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39 - Meuchelmörder von Scorpio

39 - Meuchelmörder von Scorpio

Titel: 39 - Meuchelmörder von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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prächtiges Tier. Ihr Name war Sandfresser und machte ihr auf vorbildliche Art und Weise Ehre, als wir durch die Wüste sausten. Die wilden Schreie der Glitcher ertönten hinter uns. Unser Trupp galoppierte immer noch vor uns; nicht ein einziger hatte sich zu unserer Hilfe umgewandt.
    »Laß mich rauf! Laß mich rauf!«
    Sie wand sich und versetzte mir einen donnernden Treffer mit dem Bein, als sie herumschwang, um aufrecht zu sitzen. Sie hatte ihr Schwert nicht fallen lassen und schob es in die Scheide; ich war nicht so dumm, irgend etwas Zustimmendes über dieses großartige Benehmen zu sagen. Nun ist eine Zorca nicht allzu lang. Ein einzelner Reiter kann bequem im Sattel sitzen. Wenn zwei reiten, zwingt sie der begrenzte Platz, eng hintereinander zu sitzen. Der enge und intime Kontakt störte mich nicht, und ich dachte auch nicht weiter darüber nach. Die Glitcher folgten uns immer noch und schossen, auch wenn ihre Pfeile zu kurz kamen, und ich beschäftigte mich vorrangig damit, was geschehen würde, wenn sie Sandfresser trafen.
    Mevancy rutschte herum. »Sitz still, Gimpel! Sandfresser ...«
    »Dann überlaß mir die Zügel, Fambly!«
    Bevor ich schoß, hatte ich sie dort festgesteckt, wo sie nicht im Weg waren. Da sie vor mir saß, erschien es logisch, daß sie die Zügel übernahm. Sie hielt ihr Gleichgewicht hervorragend, aber dann rutschte sie wieder herum und schwankte hin und her. Ich nahm meine Füße aus den Steigbügeln und sagte: »Benutz die Steigbügel!«
    Danach eilten wir so voran, wie es sein sollte. In unserer Nähe gingen keine Pfeile mehr nieder, aber ein vorsichtiger Blick nach hinten verriet, daß die Glitcher uns noch immer folgten. Zweifellos rechneten sie sich aus, daß ein doppelte Last tragendes Tier schnell ermüden würde.
    Wir hatten es noch nicht geschafft, nein, bei Krun, noch lange nicht!
    Da ich so dicht hinter Mevancy saß, konnte ich ihr Parfüm riechen; es war beinahe nicht zu bemerken und sehr gut. Geschickt angewandtes Parfüm ist bezaubernd, übertrieben benutzt ist es abstoßend. Wieder schaute ich zurück und sah, daß unsere Verfolger aufholten. So amüsant Mevancy nal Chardaz auch sein mochte, ihr Schicksal würde alles andere als amüsant sein, wenn sie in ihre Hände fiel. Wenn ich vielleicht versuchte, einen weiteren Pfeil ...
    »Sitz still, Schwachkopf! Du wirst uns noch beide abwerfen!«
    Sandfresser schien mühelos zu laufen, aber schließlich würde sie ermüden. Und dann ... »Wenn du dich nach vorn lehnst, Gimpel, kann ich auf sie schießen. Jeder, der fällt, ist ...«
    »Ja, ja, das weiß ich. Aber du kannst so nicht schießen!«
    Geduldig sagte ich: »Wenn du dich ein bißchen nach vorn beugst und meinem rechten Ellbogen etwas Platz machst. Ja, so. Gut.« Ich spannte den Pfeil ein, drehte mich um und schoß auf den führenden Verfolger. Ich verfehlte ihn.
    Mevancys Augen glänzten, als sie nach hinten blickte. Sie öffnete den Mund, und genau da tat Sandfresser – die offensichtlich genauso von Mevancy eingenommen war wie ich – einen plötzlichen zusätzlichen Sprung nach vorn, und Mevancy keuchte, klammerte sich fest und fiel beinahe hinunter.
    Als es ihr gelungen war, wieder aufrecht zu sitzen, hatte ich den nächsten Pfeil in den Fingern. Ich sagte: »Halt still und beug dich vor, Gimpel!« Und diesmal traf mein Pfeil den Burschen, der die Verfolgung anführte. Ich hörte seinen Schrei, als er stürzte. Bei Vox, die anderen ritten trotzdem weiter.
    Es war sinnlos, den offensichtlichen Gedanken zu denken, der mir kam: Wie schön wäre es, wenn Seg neben uns ritte! Er würde den ganzen Haufen hinter uns spicken, bevor man nur blinzeln konnte. Und Inch mit seiner Axt würde die Köpfe der Kerle abschlagen, die immer noch nicht aufgeben wollten. Nun, die Herren der Sterne hatten mich meinem Zuhause und meinen Kameraden entrissen, und ich mußte mich so gut schlagen, wie ich es ohne sie vermochte.
    »Du hast nur noch neun Pfeile übrig«, sagte Mevancy scharf, als sie mir über die Schulter blickte.
    »Ich denke, zehn.«
    Es hatte nichts mit Nachdenken zu tun; jeder Bogenschütze, der etwas taugt, weiß, wie viele Pfeile er noch im Köcher hat. Aber ich wollte nicht unhöflich sein.
    »Es sind noch dreizehn von den Shints übrig.«
    »Ich glaube nicht, daß sie uns weiter verfolgen, wenn wir ihre Zahl noch ein bißchen reduzieren.«
    »Du bist so verdammt von dir überzeugt, Drajak! Es überrascht mich, daß dein Arm stark genug ist, um einen Bogen zu

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