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39 - Satan und Ischariot III

39 - Satan und Ischariot III

Titel: 39 - Satan und Ischariot III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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allem, was ihnen gehörte. Aber was sie uns und den vier Toten geraubt hatten, das nahmen wir ihnen ab. Es befanden sich einige Briefe aus Fort Davis dabei, welche wir nebst den anderen Sachen später in Fort Dodge abgegeben haben. Atescha-Mu mußte, weil er Häuptling war, ein würdiges Grab erhalten; das tat Winnetou nicht anders, obgleich es sich um einen Todfeind handelte. Es gab im Todestal eine Felsspalte, in welche wir ihn gelegt haben, die Waffen und den Medizinbeutel in der Hand.“
    „Da liegt er noch? Die Raubtiere werden in die Spalte gedrungen sein und ihn gefressen haben?“
    „Nein, denn wir haben den Spalt mit Steinen verschlossen. Dabei scheint der Comanche, welchen wir mit Absicht entkommen ließen, uns beobachtet zu haben, denn die Comanchen kennen das Grab der ‚Starken Hand‘; er muß ihnen also die Stellung beschrieben oder sie zu derselben geführt haben.“
    „Du weißt, daß sie sie kennen?“
    „Ja. Ich bin mit Winnetou später wieder einmal dort gewesen. Da war an Stelle der vielen kleinen Steine, welche wir aufgeschichtet hatten, ein einziger großer an die Spalte gelehnt. Man war also dagewesen, um das Grab des Häuptlings zu besuchen und zu ehren. Nun weißt du, bei welcher Gelegenheit wir die Gegend, in der wir uns jetzt befinden, kennengelernt haben. Der Baum steht noch; er ist jetzt dürr; das Feuer damals hat auch ihm das Leben gekostet.“
    „Wie interessant muß es da für euch sein, daß wir jetzt an der Stelle lagern, an der ihr damals als Gefangene eine schlimme Nacht verbringen mußtet!“
    „Interessant? Das Wort paßt durchaus nicht für das, was man empfindet. Am liebsten möchte ich von hier fort. Was sagt Winnetou?“
    Dieser war der Ansicht, das es doch geraten sei, hierzubleiben. Der Abend war nahe; wir hatten Wasser und Gras für die Pferde. Was wollten wir mehr! Ich hatte freilich etwas in mir, was dem widersprach, fügte mich aber doch in den Willen der beiden Gefährten. Obgleich der Sand hoch auf dem Gras lag, hatten die Pferde doch genug zu fressen; sie rochen das saftige Futter und scharrten mit den Hufen den Sand weg, geradeso, wie das Rentier die Flechte unter dem Schnee hervorholt. Jetzt konnten wir sie auch trinken lassen.
    Dann suchten wir die Umgebung sorgfältig ab, denn hier in der Nähe des Flusses war weit eher eine Begegnung zu erwarten, als draußen auf der unfruchtbaren Ebene, und für den Westmann kann jede Begegnung leicht eine feindliche sein. Darum streckte ich meine Nachforschung soweit wie möglich aus, bemerkte aber nichts, was geeignet gewesen wäre, mich besorgt zu machen. Eben hatte ich mich gewendet, um nach dem Bach zurückzukehren, als ein Schuß fiel. Ich erschrak keineswegs; der Präriejäger kennt die Stimme jedes bekannten Gewehres; ich hörte, daß Emery geschossen hatte, und da nur ein Schuß gefallen war, so gab es keinen Grund zu einer Befürchtung. Als ich an den Bach kam, sah ich, daß er einen fetten Turkey erlegt hatte. Das nahmen wir ihm ganz und gar nicht übel, da wir das delikate Fleisch des Vogels gut gebrauchen konnten.
    Nachdem wir uns eine bequeme Stelle zum Lagern ausersehen hatten, machten wir ein Feuer, um den Truthahn, sobald er gerupft war, zu braten. Er schmeckte uns vortrefflich; wir aßen eine Hälfte und ließen die andere für morgen übrig.
    Für morgen! Wenn der Mensch nur nicht meinen wollte, er könne auch nur für den nächsten Tag bestimmen! Nicht einmal für die nächste Stunde! Es war beschlossen, daß wir von der zweiten Hälfte nichts bekommen sollten; sie war für Personen bestimmt, denen wir sie am allerwenigsten gönnten.
    Es war selbstverständlich, daß wir nicht alle drei zugleich schliefen; einer mußte immer wachen. Wir wechselten ab. Ich hatte die erste Wache; dann folgten Winnetou und Emery. Ungefähr um Mitternacht löste ich letzteren ab, und trat das Feuer aus; wir brauchten es ja nicht. Nach einer Stunde weckte ich Winnetou und schlief dann wieder ein. Ich sollte ganz anders erwachen, als ich gedacht hatte. Ich hatte einen recht bösen Traum. Ich lag daheim im Bett; da ging die Tür auf, obgleich sie von innen verriegelt war, und es kam eine kleine dicke, affenartige Gestalt herein, welche mit einem einzigen Satz auf mein Bett sprang, sich auf meine Brust setzte und die langen, haarigen Arme mir um den Hals schlang. Ich konnte nicht atmen, nicht um Hilfe rufen, mich auch nicht bewegen. Das war der Alp!
    Alp! Wenn einen der Alp drückt, und man sagt das Wort, so ist der Druck

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