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39 - Meuchelmörder von Scorpio

39 - Meuchelmörder von Scorpio

Titel: 39 - Meuchelmörder von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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stand am Beckenrand, das parfümierte Wasser rann ihren glänzenden prächtigen Körper hinab. Die Fäuste in die Hüften gestemmt, der Kopf hoch erhoben, starrte sie den Meuchelmördern verächtlich entgegen. War sie gerettet worden, irgendwie noch am Leben? Ich glaubte es nicht.
    San Chandro hatte gesagt, die königlichen Berater dürften aufgrund der Stabilität des Staates nicht verletzt werden. Ich glaube nicht an blindwütige Rache. Aber wenn Yango und Shang-Li-Po den Mord an der Königin befohlen hatten ... Als unsere kleine Gruppe die reinrassigen Zorcas bestiegen, da war mir klar, daß ich nicht wußte, was ich tun würde.
    Und so ritten wir unter dem strahlenden vermischten Licht der Sonnen von Scorpio zurück nach Makilorn.

11
     
     
    Wir hatten wenig Gepäck dabei und ritten schnell. Da ich das war, was meine irdischen Freunde einen alten Fuchs nannten, hatte ich vorsichtshalber einen Bogen mitgenommen. Es war ein großartiger lohischer Langbogen, den Chiako auf Lunkys Befehl hin besorgt hatte. Ich hatte nichts dafür bezahlt. Der prachtvolle Bogen, den ich von Meister Twang gekauft hatte, befand sich unter meinen Besitztümern bei San Chandro.
    Unsere kleine Gruppe ritt schnell, aber nach einer gewissen Zeit mußten wir absteigen und die Zorcas zu Fuß weiterführen. Zorcas sind wunderbare Satteltiere, mit großen spindeldürren Beinen, feurig und temperamentvoll; es sind keine magischen Kreaturen, und sie müssen, wie jedes andere Reittier auch, richtig behandelt werden. In der Wüste kam es gelegentlich zu einer Sandverwehung, wenn eine zufällige Brise wehte. Ich hatte das unbehagliche Gefühl, daß wir in einen Sturm geraten könnten. Wenn das der Fall war, war es zwingend nötig, daß die Zorcas ausgeruht und frisch blieben.
    Wir eilten Makilorn und dem Fluß entgegen, während wir unsere Reittiere über den Sand führten. Und natürlich gingen wir gerade zu Fuß, als die Glitch-Reiter zuschlugen. Wie sollte es auch anders sein!
    Sie kamen schreiend über eine Düne, die abseits unseres Steuerbordbugs lag. Offenbar hatte einer von ihnen dort unsichtbar gelegen und unser Näherkommen beobachtet.
    »Aufsitzen! Aufsitzen!« Chiako schrie es heraus. Er hatte Probleme mit seiner Zorca; das Tier bockte und trat mit den Hufen aus, während er die Zügel festhielt. »Halt still!« schrie er. »Aufsitzen!«
    Nun, der Cadade versuchte seiner Aufgabe gerecht zu werden und das Nötige zu tun. Zweifellos hatte er noch immer Mevancys scharfe Worte im Ohr. Lunky versuchte der Dame Telsi beim Aufsteigen zu helfen, und Mevancy mischte sich ein und wollte Lunky helfen. Ein paar Mann von Chiakos Wachabteilung saßen bereits im Sattel, andere versuchten ungeschickt aufzusteigen.
    Ich entschied mich, vor dem Aufsitzen einen Pfeil loszuschicken.
    Da der Langbogen aus lohischer Herstellung stammte, war er erstklassig. Er war nicht aus der gleichen Klasse wie der, den ich von Meister Twang gekauft hatte – der war unübertrefflich, da gab es keinen Zweifel. Ich spannte den ersten Pfeil ein und dachte ziemlich unbewußt an Seg. Ich sagte mir leise: »Erthanfydd der Pingelige, der Schuß ist für dich«, und ließ ihn fliegen.
    Der Pfeil flog gut. Er traf den Glitcher an der Spitze, der mit einem klagenden Aufschrei zur Seite aus dem Sattel kippte. Der nächste Pfeil war in der Luft, der dritte in meinen Fingern. Verglichen mit einem gewöhnlichen Bogenschützen, hielt ich meine Schüsse für recht gut. Seg hätte vier Pfeile auf die Reise geschickt, bevor man blinzeln konnte.
    Neben mir herrschte ein ziemliches Chaos, und zwischen dem leisen Scharren der Zorcahufe im Sand und dem dummen Gebrüll konnte ich hören, wie Mevancy rief: »Hör sofort damit auf, Schwachkopf! Steig sofort auf, wenn du nicht allein zurückbleiben willst!« Ich ließ den dritten Pfeil los.
    Nun, diesmal hatte sie recht. Es waren etwa zwanzig Glitcher, und drei lagen am Boden. Wenn wir alle geschossen hätten, hätten wir ihre Anzahl drastisch verringern können. Doch ich verstaute den Bogen, rief meine Zorca und schwang mich in den Sattel.
    Jetzt würden wir losgaloppieren und sie abzuhängen versuchen. Ich nehme an, Mevancy hatte wieder recht, da wir an Lunky und Telsi denken mußten.
    Ich erwartete bei der Flucht keine Probleme. Wir ritten Zorcas und die Glitcher sechsbeinige spitzköpfige Satteltiere mit schmalen Flanken, die man Wegener nannte; sie hatten wüstengelbes Fell und tückische Augen. Wir würden die Wegener mit Leichtigkeit hinter

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