Köpfen vereinigt.
    Mit erstaunlicher Geschwindigkeit flachte sich die Kugel ab und wurde zu einer Scheibe.
    Immer schneller drehte sich die Scheibe wie eine auf die Seite gelegte Kreissäge. Immer heftiger beschleunigte die Erscheinung. Und schließlich ergoß sich die flache Scheibe wie ein Katharinenrad feuchter Zerstörung über die tribünenartigen Sitzreihen und die makabren Zuschauer.
    Keckernd und kreischend flohen die gespenstischen Erscheinungen.
    Das blasphemische Leben wich aus dem Saal, zurück blieben lediglich die Angehörigen der Expedition, die uns mit lauten Rufen bedachten.
    Nath und ich stiegen aus dem Becken und begannen unsere Sachen anzuziehen und die Rüstungen anzuschnallen.
    »Jak! Beim Verschleierten Froyvil, mein alter Dom, ich dachte schon, du seist tüchtig durchgekocht und lecker zum Verzehr bereit!«
    Inmitten der wirren Begrüßungen versicherte ich Seg, er sei der größte, großartigste, prächtigste Bursche auf ganz Kregen. Dann nahm ich mich zusammen, denn emotional war ich doch etwas aus der Bahn geraten, und fügte hinzu, es sei für mich doch sehr überraschend, daß er einige der Fallen überlebt habe, die man sicher auch mit noch so viel Gold nicht entdecken konnte.
    Er zahlte es mir mit gleicher Münze heim, und so priesen wir gutgelaunt die Fähigkeiten des anderen, bis ich darauf kam, wie froh ich darüber war, daß auch der Khibil-Zauberer endlich die erwartete Leistung gebracht hätte.
    Dazu schüttelte San Aramplo nur den Kopf. Für einen Khibil, für einen Khibil-Zauberer wirkte er ungemein bedrückt.
    »Ich konnte nichts tun. Pantor Seg versuchte mich dazu zu zwingen, aber ich wußte, daß ich es nicht schaffen würde.«
    »Aber du hast es geschafft!« rief Loriman.
    »Oh, aye, das ist richtig. Aber ich spürte eine fremde Kraft in mir, durch mich, eine Energie, wie ich sie in meinen Jahresperioden als Lehrling und Meister der

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