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365 Geile Nacht Geschichten 1 Juni

365 Geile Nacht Geschichten 1 Juni

Titel: 365 Geile Nacht Geschichten 1 Juni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kooky Rooster , Sissi Kaipurgay , Nia White , Savannah Lichtenwald , Sophie R. Nikolay , France Carol
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beworben?
    „Komm morgen um neun in mein Büro, dann bekommst du einen Arbeitsvertrag“, sagt Felix in geschäftsmäßigem Tonfall, der mich auf den Boden der Tatsachen bringt.
    „Einen Job als … Programmierer oder …?“, frage ich sicherheitshalber nach.
    „Klar doch – was denkst du denn?“ Felix zieht die Augenbrauen hoch und grinst spöttisch.
    „Nichts, schon gut“, murmele ich und drehe mich um, will gerade losgehen, als ich von hinten gepackt und herumgerissen werde.
    „Ein Kuss zum Abschied“, fordert Felix.
    Den bekommt er in Form eines minutenlangen, heißen Zungenduells, aus dem wir beide atemlos wieder auftauchen.
    „Gute Nacht“, sagt mein zukünftiger Chef, streicht mir über die Wange und verlässt den Raum.

    Ich denke die ganze Nacht über den eigentümlichen Abend nach. Was – bitte sehr – hat Felix bezweckt? Wollte er wirklich meine Loyalität prüfen oder meine Fickwilligkeit? Ich bin hin- und hergerissen. Felix gefällt mir und ich wünsche mir, dass sich das Ganze als etwas Besonderes herausstellt und nicht als etwas, das er mit jedem Bewerber macht. Allein der Gedanke verursacht mir Übelkeit. Irgendwann schlafe ich ein.

    Ich bin zu spät und muss mich wahnsinnig beeilen, um den Termin noch knapp schaffen zu können. Der Anzug von gestern ist besudelt, daher muss ich Jeans anziehen und dazu ein dunkles Hemd. Schnell fahre ich mit einer Bürste durch meine braunen Locken und glotze mich einen Moment im Spiegel an. Eigentlich nicht übel, die grünen Augen und die gleichmäßigen Gesichtszüge. War das ausschlaggebend für die Geschehnisse? Ich stecke ein paar Kondome in die Hosentasche – diesmal will ich gewappnet sein – und schlüpfe in mein Sakko. Fertig.

    Das Gebäude der Homo-Genesis-GmbH ist imposant. Ich stehe vor einer riesigen Glasfront und lasse einen Moment den Eindruck auf mich wirken, bevor ich die Empfangshalle betrete und mich dort an die Dame hinter dem Tresen wende.
    „Guten Morgen, ich habe einen Termin mit dem Personalchef Felix Mastercard. Mein Name ist Lukas Vanderbild“, informiere ich die Frau, die mich mit einem verkniffenen Lächeln mustert.
    Hoffentlich gibt es hier keinen Dresscode, denn ich hasse Anzüge. In vielen anderen Softwareschmieden geht es sehr locker zu, weshalb ich auch hier hoffe, mit der Jeans nicht underdressed zu sein. Die Dame telefoniert noch und guckt immer wieder zu mir, wobei sie die Stirn kraus zieht. Stimmt etwas nicht?
    „Herr Mastercard erwartet Sie“, sagt sie spitz, nachdem sie aufgelegt hat. „Dort drüben …“, sie zeigt in Richtung des Lifts, „… fahren Sie bis in den achten Stock. Sie werden dort abgeholt.“
    Gehorsam komme ich den Anweisungen nach und warte gespannt, dass das richtige Geschoss endlich aufblinkt. Mit einem zickigen ‚
pling
‘ öffnen sich die Fahrstuhltüren und Felix steht vor mir.
    „Guten Morgen … Herr Mastercard“, sage ich unsicher und trete auf ihn zu.
    „Hallo Lukas“, antwortet er lächelnd. „Ich bin immer noch Felix für dich.“
    „Mhm, okay, also dann: Hallo Felix“, murmele ich und werde von ihm an die Hand genommen wie ein Kleinkind.
    Wenige Schritte weiter steht eine Tür offen, durch die er mich bugsiert und sie hinter uns schließt. Das Büro ist groß und sehr nobel ausgestattet. Wow! Werden hier alle Angestellten so behandelt? Oder – nur die Abteilungsleiter? Doch selbst für diese Position passt das Ambiente nicht.
    „Ich habe dich gestern angelogen“, beginnt Felix und läuft dabei unruhig auf und ab.
    „Aha“, mache ich leise und beobachte ihn.
    Heute trägt er wieder Anzug, was bei mir Bedauern hervorruft, obwohl er ihm steht. Der dunkle Farbton betont sein blondes Haar und die blauen Augen. Felix ist einen Kopf kleiner als ich, strahlt aber diese Autorität aus, die eine Führungskraft gemeinhin haben sollte. Ich bewundere ihn und gleichzeitig löst er bei mir ein warmes Gefühl in der Magengrube aus. Schmetterlinge?
    „… das Foto gesehen und wusste gleich, dass du mir sympathisch sein wirst“, sagt Felix und ich merke, dass ich mehr als die Hälfte der Rede verpasst habe.
    „Wie bitte?“ Ich lege den Kopf schief und gucke zu, wie er tomatenrot anläuft und sich hinter den Schreibtisch begibt, als brauche er einen Schutzwall.
    „Willst du trotzdem hier arbeiten?“, fragt er steif.
    „Wieso trotzdem? Ich – ich war in Gedanken und habe gar nicht aufgepasst“, gebe ich zu, wobei es nun an mir ist, heiße Wangen zu bekommen.
    Felix'

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