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4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

Titel: 4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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bin“, versuchte er zu scherzen.
    „Sie ist bestimmt die Einzige. Sie muss verrückt sein. Sei froh, dass sie weg ist.“
    „Ja, Mom, wie du meinst.“
    „Sprich nicht in diesem Ton mit mir“, fuhr sie ihn an.
    „In welchem Ton?“
    „Ich weiß genau, was es bedeutet, wenn du mir gegenüber so gönnerhaft tust.“

Es bedeutete, dass er sich innerlich zurückgezogen hatte und niemand ihn mehr erreichen konnte. So gutmütig, fröhlich und aufgeschlossen er sich nach außen gab, hatte er auch eine ganz andere Seite, die außer ihm niemand kannte.
    Hope blickte ihn aufmerksam an. Sie ärgerte sich über ihn und Della, die es gewagt hatte, ihren geliebten Sohn zu verletzen.
    Am Abend sprach sie mit ihrem Mann darüber.
    „Du solltest froh sein, dass es vorbei ist. Das hast du dir doch gewünscht“, erinnerte Toni sie. „Du warst der Meinung, sie sei nicht gut genug für ihn.“
    „Ja, aber es wäre mir lieber, er hätte sie zurückgewiesen und nicht umgekehrt“, entgegnete Hope empört.
    „Das hätte er niemals getan.“ Toni war ein guter Beobachter, redete jedoch im Allgemeinen nicht darüber, was er sah.
    Wie um seine Familie zu beruhigen, verbrachte Carlo immer mehr Zeit in der Villa, er übernachtete sogar wieder öfter dort. Manchmal brachte er eine junge Frau mit, schickte sie jedoch jedes Mal mit dem Taxi wieder nach Hause. Er schien sein früheres Leben wieder aufzunehmen, lachte viel, flirtete und ging auf Partys. Aber Hope war keineswegs beruhigt, sondern im Gegenteil: Je unbekümmerter und sorgloser er sich gab, desto besorgter war sie.
    Eines Tages fragte sie ihn: „Hast du etwas von Della gehört?“
    „Nein, nichts. Weshalb auch?“
    „Es ging doch um ein gemeinsames Projekt …“
    „Das hat sich erledigt.“
    „Ich dachte nur, wenn ihr euch bei der Gelegenheit wiedersehen würdet, könntet ihr euch vielleicht …“ Sie verstummte und wusste selbst nicht so genau, was sie hoffte. Aber sie war mit allem einverstanden, was ihren Sohn glücklich machte.
    „Mom, es ist sinnlos, darüber zu reden. Vergiss es, es ist vorbei.“
    „Kannst du sie denn vergessen, Carlo?“
    Er deutete ein Lächeln an und schüttelte den Kopf. „Nein, niemals. Sie vergessen zu können, wäre ein Segen, ich werde es jedoch nie schaffen. Damit muss ich leben.“
    Hope nickte. „Kannst du es denn akzeptieren?“, fragte sie ruhig.
    „Früher oder später bestimmt. Jedenfalls werde ich nicht mit einer Leidensmiene herumlaufen und euch mit meinem Kummer belasten. Es gibt erfreulichere Dinge in unserer Familie wie die bevorstehende Geburt von Justins und Evies Zwillingen.“
    „Du hast recht“, stimmte seine Mutter ihm zu. „Dennoch …“ Sie suchte nach den richtigen Worten. „Was wolltest du sagen?“
    „Ich spüre, wie leer du dich innerlich fühlst und wie sehr du leidest. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass es teilweise meine Schuld ist.“
    „Wieso das denn?“
    „Ich habe sie nicht so herzlich aufgenommen, wie ich es hätte tun müssen“, gab sie widerstrebend zu. „Ich hatte mir eine andere Frau für dich gewünscht. Natürlich habe ich sie höflich und korrekt behandelt, aber sie hat gemerkt, dass alles nur gespielt war. Habe ich sie in die Flucht geschlagen und dein Leben ruiniert?“
    „Nein, ganz bestimmt nicht“, antwortete er verblüfft. „Mom, Della lässt sich von niemandem in die Flucht schlagen. Sie trifft ihre Entscheidungen völlig unabhängig von der Meinung anderer. Wir haben in unserer eigenen Welt gelebt, und es war wunderschön. Leider habe ich alles verdorben, weil ich für sie nicht der richtige Mann war.“ Seine Stimme klang etwas unsicher. „Versuch es zu verstehen, und lass uns nie wieder darüber reden. Es ist nicht deine Schuld, sondern ganz allein meine. Ich habe ihren Ansprüchen nicht genügt, das ist alles.“
    Hope begriff, dass er ihr auf seine sanfte, behutsame Art zu verstehen geben wollte, dass weder sie noch sonst jemand ihn und Della hätte trennen können. Die Meinung anderer Menschen war für sie unwichtig gewesen.
    Sekundenlang empfand Hope so abgrundtiefen Hass auf Della, dass sie selbst schockiert war. Diese dumme Frau hatte alles weggeworfen und ihrem Sohn das Herz gebrochen.

Carlo spürte, was in seiner Mutter vorging. „Du solltest sie nicht hassen, Mom. Tu mir den Gefallen.“ „Gut, ich versuche es. Ich bin der Meinung, du solltest nach England fliegen und alles in Ordnung bringen. Das ist das Einzige, was dich glücklich machen

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