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37 - Der Kriegsherr von Antares

37 - Der Kriegsherr von Antares

Titel: 37 - Der Kriegsherr von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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diese Möglichkeit zuteil wurde, sollte sich gründlich überlegen, was er zu sagen hatte. Gründlich, bei Zair!

3
     
     
    Bedenken Sie, eigentlich müßte ich ja noch zornig auf die Herren der Sterne sein.
    Sie hatten mich wissen lassen, daß die verdammten Shanks Mehzta angriffen, eine Insel, die sich Hunderte von Dwaburs weiter östlich befand. Die Eroberung würde einige Zeit dauern. Wir konnten keine eigenen Truppen schicken, weil wir selbst mit großen Problemen zu kämpfen hatten. Ihr habt Zeit, hatten die Everoinye mir versichert, ihr könnt in aller Ruhe eure Angelegenheiten in Vallia ordnen und Paz auf die Invasion der Shanks vorbereiten.
    Prompt waren die fischköpfigen Teufel ganz in der Nähe aufgetaucht und hatten Pandahem angegriffen, das gleich südlich von uns lag.
    Nicht nur das – überraschend hatten die Shanks auch Flugboote eingesetzt, Voller, die durch die Luft segelten und uns mit Feuer bekämpften. Ja, die Herren der Sterne hätten uns davor warnen müssen.
    Das war das Hühnchen, das ich mit ihnen zu rupfen hatte.
    Der oval geformte Raum mit den abgerundeten Ecken wurde von einem kühlen milden Licht bestimmt, dessen Quelle nicht auszumachen war. Es schien den gesamten Raum förmlich zu durchdringen. Es gab einen einzelnen Sessel mit Rücken- und Seitenlehne und weichen Polstern und elfenbeinheller Färbung. Davor stand ein Tisch mit Mittelbein. Auf dem Tisch: eine Flasche und ein Glas.
    Diesmal zögerte ich nicht. Ich begab mich zu dem Tisch, schenkte mir ein Glas Wein ein – ein hellgelbes Getränk – und nahm in dem Sessel Platz.
    Dies alles, so muß ich betonen, ohne den geringsten Gruß oder die Frage, ob es erlaubt sei.
    Die Wände waren mit komplizierten Mustern aus Blumen und Blättern, aus Gräsern und Farnen verziert, in natürlichen Farben gehalten, was einen beruhigenden Eindruck vermittelte. Ein weißes Rechteck an der Wand gegenüber dem Stuhl beeinträchtigte die Wirkung ein wenig.
    Irgendwo aus dem Nichts meldete sich eine Stimme, die ich kaum verstand – trotz der genetischen Sprachpille, die die Savanti mir verpaßt hatten. Ich blieb reglos sitzen, kostete den Wein und schwieg.
    Um ehrlich zu sein, bekämpfte ich eine wachsende Entrüstung. Diese verdammten Shanks in ihren Flugbooten! Die Herren der Sterne hätten mich warnen müssen!
    Wieder äußerte sich die Stimme, diesmal mit einem gereizten Unterton.
    »Schau auf das Bild und stell dir in Gedanken vor, was du sehen möchtest!«
    »Welches Bild?«
    Ein Seufzen. »Das weiße Rechteck, du Onker.«
    Also schaute ich hin und machte mir meine Gedanken.
    Tief unter mir erstreckte sich ein Dschungel. Grellgrün dampfend lag er im heißen Schein der Sonnen von Scorpio. Die Flugboote bewegten sich in vollkommener Formation. Mein Blickpunkt bewegte sich rasend schnell auf das führende Schiff zu, jenen prächtigen Voller, der den Namen Stolz von Vondium trug.
    Sie stand abgesondert am Bug, eine großartige, herzbewegende Erscheinung. Das Sonnenlicht filterte die unmöglichen kastanienbraunen Tönungen aus ihrem Haar heraus und ließ sie zu Bronze werden. Sie war zum Kampf gerüstet, hatte die Schwerter gegürtet und hielt einen Bogen in der Hand. Sie starrte vorwärts in die Tiefe und suchte unermüdlich das Gelände mit den Blicken ab.
    Mein Herz wollte ihr zufliegen, rief verzweifelt und verloren ihren Namen – aber sie konnte mich nicht hören, wußte nichts davon, daß ich hier war. Mit größter Sehnsucht schaute ich sie an.
    »Delia!« rief ich. »Meine Delia aus den Blauen Bergen, meine Delia aus Delphond!«
    War es ein Zufall?
    Denn als ich auf diese Weise in dem geheimnisvollen Raum der Herren der Sterne meine Sehnsucht hinausschrie, zuckte Delia zusammen, hob den Kopf und schaute in die Runde. Ihr Gesicht – ein herrlicher, herrlicher Anblick! – drehte sich, bis sie geradewegs auf mich zu schauen schien.
    Wie ein Idiot streckte ich die Arme aus.
    Sie zeigte plötzlich ein strahlendes Lächeln, das wie ein Schock auf mich wirkte.
    Meine Delia lächelte, und ich fand darin Trost, obwohl ich unvorstellbare Entfernungen zwischen uns wußte.
    Das Bild verblaßte und verschwand.
    Chaotische Gedanken wirbelten mir durch den Kopf. Wie töricht und nutzlos war ich doch als Ehemann! Meine Delia schien immer nur dazu verdammt zu sein, nach mir zu suchen. Und doch – ich erschauderte bei dem Gedanken an die prächtige Armada aus Vallia, die, wenn sie den gesuchten Coup Blag entdeckte, darin vermutlich Csitra finden

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