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37 - Der Kriegsherr von Antares

37 - Der Kriegsherr von Antares

Titel: 37 - Der Kriegsherr von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Nahrungsmitteln zurückzulassen.
    Der dritte Angriff war von anderer Natur.
    Da in seinen Adern das kommerzielle Blut eines Lamniers floß, hatte Dolan Weymlo der Versuchung nicht widerstehen können, auch in Gorlki Geschäfte zu machen. So hatten wir etliche Calsanys und Esel bei uns, beladen mit Waren, die – zumindest theoretisch – bei der Armee, der wir folgten, gute Preise bringen müßten. Dame Yamsin ritt einen Freymul, der oft auch Zorca des armen Mannes genannt wird. Zu uns gehörten ferner Söldner, die als Leibwächter angeworben worden waren.
    Es handelte sich um einen bunt zusammengewürfelten Haufen, zu dem diesmal kein Paktun gehörte. Die meisten Kämpfer dieses Ranges dienten natürlich in der Armee des Königs; unsere Begleiter waren einfache Soldaten oder Jünglinge, die ihr Söldnerleben gerade erst begannen. Nach meinem Urteil konnte man sie nicht als Masichieri bezeichnen, die sich zwar Paktuns nennen, aber kaum besser sind als Drikinger oder Banditen.
    Wir vier hatten Weymlos Einstellungsangebot höflich ausgeschlagen. Wir ritten in seiner Gesellschaft, weil es zum gegenseitigen Vorteil war – wir bewegten uns in der Deckung einer ziemlich großen Streitmacht, und er gewann den Schutz vier erfahrener Klingen dazu.
    Der dritte Angriff wurde laut und brüllend und mit tödlicher Absicht vorgetragen.
    Es handelte sich um Deserteure, um Nichtsnutze aus der Armee, Drikinger, getrieben von einer Verzweiflung, die tiefer saß und finsterer war als die Verzweiflung der armen Menschen, deren Häuser vernichtet worden waren. Dies ist kein Widerspruch. Die Burschen mußten in Cottmers Höhlen enden, wer immer sie auch erwischte – und das wußten sie.
    Orso trieb seine Zorca sofort mit den Knien an und stürzte sich ins Gewühl.
    Unsere Söldner standen einer ersten ernsten Herausforderung gegenüber. Als Seg, Nath und ich den ersten ungezielten Angriff brüllend abschlugen, faßten sich die Söldner ein Herz und machten mit. Sie kämpften, so gut sie konnten, und ich bin sicher, daß so mancher Jüngling bei dieser Gelegenheit einiges von dem entdeckte, was es bedeutete, Söldner zu sein. Wir verloren nur drei Mann – zwei Tote und einen Verwundeten, der sich wieder erholen würde.
    Kurz vor dem Kampf hatten Seg und ich die Seidenbänder unserer Pakzhans aus der Kleidung gezogen, so daß der goldene Zhantilkopf an unserer Kehle funkelte. Nur Paktuns, die großen Ruhm geerntet haben, erhalten die Anerkennung der Pakzhan durch ihre Kollegen – sie werden Zhan-Paktuns genannt. Die Männer mit den silbernen Mortilköpfen, der Pakmort, heißen Mort-Paktuns.
    Ich habe es bei Banditen erlebt, daß sie beim Anblick eines goldenen Abzeichens bei dem Mann, den sie ausrauben wollten, sofort die Flucht ergriffen.
    Nath der Unduldsame, der nur in der vallianischen Armee gedient hatte, war natürlich kein Söldner. Auch Orso Frentar hatte bisher nicht als Söldner gedient. Der Überfall gab uns erneut Gelegenheit, sein Können mit dem Schwert zu beobachten, das er auf den besten Akademien Vondiums errungen hatte.
    »Sehr sauber und präzise«, stellte Seg fest. »Allerdings behalte ich mir mein endgültiges Urteil vor, bis wir in einer richtigen Hack-und-Stich-Lage gewesen sind.«
    »Genau die Worte Balass' des Falken.«
    »Aye!« knurrte Nath. »Im Durcheinander eines Kampfes vergeht so manche hübsche Theorie wie eine Seifenblase.«
    Seg setzte an: »Un – zwei ...«
    Und Nath röhrte: »... fel – haft, Horkandur!«
    Wir ritten zur Karawane zurück, und die Dienstboten krochen unter den Eseln hervor. Niemand, der einigermaßen bei Verstand war, würde sich unter solchen Umständen unter einem Calsany verstecken.
    Zählend wanderte Schreiber Lamilo an der Kette der Tiere entlang.
    »Es fehlt keins«, meldete er.
    Der Kapitän der Söldner, ein Fristle namens Foison der Streich, fuhr sich über seine Schnurrbarthaare und nahm die Anerkennung für die erfolgreiche Erledigung der Aufgabe entgegen, für die er und seine Männer angeworben worden waren. Als Cadade hatte Foison der Streich durchaus noch Möglichkeiten.
    Ein heiserer Ruf ließ uns herumfahren.
    Die Büsche, in denen die Deserteure und Briganten sich versteckt hatten, säumten das Gelände ein wenig ein; dahinter allerdings erstreckte sich das weite Land. Inmitten der Opfer unseres Kampfes erhob sich eine Hand.
    »Soho!« rief Foison der Streich, der Cadade. »Da lebt noch einer. Nun ja, bei Odifor, das dauert nicht mehr lange.«
    Er wog seinen

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