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4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

Titel: 4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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las Della auf dem Display ihres Handys, das Carlo ihr gereicht hatte. Sekundenlang stand sie wie erstarrt da.
    Dann sah sie auf. Carlo blickte sie scheinbar unbekümmert an, aber sie spürte deutlich seine innere Distanz.
    „Sie sind also hier, um mich aufzuspüren?“, fragte er kühl.
    „Ja, ich wollte mit Ihnen reden“, gab sie seufzend zu.
    „Was verschafft mir die Ehre?“
    „Ich brauche einen Moderator für meine neue Serie, man hat Sie mir empfohlen. Sie sind die ideale Besetzung, wie ich jetzt weiß. Ich produziere Dokumentarserien für das Fernsehen und habe eine eigene Produktionsfirma. Momentan plane ich eine Serie über historische Stätten.“
    „Dann wollten Sie mich auf meine Eignung testen?“
    „Nein, eigentlich nicht“, erwiderte sie mit sichtlichem Unbehagen.
    „Sondern?“
    „Ich wollte Sie kennenlernen und …“ Sie verstummte.
    „Sie wollten herausfinden, ob ich Ihren Ansprüchen genüge, und ich habe mitgespielt. So war es doch, oder?“
    „Carlo, bitte … Okay, ich hätte Ihnen von Anfang an reinen Wein einschenken müssen.“
    „Ja, zum Teufel, das hätten Sie!“
    „Ich habe einiges falsch gemacht“, gab sie zu. „Als ich sah, wie leicht es Ihnen fiel, die
    Aufmerksamkeit der Schüler zu fesseln, wusste ich, dass Sie der perfekte Moderator für meine Serie sind. Ich konnte mein Glück kaum fassen.“
    „Der perfekte Moderator Ihrer Serie?“, wiederholte er gefährlich ruhig. „Nur darum ist es Ihnen die ganze Zeit gegangen? Sie haben mich benutzt und wie eine Marionette tanzen lassen.“
    „Ist es wirklich so schlimm, dass ich Ihnen einen Job anbieten wollte?“
    „Wenn Sie von Anfang an ehrlich gewesen wären, hätte ich gar nichts dagegen gehabt. Mich stört es jedoch, dass Sie mir etwas vorgespielt und sich verstellt haben. Die ganze Zeit habe ich gedacht, wir beide … Ach, vergessen Sie es. Verraten Sie mir bitte noch eins: Hatten Sie das alles bis ins kleinste Detail geplant?“
    „Natürlich nicht! Ihnen müsste klar sein, dass das Auftauchen der Schulklasse keine Inszenierung war.“
    „So? Ich weiß nur, dass Sie sehr intelligent und geschickt sind. Ich traue Ihnen jetzt alles Mögliche zu. Zu der perfekten Vorstellung kann ich Ihnen nur gratulieren.“
    „Es war keine Vorstellung“, protestierte Della.
    „Ehrlich gesagt, ich glaube lieber an eine Inszenierung. Das macht es mir leichter. Ich bin darauf hereingefallen, habe aber glücklicherweise die Wahrheit gerade noch rechtzeitig erfahren.“ „Carlo, bitte, hören Sie mir doch zu …“

„Das habe ich lange genug getan“, unterbrach er sie betont liebenswürdig. „Beenden wir die Farce. Sie können Ihrem George antworten, dass Sie mich aufgespürt haben, ich jedoch nicht interessiert sei. Guten Tag.“ Dann eilte er aus dem Zimmer und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Della war frustriert und wütend, sie hätte am liebsten geschrien und das Handy hinter ihm hergeworfen. Sie beherrschte sich jedoch, löschte das Licht und stellte sich auf den Balkon. Wenig später sah sie Carlo das Hotel verlassen und zu seinem Wagen laufen.
    Rasch trat sie zurück, damit er sie nicht bemerkte, falls er aufsah. Sie beobachtete, wie er einstieg und sekundenlang reglos dasaß, ehe er mit der Faust so heftig auf das Lernkrad einschlug, dass die Hupe ertönte. Della war bestürzt. Er hatte kühl und beherrscht gewirkt, und sein Wutausbruch passte so gar nicht zu den ironischen Bemerkungen, mit denen er sich verabschiedet hatte.
    Schließlich ließ er den Motor aufheulen und fuhr weg, ohne auch nur ein einziges Mal zu ihrem Fenster aufzublicken.
    3. KAPITEL
    Es gelang Della, einige Stunden zu schlafen, obwohl sie unendlich traurig war und noch lange wach lag. Am nächsten Morgen kehrten die Erinnerungen zurück, und sie überließ sich den trüben Gedanken.
    Sie hätte wissen müssen, dass es nichts brachte, die Wahrheit zu verschleiern. Aber sie hatte in Carlos Gegenwart nicht mehr klar denken können, wie sie sich mit wehmütigem Lächeln eingestand. Sie hatte sich gewünscht, noch länger mit ihm zusammen zu sein und die Zeit mit ihm unbeschwert genießen zu können. Doch sie hatte alles verdorben.
    Was sollte sie jetzt machen? Sollte sie nach Pompeji fahren und ihn suchen? Immerhin wäre er die ideale Besetzung für ihre neue Serie.
    Weshalb belüge ich mich eigentlich?, überlegte sie. Sie wollte ihn wiedersehen, das war alles. Er war viel zu schnell wieder aus ihrem Leben verschwunden, und sie war um

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