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39 - Meuchelmörder von Scorpio

39 - Meuchelmörder von Scorpio

Titel: 39 - Meuchelmörder von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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uns lassen – nun, das ist eine dumme Bemerkung. Wie ich damals glaubte, vermochte eine Zorca jedes Tier auf Kregen hinter sich zu lassen.
    Die Glitch-Reiter ritten parallel zu uns und schwangen ihre Waffen. Sie benutzten bei ihren Raubzügen die gelben Wegener wegen ihrer tarnenden Färbung. Ihr eigenes Land bestand hauptsächlich aus Wüste und Grasland, und dort verwendeten sie jedes Reittier aus dem wunderbaren Artenreichtum, der den Kregern zur Verfügung stand. Einer oder zwei schossen uns hinterher; niemand wurde getroffen.
    Trotz meiner Vorliebe für den Langbogen und meines Wissens um seine Macht in den Händen eines erfahrenen Bogenschützen – von den Wundern einmal abgesehen, wie sie ein Meister wie Seg zustande bringt – weiß ich doch, daß es Fälle gibt, in denen der kurze Bogen nützlich ist. Sehen Sie, sogar jetzt vermeide ich es, ihn als besser zu bezeichnen. Der kurze, zusammengesetzte und gebogene Bogen, wie ihn die valkanischen Bogenschützen benutzen, ist eine Waffe für den Sattel. Darüber, wie Seg den großen zusammengesetzten Bogen mit den geschickt verarbeiteten Sehnen und dem eingezogenen Horn einschätzte, wollte ich nicht nachdenken. Das war eine Angelegenheit für die Zukunft. Gerade jetzt, da wir durch die Wüste galoppierten und das Stampfen der Hufe uns zum Schweigen brachte, das Klirren der Rüstung und die wilden Schreie der Verfolger in unseren Ohren gellte, war die Zeit gekommen, um ein paar Schüsse auszuprobieren.
    Was sollte das ganze Gerede, daß für den Kavalleristen der kurze Bogen leichter zu bedienen ist als der lange – nun, der Kavallerist kommt mit einem langen Speer oder einer Lanze gut genug zurecht, und einen Bogen kann man schräg halten, um zu verhindern, daß man das Tier berührt. Ich ließ mich ans Ende des Trupps zurückfallen und spannte einen Pfeil ein. Wie ein echter Parthianer drehte ich mich im Sattel um und schoß mit dem Langbogen. Der führende Glitcher stürzte von seinem Wegener, und ich nahm den nächsten Pfeil.
    »Du Fambly, Schwachkopf – konzentrier dich auf das Reiten!«
    Ich suchte den Glitcher aus und ließ die Sehne los. Da mir nichts Höfliches einfiel, das ich Mevancy sagen konnte, hielt ich meine alte faulzahnige Weinschnute geschlossen.
    »Ach, du!« Sie ritt jetzt neben mir, und ein Pfeil des Feindes grub sich zwischen uns in den Sand. Also ließ ich mir etwas Nützliches einfallen und fauchte: »Reit an die Spitze und paß auf Lunky auf!«
    Ein einzelner schneller Blick auf ihr Gesicht zeigte mir einen kregischen Sonnenuntergang, in dem die rote Sonne den Himmel beherrschte. Sie schäumte vor Wut. Mein dritter Schuß traf einen Glitcher, und ich griff nach einem weiteren Pfeil.
    »So kannst du nicht mit mir reden, Drajak! Du vergißt, daß ich diejenige bin, den die Everoinye als Anführerin ausgewählt haben ...« Sie sagte nicht mehr, weil ihre Zorca stürzte. Das Wesen stieß einen schmerzerfüllten Seufzer aus. Es stürzte nieder, rutschte weiter vorwärts und zog eine Furche in den Sand. Ein Pfeil ragte heraus, häßlich und obszön an diesem schönen Tier. Mevancy fiel mit wehenden Gewändern Hals über Kopf hinunter und landete auf dem Rücken.
    Ich hatte die Knie benutzt, um meine Zorca zu kontrollieren, eine alte Klansmanngewohnheit, und jetzt senkte ich zögernd den Bogen und besänftigte das Tier mit der rechten Hand. Ich redete ihm zu, wie ein Klansmann mit seinem Tier spricht, und wir kamen rutschend zum Stehen und kreisten umher; zweifellos boten wir dabei mit den Sandfontänen und den flatternden Gewändern ein hübsches Bild. Wir drehten uns und ritten zurück, wo sich Mevancy gerade erhob und ihr Schwert zog. Die Glitcher schrien triumphierend auf und kamen mit glänzenden Waffen herangefegt.
    Wir hatten gerade eben genügend Zeit. Es müßte schnell gehen, aber wenn sie nicht herumdiskutieren und gleich aufsteigen würde, würden wir noch rechtzeitig wegkommen.
    Nun, so wie Mevancy nun einmal war, wollte sie natürlich diskutieren, als ich sie erreichte.
    Ich beugte mich hinunter, umgriff ihre Taille und hievte sie gewaltsam hoch. Sie war nicht leicht, aber doch nicht so schwer, wie ich erwartet hatte. Sie ritzte mich beinahe mit dem Schwert, fluchte, schrie und benahm sich im allgemeinen gräßlich.
    Ich warf sie kopfüber vor mich hin und setzte die Zorca in Bewegung.
    Ein Pfeil zischte an meiner Nase vorbei, ein anderer traf einen Steigbügel.
    Die Zorca reagierte heftig, und wir ritten los.
    Sie war ein

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