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4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

Titel: 4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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schrecklich“, sagte sie bestürzt.
    „Ich sehe es so.“
    „Carlo, du siehst nur, was du sehen willst. Du hast keine Ahnung, was es bedeutet, verheiratet zu sein. Ich weiß es. Ich war zweimal verheiratet, und ich weiß, wie schnell die Gefühle sterben, nach und nach, nicht auf einmal. Du kennst die ständigen Auseinandersetzungen nicht, die Langeweile, das tägliche Einerlei.“
    „Die meisten Paare, die heiraten, wissen nicht, was auf sie zukommt“, entgegnete er. „Wenn alle so denken würden wie du, würde es keine Eheschließungen mehr geben. Aber die Menschen heiraten, weil ihre Liebe stark genug ist, um das Risiko einzugehen, und weil sie einander vertrauen. Wenn du mir nicht vertrauen kannst, gibt es für uns keine gemeinsame Zukunft, und auch die wenigen Monate, die du mir zugestehen willst, können wir uns sparen.“
    „Was willst du damit sagen?“, fragte sie und sah ihn aufmerksam an.
    „Entweder versprichst du mir jetzt, dass du mich heiraten wirst, oder es ist vorbei. Dann brauchst du gar nicht erst zurückzukommen.“
    „Das meinst du nicht ernst“, erwiderte sie schockiert.
    „Doch. Du hast nur mit mir gespielt, und damit ist jetzt Schluss. Ehe du nach England fliegst, möchte ich meiner Familie sagen, dass wir heiraten. Meine Mutter rechnet sowieso damit, und sie kann dann schon anfangen, die Hochzeit zu planen.“
    „Nein, mein Liebling, ich kann dich nicht heiraten.“
    Er blickte sie kühl an. „Natürlich nicht. Von Anfang an war klar, dass du mich nicht heiraten würdest. Du hast gewusst, dass ich davon überzeugt war, wir gehörten zusammen, aber du hast nichts getan, um mich über meinen Irrtum aufzuklären. Du hättest mir längst die Wahrheit sagen müssen.“ „So war es nicht, Carlo“, flüsterte sie entsetzt.
    „Nein? Sieh mich an, und gib mir eine ehrliche Antwort. Hast du überhaupt jemals daran gedacht, mich zu heiraten?“
    „Carlo …“
    „Antworte bitte.“
    „Ich weiß nicht mehr, was ich gedacht habe. Mir war immer klar, dass ich deinen Heiratsantrag ablehnen muss, aber ich habe mir gewünscht, die schöne Zeit mit dir würde nie zu Ende gehen. Manchmal habe ich einfach nur auf mein Herz gehört und geglaubt, wir könnten zusammenbleiben.

Ich war innerlich hin und her gerissen und habe die Entscheidung von einem Tag auf den anderen verschoben.“
    „Du hast mich an der Nase herumgeführt, das ist alles“, stellte er sanft fest.
    „Das ist nicht wahr, das musst du mir glauben.“
    „Dann beweis es. Ich frage dich zum letzten Mal: Willst du mich heiraten? Wenn nicht, haben wir uns nichts mehr zu sagen.“
    Della wurde zornig. „Stellst du mir etwa ein Ultimatum?“
    „So sieht es aus.“
    „Tu das nicht, Carlo. Ich lasse mich nicht erpressen.“
    „Gut, das ist auch eine Antwort“, sagte er ruhig.
    „Ja.“
    „In all den Nächten, als du in meinen Armen gelegen hast, wusstest du, dass ich mir Illusionen mache, doch du hast es einfach zugelassen, weil es bequemer für dich war.“
    „Unsere Beziehung konnte nicht von langer Dauer sein. Momentan fällt es dir noch schwer, das einzusehen, weil du mich begehrst …“
    „Della, ich bin kein kleines Kind, das du beschützen musst. Beleidige mich nicht schon wieder.“ „Gut.“ Sie war erschöpft und wollte die Auseinandersetzung beenden. „Vielleicht hast du recht mit deiner Vermutung, ich hätte meinen Stolz nicht verlieren wollen. Ich möchte nicht erleben müssen, dass dein Interesse nachlässt, und nicht dabei sein, wenn du dich fragst, warum du so dumm warst, dich auf so etwas einzulassen. Und ich möchte auch nicht sehen, wie du den Blick abwendest, weil du nicht wissen willst, was mit mir geschieht.“
    „Endlich sagst du die Wahrheit“, erklärte er ziemlich verächtlich.
    „Es ist nur eine Wahrheit von vielen Wahrheiten“, entgegnete sie verzweifelt. „Bitte, Carlo, vergiss das nicht.“
    Er verzog die Lippen. „Bist du dir ganz sicher, dass es nicht nur die eine Wahrheit gibt?“, fragte er kühl.
    Nach langem Schweigen erwiderte sie deprimiert: „Ich weiß gar nichts mehr. Vielleicht gibt es nur die eine.“
    Ruhig und gelassen zog er sich an und ging dann zur Tür hinaus.
    Eine Zeit lang saß Della reglos da und wartete auf seine Rückkehr. Sie konnte nicht glauben, dass er sie gehen lassen würde, ohne sich von ihr zu verabschieden. Das passte nicht zu ihm.
    Doch schließlich musste sie sich eingestehen, dass er wirklich nicht zurückkommen würde, und sie sich in ihm getäuscht

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