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36 - Die Omen von Kregen

36 - Die Omen von Kregen

Titel: 36 - Die Omen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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hatten.
    »Deb-Lu!« rief Delia. »Du bist also doch noch zur Hochzeit erschienen. Sei uns willkommen!«
    »Ich habe bereits mit Marion und Strom Nango gesprochen. Dies ist nicht der Sinn meines Besuches bei euch.«
    Sofort waren meine Nerven aufs äußerste gespannt. Wenn Deb-Lu-Quienyin, ein mächtiger Zauberer aus Loh, sein Kharma einsetzte, um durch okkulte Zwischenwelten hindurch Besuche zu machen, überstürzten sich im allgemeinen die Ereignisse.
    Er bewegte sich vorwärts; wie es meistens der Fall war, entsprach die Beleuchtung an seinem Aufenthaltsort – und der konnte überall liegen, bei Krun! –, nicht dem Licht und den Schatten, wie sie in Nath Famphreons Saal geworfen wurden, so daß sein Gesicht irgendwie fremdartig wirkte.
    »Lem der Silber-Leem ...«, begann er.
    Ich fuhr auf, und das Blut stieg mir ins Gesicht. Ehe ich es merkte, hatte ich das Rapier zur Hälfte gezogen.
    »Dray«, sagte Deb-Lu nachdrücklich, »beruhige dich! Du kannst nichts tun ...«
    »Nichts tun! Wirklich ruhen kann ich erst, wenn alle übelriechenden Anhänger der Silbernen Scheußlichkeit Lem vernichtet und vergessen sind!«
    »Ganz recht«, schaltete sich Delia ein. »Aber wie wäre es, Dray, wenn wir Deb-Lu seine Neuigkeit erzählen ließen? Ehe dir eine Ader platzt?«
    »Schön, schön, meine Liebste«, sagte ich gehorsam.
    »Diese Neuigkeit ist schnell erzählt«, sagte Deb-Lu und versuchte vergeblich, seinen Turban zurechtzurücken. »Aus Vondium wurde uns ein Tempel gemeldet ...«
    »Beim Schwarzen Chunkrah!« rief ich empört. »Das elende Gewürm versucht sich jetzt sogar im Stolzen Vondium festzusetzen!«
    Delia drückte mir eine Hand auf den Arm. Ich legte die Finger über die ihren und spürte wie stets eine besondere ... nun ja, das wäre hier fehl am Platze. Der Zauberer aus Loh setzte sich über meinen Ausbruch hinweg und erstattete Bericht. Wir alle aber kannten das Übel, das mit dem Kult um Lem den Silber-Leem verbunden war. Seine Anhänger praktizierten Folterriten, sie verstümmelten und mordeten junge Mädchen. Mit diesen unsäglichen Taten wollten sie in ihrem scheußlichen Kult Gunst und Ansehen erringen und im Angesicht Lems Erhöhung erlangen.
    »Joldo Nat-Su, der Stadtpräfekt, wurde informiert. Er hat das Nötige getan ...«
    »Den obszönen Bau niedergebrannt«, murmelte Turko verhalten.
    »Aye, Turko, das hat Joldo getan. Dabei gab es im Tempel nur wenige Überlebende. Die Aktion wurde durchgeführt, wurde als solche wahrgenommen und ist nun abgeschlossen.«
    »Aber!« sagte ich mit harter Stimme.
    »O ja, Dray – aber. Wir glauben, daß es andere Tempel gibt. Der unselige Glaube wurde von den Söldnern eingeschleppt und hat sich ziemlich im Untergrund entwickelt.«
    »Die verdammten Söldner! Ich kehre sofort nach Vondium zurück ...«
    Delia drückte mir den Arm, ohne ein Wort zu sagen.
    So blieb es Deb-Lu überlassen anzumerken: »Das wäre kaum ratsam, Dray. Du bist dabei, die Wiedervereinigung ganz Vallias abzuschließen. Bisher sind keine weiteren Tempel entdeckt worden, aber sollte das geschehen, wird man sich ihrer widmen. Ich wollte dich lediglich informieren, damit du über eine Situation Bescheid weißt, die dir stets große Sorgen gemacht hat.«
    »Und ob ich mir große Sorgen mache!«
    Delia stieß sofort zum Kern des Problems vor, indem sie energisch fragte: »Was weiß man Neues über Hexe Csitra?«
    »Ah«, äußerte Deb-Lu und spielte mal wieder auf nervtötende Weise den Klugen, »immerhin scheint es da oben in Falkerdrin eine Person zu geben, die einen klaren Kopf bewahrt.«
    Turko mußte lachen, und die Gruppe nickte, denn die Bemerkung hatte etwas für sich. Es lag auf der Hand: Wenn ich in die Hauptstadt Vondium zurückeilte, um die Lemniten auf die Hörner zu nehmen, würde man mich sehen, und im Handumdrehen würde Csitra einen neuen Agenten, ein willenloses Werkzeug, bei mir einschleusen, um mich zu bespitzeln.
    Und schon würde sie eine neue Plage schicken, wie sie in das gespenstische Reich der Neun Flüche gegen Vallia paßte.
    Csitra suchte sich für ihre Schreckensüberfälle stets Orte aus, an denen ich mich befand, meistens nach gründlicher Vorausplanung, so daß sie sich darauf einstellen konnte. Sie litt unter dem Wahn, sie könne mich dazu bringen, Gefühle für sie zu entwickeln, wie sie sie mir gegenüber empfand, indem sie Maßnahmen einleitete, die schnell zur Plage wurden.
    Das schlimmste daran war der Umstand, daß die Menschen mich für jene

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