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37 - Der Kriegsherr von Antares

37 - Der Kriegsherr von Antares

Titel: 37 - Der Kriegsherr von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Wesen die korrodierte Mauer des nächsten Kastens erreichte. Ich schwöre, die Raupe legte das Ende an das befallene Metall und begann es einzusaugen. Ich hätte schwören können, ja; trotzdem kam mir das alles rational nicht begreiflich vor. Ja, was war hier schon der Logik zugänglich, wenn man die jüngsten Ereignisse bedachte?
    Der Körper des Wesens wies einen ähnlichen silbrigstählernen Schimmer auf, der auch auf dem umgebenden Metall lag; hier und dort sprießten schwarze Haare. Die Augen waren rot. Der Wurm saugte das verfaulte Metall ein. Nach kurzer Zeit hatte er sich einen Halbkreis eingeschnitten und setzte an einer anderen Stelle neu an.
    Dicht unter der Saugröhre befand sich links und rechts ein eingefaltetes Paar Greifkrallen. Der Wurm benutzte diese Gliedmaßen nicht dazu, das Metall abzureißen. Ihre Größe und Rauheit ließ allerdings vermuten, daß er dazu durchaus in der Lage war, sollte einmal ein Metallstück nicht rostig genug sein und Widerstand leisten.
    Es macht keinen Spaß, Tiere zu töten. Hierfür gibt es im Grunde nur zwei Gründe oder Entschuldigungen – entweder weil sie eine gefährliche Plage sind oder man Hunger hat. Obwohl ich ziemlich hungrig war, kam mir diese metallfressende Raupe nicht sonderlich appetitlich vor. Ich machte also kehrt und ging in die andere Richtung.
    Nach dem zunehmenden Aufstand in meinem Magen zu urteilen, mußte ich eine ziemlich lange Strecke zurückgelegt haben, wobei sich das Bild der Kästen und Gassenwände unterwegs nicht veränderte. Ich stieß in der Gasse auf ein weiteres Dutzend kampfgerüsteter Männer, zwei weitere hielten sich auf Dächern auf. Aber keine dieser Gestalten sagte etwas oder rührte sich. Die Rüstungen waren im Begriff, sich aufzulösen, so daß ich vermuten mußte, daß die armen Kerle seit langer Zeit tot waren.
    Außerdem entdeckte ich etwa zwei Dutzend metallfressende Raupen und machte jeweils einen großen Bogen, um ungehindert meiner Wege zu gehen.
    Was ich mit dieser sinnlosen Wanderung zu erreichen hoffte, ist mir nicht klar. Ich konnte jedenfalls nicht einfach an einer Stelle verharren und auf den Tod warten. Wenn ich durchhielt und weiterwanderte, mußte ich doch gewißlich auf etwas anderes stoßen als diese geistlosen Kästenreihen! Vielleicht gelang mir das wirklich, wenn ich nicht vorher verhungerte oder verdurstete.
    Als meine finsteren Gedanken eben diese Schlußfolgerung erreichten, ertönte weiter vorn ein energisches Fauchen.
    Das Geräusch kam mir irgendwie vertraut vor, erinnerte es mich doch auf bemerkenswerte Weise an das Zischen des Zauberstuhls der Herren der Sterne, der seine Last von Zimmer zu Zimmer befördert.
    An einer Kreuzung, die etwa hundert Meter vor mir lag, erschien ein dunkles Objekt, zuckte von rechts nach links und verschwand wieder.
    Was ich von dem Gebilde in dem kurzen Augenblick wahrnehmen konnte, erinnerte mich ebenfalls an den Stuhl der Herren der Sterne.
    Ich lief zu dem Quergang vor und schaute um die Ecke; von dem Stuhl war nichts zu sehen, und schon umgab mich wieder die gewohnte Stille dieses Ortes.
    In der Folge sah ich noch etliche Stühle vorbeihuschen, doch ärgerlicherweise jeweils durch entfernte Quergänge, so daß ich keine Möglichkeit hatte, den Insassen etwas zuzurufen – vorausgesetzt, daß überhaupt jemand in den Stühlen saß.
    Wie ich feststellen konnte, besaßen die Metallkästen Türen vieler unterschiedlicher Größen. Es gab allerdings keine Möglichkeit, Zugang zu erlangen. Der Spalt zwischen Tür und Zarge war haarfein, und es gab keine Knöpfe, Griffe oder sonstigen Öffnungssysteme. Natürlich mußte eine Methode existieren, die Türen zu öffnen, sonst hätte es sie nicht gegeben; aber ich kam nicht darauf.
    Es dauerte nicht lange, da bewegte ich mich durch ein Gebiet, wo die Verrottung der Metallwände weit fortgeschritten war und eine große Zahl Raupen sich zufrieden an den Wänden gütlich hielt. Ich mußte große Umwege gehen.
    An einer Ecke konnte ich verfolgen, wie eine Raupe, die sich voll ausgestreckt hatte, den Körper wieder einzog und mit rhythmischer Bewegung erneut auf Suche ging. Ein gezacktes Loch blieb an der Stelle zurück, wo er seine Mahlzeit zu sich genommen hatte.
    Überaus behutsam schaute ich hinein.
    Es war pechschwarz.
    Das silbrige Licht, das von draußen hineindrang, schien weitere Reihen von Kästen zu offenbaren, eine nach der anderen, eine Folge, die sich in der Dämmerung verlor. Es kam mir sinnlos vor, dort drinnen

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