Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
39 - Meuchelmörder von Scorpio

39 - Meuchelmörder von Scorpio

Titel: 39 - Meuchelmörder von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
auf der Stelle hinauszuwerfen.
    Kurz bevor wir zum Frühstück gingen, hatte mir Mevancy auf ihre unmißverständliche Art und Weise gesagt, daß wir so schnell wie möglich nach Makilorn zurückkehren müßten. So könnte es uns vielleicht gelingen, argumentierte sie, peinlichen Fragen aus dem Weg zu gehen, wie ich mich zur gleichen Zeit an zwei Orten aufhalten konnte. Da ich mich im Palastlabyrinth verirrt hatte, könnte ich sagen, ich sei von jemandem niedergeschlagen worden und hätte erst jetzt den Weg zurück gefunden. »Lunky ...«, hatte ich gesagt, worauf sie erwiderte: »Überlaß Lunky mir!«
    Unzufrieden mit ihrem sogenannten Plan hörte ich, wie Chiako der Bauch sagte: »Es ist berichtet worden, daß Glitch-Reiter nach Süden unterwegs sind. Es ist noch nicht bekannt, ob es sich um einen Raubzug oder einen Nomadenzug handelt.«
    Da die Glitch-Reiter einen Landstrich nördlich von Tsungfaril bewohnten und Nomaden und Plünderer waren, waren dies keine guten Neuigkeiten. »Es wäre klug, unsere Rückkehr nach Makilorn für ein paar Tage zu verschieben, bis wir wissen, wie gefährlich die Glitch-Reiter diesmal sind«, fuhr Chiako fort.
    Das war schlau durchdacht. Natürlich nicht für Mevancy – o nein!
    Wenn sie mich zurück in die Stadt schmuggeln wollte, damit der Bluff gelingen konnte, machte diese Unterbrechung ihren Plan zunichte.
    Sie nahm alles so schrecklich wichtig.
    »Das ist ärgerlich«, sagte Lunky. Er schüttelte den Kopf. »Ich möchte wirklich so schnell wie möglich zurückkehren. Jetzt, da San Mishuro von uns gegangen ist, gibt es viele Dinge, die erledigt werden müssen. Dinge, die ich nicht gern aufschieben möchte.«
    »Ja, San«, sagte Chiako schwitzend, »aber ...«
    »Und die Dame Telsi wird mit uns kommen.« Lunky grinste nicht, na ja, zumindest nicht richtig; aber er sah aus wie der Junge, der die größte Süßigkeit im Topf gefunden hatte.
    Chiako spreizte die Hände ein Stück von den lederbedeckten Seiten ab und ließ sie fallen. Das ist eindeutig, sagte er damit, das allerletzte.
    »Jetzt bist du ziemlich besorgt um deinen Herrn, Cadade. Wo waren deine Männer und du letzte Nacht, als die Meuchelmörder zuschlugen?« fragte Mevancy.
    Ich hielt mich zurück. Das war ein wunder Punkt. Chiakos volles Gesicht wurde dunkel vor Wut. Sein Bauch zitterte. Doch er beherrschte sich, und seine Worte klangen unbeteiligt. »Der San hat sich davongemacht, ohne mir Bescheid zu sagen. Niemand wußte, daß er in die Wüste gegangen war.«
    Ich spürte, daß es die Wahrheit sein mußte. Und doch ... »Es ist deine Pflicht, den San ständig zu beschützen, Cadade!« fuhr Mevancy ihn an.
    Er wand sich in seiner Rüstung. Die ansteigende Hitze des Tages ließ ihn schwitzen.
    »Du hattest ein bequemes Leben in der Stellung des Hauptmannes von San Mishuros Wache. Du beaufsichtigst Sklaven, die das Haupttor öffnen und schließen. Damit lassen sich deine Pflichten zusammenfassen. Nun, Cadade, das Leben hat sich verändert. Jetzt«, – und hier formte Mevancy genüßlich die Worte –, »wirst du deinen Lohn verdienen müssen. Dein Leben ist verwirkt, wenn dem San etwas geschieht.«
    »Aber ...«, fing Chiako etwas polternd an, obwohl das Gewohnheitsrecht auf seiner Seite stand. In einigen Gesellschaftsformen wurden Wachen bestraft, die versagten. »Mein Arbeitsvertrag ...«
    »Kann aufgehoben werden, wenn du es wünschst.«
    »Nun ...«, sagte Lunky nervös.
    Die Beziehung zwischen Lunky und Mevancy hatte sich verändert, seit ich fort gewesen war, das war kristallklar. Sie handelte mit einer Autorität, die mich überraschte. Sie hätte es mir sagen müssen, wenn Lunky ihr die Autorität verliehen hatte.
    »Wir brechen sofort nach dem zweiten Frühstück nach Makilorn auf.« Mevancy machte es kurz. »Sei fertig. Du darfst jetzt gehen.«
    Er salutierte schlampig und mit mörderischem Blick und trollte sich.
    »Dieser von Gahamond verlassene Idiot!« rief sie. »Bei Spurl! Der Mann brauchte eine Lektion!«
    »Bist du sicher, Mevancy? Ich meine, die Dame Telsi ...«
    »Ganz sicher, Lunky – San. Du hast jetzt die Macht. Vergiß das nicht. Wir werden gute Zorcas aussuchen, wenig mitnehmen und im Nu da sein.«
    »Wenn du es sagst, Mevancy.«
    So wurde es gemacht.
    Ich wußte, warum ich, so schnell mich die geschwindeste Zorca von ganz Kregen nur tragen könnt, nach Makilorn zurückeilen wollte. Ich konnte immer noch das Bild der Königin sehen, wie es sich in mein Gedächtnis eingegraben hatte. Sie

Weitere Kostenlose Bücher