Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
37 - Der Kriegsherr von Antares

37 - Der Kriegsherr von Antares

Titel: 37 - Der Kriegsherr von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
aber weiter an.
    »Du hast deine Waffen und dein Geld. Gib mir mein Messer zurück, dann verschwinde ich.«
    »Ich behalte dein Messer, Dom.«
    »Bei Rhapaporgolam dem Seelenräuber!«
    Aber er machte kehrt und näherte sich der offenen Tür. Als er sich der Schwelle näherte, warf ich sein Messer. Die Spitze bohrte sich durch einen flatternden Zipfel seiner Kleidung und nagelte ihn am Holz fest. Mit bebendem Schnabel fuhr er herum.
    Er hob ein wenig die Hand in Richtung Messer, und ich schüttelte den Kopf. »Jetzt gibst du mir dein ganzes Geld.«
    Er faßte es nicht. Seine Hand kroch höher, und ich zog mein altes Seemannsmesser und hielt es wurfbereit.
    »Dein Geld, Dom! Oder die Spitze trifft dich ins Auge.«
    Der Rapa ließ das typische entrüstete Rapa-Fauchen und Keckern hören, während er nach seinem Geldbeutel angelte und ihn zu Boden warf.
    »Das übrige auch.«
    Er fand noch einige Münzen, die er sich in die Ecken seiner Kleidung eingebunden hatte.
    »Zieh das Messer aus dem Holz, sehr vorsichtig, und wirf es zu Boden.«
    Er wußte längst, daß er mir beim Werfen nicht zuvorkommen konnte.
    Zuletzt schaute er noch einmal bekümmert über die Schulter und sagte: »Ich werde mich an dich erinnern, Dom.«
    Darauf hatte ich keine Antwort, woraufhin er mit hängendem Kopf in das vermengte Licht Antares' hinausschlich. Ich nahm sein Messer an mich, eine billige Krasny-Klinge, mit der man allerdings einigermaßen gut werfen konnte. Das Geld, das er bei sich gehabt hatte, war wenig genug, bei Krun, und das meiste hatte ihm garantiert nicht selbst gehört. Da von Orso noch immer nichts zu sehen war, kehrte ich in das Obergeschoß des Gasthauses zurück.
    »Kein Orso?« fragte Seg.
    »Nein.« Ich legte das Geld des Rapas auf den Tisch und sagte zu Schreiber Lamilo: »Sorgst du bitte dafür, daß diese Summe einem vernünftigen wohltätigen Zweck zukommt, Schreiber, mir zu Gefallen?«
    »Natürlich. Aber ...?«
    »Ach«, sagte ich, setzte mich und nahm mir eine saftige Paline vom Teller, »ich habe nur mal eben eine kleine Sammlung veranstaltet.«

15
     
     
    Dolan Weymlo erwies sich als interessanter Weggefährte, hatten ihn doch seine Geschäfte in so manche entlegene kregische Gegend geführt. Er hatte gewinnträchtige Geschäfte in Ländern gemacht, in denen ich niemals gewesen war, und war Menschen begegnet, von denen ich nichts wußte.
    Die alten Geschichten von Wesen mit einem Auge in der Brust und Beinen, die aus ihrer Stirn wuchsen, wurden ausführlich besprochen.
    Ich sah darin einen Test, den Weymlo mit uns durchführte. Nath glaubte an solche Karikaturen und hing mit staunend aufgerissenen Augen an den Lippen des Erzählers.
    Orso saß verächtlich-aufrecht im Sattel und ritt für sich. Wir waren mit dieser Aufteilung im Grunde zufrieden, dann aber sagte ich zu Seg: »Wir sind zu viert und sollten eigentlich eine Einheit bilden. Es ist mir recht, daß Orso allein reitet; mir gefällt dabei allerdings nicht, daß unsere Reihen dadurch weniger fest geschlossen sind.«
    »Er ist jung und hat ein lebhaftes Temperament«, stellte Seg fest. »Er wird sich einfinden, wenn die Pfeile auf die Sehnen gelegt werden.«
    Wir ritten in westlicher Richtung durch das verwüstete Iyam, die Zwillingssonne leuchtete strahlend, und das Wetter war sogar für das nördliche Pandahem ausgesprochen gut.
    Die Insel hat so manchen Vorteil zu bieten. Das von Osten nach Westen führende Mittelgebirge trennt die Insel in zwei Teile, die auch im Charakter unterschiedlich sind. Im Süden erstrecken sich die schwülen Dschungelzonen. Hier oben im Norden war das Wetter spürbar wärmer als in Vallia, aber keineswegs unangenehm.
    Unter scheckigem Himmel, der die Natur ringsum lächeln ließ, ritten wir an verkohlten Ruinen vorbei, die beinahe obszön wirkten, vorbei an Galgen mit ihren schrecklichen Lasten, vorbei an Feldern, auf denen der locker hingeschaufelte Boden die verwesenden Leichen nicht ganz zu verdecken vermochte. O ja, dem triumphalen Weg des großen Königs Posno, der sich König Morbihom von der Eisernen Hand nannte, war sehr leicht zu folgen!
    Wir wurden nur dreimal angegriffen.
    Die elenden, verzweifelten Geschöpfe, die sich in den Ruinen oder in Bodenspalten und Höhlen versteckten, ließen sich mit streitbarem Gehabe verscheuchen. Das Aufblitzen von Klingen deutete an, daß sie hier nicht die wehrlose Karawane eines Kaufmannes vor sich hatten. Bei beiden Anlässen wies Weymlo seine Leute an, Pakete mit

Weitere Kostenlose Bücher