4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz
und Fach ist, arbeitest du wieder in England, und ich arbeite hier oder wo auch immer. Oder hast du vor, deine Karriere zu beenden und mir überallhin zu folgen?“
„Das wäre für mich keine Lösung, aber …“
„Oder erwartest du, dass ich meinen Beruf aufgebe und mich von dir aushalten lasse?“
„Natürlich nicht. Wir könnten Mittel und Wege finden, so oft wie möglich zusammen zu sein.“ „Ein Wochenende bei mir, eins bei dir, oder wie?“ Seine Stimme klang schneidend. „Und wenn ich dann einmal einen Tag früher komme, hast du keine Zeit für mich.“
„Oder ich komme einen Tag früher und treffe dich in deinem Apartment mit einer anderen Frau an, die im Gegensatz zu mir noch jung und sexy ist und ihre beste Zeit noch vor sich hat.“
„Davon will ich nichts mehr hören!“
„Warum nicht?“, rief sie aus. „Irgendwann musst du dich mit der Wahrheit auseinandersetzen. Und wenn es so weit ist, müssen wir einander loslassen. Ist das so schwer zu begreifen?“
„Und wenn ich dich nicht loslassen will?“
„Dann bleiben wir so lange zusammen, wie du willst.“
„Du bist dir so sicher, dass ich derjenige bin, der die Beziehung beendet, und dass ich dich betrüge“, stieß er zornig hervor. „Glaubst du, meine Liebe sei so viel weniger wert als deine?“
„Nein, so etwas Absurdes denke ich nicht. Aber die sieben Jahre Altersunterschied spielen eine größere Rolle, als du jetzt wahrhaben willst. Eines Tages wirst du es einsehen.“
„Willst du mir Zeit genug geben, um das herauszufinden?“ Er lächelte spöttisch.
„Wenn du siehst, dass ich vor dir alt werde und Falten bekomme, und dass meine Kräfte nachlassen, während du noch jung und fit bist, wirst du begreifen, was für einen Fehler du gemacht hast. Du hast aber dann immer noch die Möglichkeit, die Beziehung zu beenden.“
„Du hast wirklich eine erschreckend schlechte Meinung von mir“, stellte er ruhig fest. „Und ich habe die ganze Zeit geglaubt, wir lieben uns. Du hast mich nicht ernst genommen und mich wie ein Kind behandelt, dem man seinen Willen lassen muss.“
Della wollte ihm widersprechen, brachte die Worte aber nicht über die Lippen. Hatte er vielleicht recht? Es stimmte, sie hatte alle Entscheidungen für sie beide getroffen, ohne irgendetwas mit ihm zu besprechen.
„Hör mir gut zu, Della“, forderte er sie auf, und seine Stimme klang plötzlich viel sanfter. „Ich will mehr als nur deine Liebe, für den Rest deines und meines Lebens will ich dich ganz für mich haben,
dein Herz, deinen Körper, einfach alles. Ich möchte mir sicher sein können, dass du mir vertraust und an meiner Seite leben willst, ohne dir eine Tür offenzuhalten.“
„Ich halte die Tür für dich offen, nicht für mich!“
Sein Zorn flammte wieder auf. „Oh nein, das redest du dir nur ein, um deinen Stolz nicht zu verlieren. Falls sich herausstellen sollte, dass ich wirklich ein so schlechter Mensch bin, wie du es mir unterstellst, könntest du sagen, du hättest von Anfang an nichts anderes erwartet.“
„Ich möchte dir eine Tür offenhalten“, wiederholte sie.
„Nein, du stößt mich praktisch hindurch“, fuhr er sie an. „Und das ist nichts anderes als eine Art Kontrolle, die du ausübst, obwohl es wie eine großzügige Geste deinerseits wirkt. Du bestimmst, wie lange wir zusammenbleiben und wann und unter welchen Voraussetzungen wir uns trennen. Für dich steht fest, dass du mich eines Tages in den Armen einer anderen Frau überraschst. Aber unsere Liebe oder das, was ich dafür gehalten habe, funktioniert nicht nach einem bestimmten Konzept, das du dir ausgedacht hast und nach Belieben ändern kannst.“
Seine harten Worte trafen sie bis ins Herz, aber ganz unrecht hatte er nicht, wie sie sich beunruhigt eingestand.
Er kam näher und legte ihr die Hände auf die Schultern. „Ich meine es ernst, Della“, erklärte er beherrscht. „Entweder heiraten wir, oder wir trennen uns. Ich erwarte nicht, dass du auf deine Karriere verzichtest, sondern nur den Firmensitz verlegst. Dokumentarfilme kannst du auch hier produzieren. Aber du sollst meine Frau sein, nicht meine Freundin, die mich wie einen dummen Jungen behandelt und bereit ist, mich jederzeit zu verlassen. Ich wünsche mir, dass du mir endlich zutraust, ein guter Ehemann zu sein, und mich nicht mehr für einen Schuft hältst, vor dem du dich in Acht nehmen musst, weil er dich früher oder später verlässt.“
„So, wie du es ausdrückst, klingt es
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