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37 - Der Kriegsherr von Antares

37 - Der Kriegsherr von Antares

Titel: 37 - Der Kriegsherr von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Thraxter in der Hand und stolzierte mit trutzigem Katzengesicht los.
    Ich wandte mich sofort an den lamnischen Kaufmann.
    »Horter Weymlo«, sagte ich nachdrücklich, »hältst du es nicht für sinnvoll, diesen Burschen auszufragen? Er könnte sich als nützlich erweisen, wenn du deinen Cadade noch rechtzeitig zurückrufen kannst.«
    Weymlo erhob keine Widerworte. »Foison!« rief er sofort. »Halt! Wir wollen dem Burschen einige Fragen stellen, ehe du ihn dir vornimmst.«
    Foison fuhr mit erhobenem Schwert herum. Dann fauchte er auf seine katzenhafte Art: »Quidang!«
    Der Räuber wurde herbeigeschleppt. Er war am Fuß verwundet und hatte Blut verloren. Eine noch ganz frische rote Wunde verunstaltete seine linke Wange. Er war ein ausgemergelter Apim mit einem auffälligen braunen Haarschopf und einem wieselhaft-schlauen Ausdruck; im Mund fehlten ihm zwei Schneidezähne. Doch schaute er uns mit überraschender Direktheit an; auf einem Fuß hüpfend, von zwei Wächtern festgehalten.
    »Hier ist er, Horter«, sagte Foison. »Ein unangenehmer Rast, das kann man wohl sagen. Je eher der den Stahl zu spüren bekommt, desto besser.«
    Weymlo fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Obwohl Lamnier von Natur aus sanftmütig sind, bringt sie ihr Beruf unweigerlich mit Gewalt in Berührung. Er setzte ein strenges Gesicht auf.
    »Du hast den Tod verdient. Hast du irgend etwas zu sagen?«
    Beim Sprechen machten sich die beiden fehlenden Zähne als leises Pfeifen bemerkbar. Der verletzte Bandit zwang sich dazu, auf dem einen gesunden Fuß zu stehen und die Schultern zu recken.
    »Ich bin Murlock, der der Flotte genannt wird.« Nun ja, dieser Zuname schien zu passen. Er fuhr fort: »Ich wurde zu Unrecht für ein Verbrechen verurteilt, das ich nicht begangen hatte. Ich konnte fliehen. In dieser Gegend kann man nur am Leben bleiben, wenn man sich einer Bande anschließt. Sonst ist man tot – wegen der Banden, der Soldaten oder wegen des Hungers.«
    »Das kann ich dir glauben«, sagte Weymlo.
    »Bei meiner Flucht wurde ich verwundet ...« Er deutete auf die Narbe. »Ich war gezwungen, bei den Drikingern zu bleiben. Ich habe nicht gegen euch gekämpft, das schwöre ich bei Pymanomar dem Allsehenden!«
    »Eine haarsträubende Geschichte!« fauchte Foison verächtlich.
    »Sie stimmt! Ich habe mich in einem Busch versteckt, und Gartang der Kazzur, ein blutrünstiger Teufel, wie es ihn kein zweitesmal geben kann, hieb mir in den Fuß, weil ich nicht zusammen mit den anderen angreifen wollte. Daraufhin brachte ich ihn um.«
    »Ah!« sagte Seg. »Zeig uns das!«
    Daraufhin marschierten wir in das Gebüsch – und fanden dort einen massigen Brokelsh, dem noch ein Messer in der Kehle steckte. Seine Kleidung und Rüstung wiesen ihn als Drikinger aus, der sich für größere Aufgaben geeignet hielt. Murlock der Flotte berührte den Toten mit seinem verwundeten Fuß und stieß einen Schmerzensschrei aus.
    »Schaut euch das Messer an, ich sage euch, was in den Griff eingraviert ist.«
    Foison machte eine Bewegung, und einer seiner Männer bückte sich und zerrte das blutige Messer heraus. Angewidert streckte Weymlo die Hand aus und schaute auf den Griff.
    »Na?«
    »Bei der Gnade Gashnids.«
    »Das steht hier auf dem Griff«, sagte Weymlo und hob den Kopf.
    Danach gab es einige Diskussionen, doch waren wir alle der Meinung, Murlock dem Flotten glauben zu können. Schließlich war er nicht der erste Pechvogel, der gegen seinen Willen vorübergehend bei einer Räuberbande mitmachen mußte. Soweit ich die Lage auf Kregen beurteilte, würde er auch nicht der letzte sein.
    »Verbindet ihm den Fuß und setzt ihn auf einen Calsany«, ordnete Weymlo an. »Dann wollen wir diesen unseligen Ort verlassen.«
    Soviel zu unseren Abenteuern während des ersten Abschnitts unserer Reise zu König Morbihom von der Eisernen Hand.
    Denn natürlich lag es auf der Hand, daß Vallia am besten gedient wäre, wenn wir den verrückten König erreichen und mit ihm sprechen könnten.
    Während des Rittes erfuhr ich von Weymlo unter anderem, daß er ursprünglich aus Tomboram stammte; hier konnte ich mich nun gleich nach meinen Freunden Tilda und Pando erkundigen. Nach der Eheschließung in Vondium waren sie nach Hause zurückgekehrt. Weymlo wußte auch nicht mehr, als meine Geheimagenten bereits gemeldet hatten. Neu für mich war allerdings, daß der König von Tomboram angeblich krank war.
    Seg warf mir einen Blick zu und sagte: »Wenn der alte Inch das hörte, er würde

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