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4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

Titel: 4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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die Häuser hinter sich, überquerten die Küstenstraße und liefen zum Strand.
    „Sehen Sie sich das an“, forderte er Della auf.
    Es herrschte Ebbe, die Fischerboote lagen auf dem feuchten Sand, und die untergehende Sonne spiegelte sich im Wasser, das tiefrot schimmerte.
    Geradezu ehrfürchtig stand Della da und beobachtete das atemberaubend schöne Naturschauspiel. „Man fühlt sich wie verzaubert“, flüsterte sie.
    „Es freut mich, dass Sie das sagen. Als Sie über die Abendstimmung auf der Themse sprachen, war mir klar, dass Sie ein Gespür für so etwas haben. Die meisten Menschen würden hier nur den nassen Sand und die Fischerboote sehen, die bei genauem Hinschauen alt und schäbig wirken. Aber so wie jetzt …“ Er verstummte, als hoffte er, Della würde den Gedanken zu Ende führen.
    „Man kommt sich vor wie in einer anderen Welt“, sagte sie. „In einer ganz besonderen Welt, die sich einem nur für wenige Augenblicke öffnet.“
    „Ja, für sehr kurze Zeit“, stimmte er ihr zu. „Sobald die Dunkelheit hereinbricht, ist alles vorbei.“ „Aber morgen kann man es wieder erleben.“
    „Nicht unbedingt, es muss einfach alles zusammenpassen. Und man muss Glück haben, den richtigen Augenblick zu erwischen“, meinte er und führte sie weiter ans Wasser.
    „Warten Sie“, bat sie ihn. „Ich ziehe rasch die Schuhe aus, damit sie nicht nass werden.“
    „Gute Idee.“
    Beide streiften die Schuhe ab und verstauten sie in Dellas großer Tasche. Dann wanderten sie schweigend Hand in Hand dem Horizont entgegen, bis das Wasser ihre Füße umspülte.
    „Es ist immer wieder von Neuem ein erhebendes Gefühl, so etwas zu erleben“, sagte er ruhig. Die untergehende Sonne hüllte den Strand und das Meer in ein rötliches Licht, das schon bald ins Violette wechselte und eine geheimnisvolle Atmosphäre zauberte.
    Als Carlo sie lächelnd anblickte, dachte Della: Das ist für einen Charmeur wie ihn genau der richtige Moment, mich zu küssen. Zweifellos wusste er genau, wie er eine Frau für sich gewinnen konnte, und sie bezweifelte nicht, dass er immer nach derselben Methode vorging. Aber sie hatte sich getäuscht. Er lächelte sie beinahe scheu an, hob ihre Hand und rieb sie an seiner Wange.
    Sprachlos sah sie ihn an. Sie hätte damit umgehen können, wenn er sie jetzt geküsst hätte. Die zarte Geste verwirrte sie jedoch.
    In dem Moment veränderte sich das Farbenspiel um sie herum, und die zauberhafte Stimmung löste sich auf.
    „Es ist vorbei“, stellte Della enttäuscht fest.
    „Ja, für heute“, antwortete er. „Lassen Sie uns gehen.“
    Während sie wenig später in der Dämmerung nach Neapel fuhren, fragte Carlo auf einmal: „Soll ich Sie ins Hotel bringen?“
    „Ja, gern. Ich möchte noch mit Ihnen reden.“ Zwischen ihnen bahnte sich etwas an, und wenn mehr daraus werden sollte, musste sie zuerst klare Verhältnisse schaffen und ihm die Wahrheit sagen. Kurz darauf durchquerten sie die Hotelhalle. Im Aufzug überlegte Della, wie sie ihm erklären sollte, dass ihre Begegnung kein Zufall war. Dann betraten sie ihr Zimmer und machten die Tür hinter sich zu.

Della wollte das Licht anknipsen, doch dazu kam sie nicht, denn genau in dem Moment nahm Carlo sie in die Arme, zog sie an sich und drückte ihren Kopf an seine Schulter. Es war nicht ihr Stil, sich so leicht verführen zu lassen, und sie hätte es verhindern können, denn sie hatte es kommen sehen. Aber sie hatte es gar nicht verhindern wollen; im Gegenteil, sie hatte es sich die ganze Zeit gewünscht, und es fühlte sich wunderbar an.
    Carlo verhielt sich jedoch anders, als sie erwartet hatte. Statt zielstrebig und selbstbewusst auf sei n Ziel zuzugehen und sich zu nehmen, was er haben wollte, zögerte er und wirkte seltsam unsicher. Und das brachte sie aus dem Konzept.
    Oh nein, warum ausgerechnet jetzt?, schoss es ihr durch den Kopf, als ihr Handy läutete. Seufzend löste sich Carlo von ihr und machte das Licht an, während Della zum Fenster ging, um die
    Kurznachricht zu lesen.
    „Trinken wir ein Glas Champagner?“, fragte er dicht hinter ihr.
    Della zuckte zusammen, denn sie hatte nicht gemerkt, dass er ihr gefolgt war. Sie wirbelte herum und ließ prompt das Handy fallen.
    „Ich wollte Sie nicht erschrecken“, entschuldigte er sich. „Es ist unter den Sessel gerutscht.“ Er bückte sich, hob es auf und warf einen Blick darauf, woraufhin sein Lächeln schlagartig
    verschwand.
    Hast Du Rinucci schon aufspüren können? George ,

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