Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

Titel: 4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
Vom Netzwerk:
zusammengebracht, als Evie aushilfsweise an seiner Schule Sprachunterricht erteilte. Er liebte Sprachen, und sie hatte ihm Italienisch beigebracht.
    Eines Tages entdeckte Carlo ihn mit einer Tageszeitung in den Händen im Wohnzimmer. Er las einen Artikel über Pompeji. „Kannst du alles verstehen?“, fragte er den Jungen lächelnd.
    „Nein, nicht alles, aber es geht um dich, so viel ist mir klar“, antwortete Mark.
    Carlo schüttelte den Kopf. „Es geht um die Ausgrabungen. Ich habe nur meine Meinung dazu geäußert.“
    „Wolltest du nicht in einer Dokumentarserie mitwirken?“
    „Man hat sich gegen mich entschieden“, erwiderte er.
    „Aber Evie hat gesagt …“
    „Möchtest du mit nach Pompeji fahren und dir alles ansehen?“, wechselte Carlo das Thema. „Morgen bin ich zum letzten Mal dort.“
    „Gern“, stimmte Mark begeistert zu.
    Am nächsten Tag brachen sie zusammen nach Pompeji auf. Mark war ein aufmerksamer Zuhörer. Er stellte intelligente Fragen und war sehr wissbegierig. Schließlich führte Carlo ihn durch die Ruinen, und später gingen sie noch in das Museum, wo Mark sich interessiert umsah.

„Wie kommst du denn eigentlich mit Evie zurecht?“, fragte Carlo.
    „Bestens. Mein Vater ist viel netter, seit er mit ihr verheiratet ist. An dem Abend im Krankenhaus, als wir auf die Geburt der Zwillinge warteten, hat er mit mir von Mann zu Mann geredet, wie er es ausdrückte. Er hat mir einiges über sich und Evie erzählt und mir den Rat gegeben, mir Zeit zu lassen und geduldig zu warten, früher oder später würde jeder Mann der richtigen Frau begegnen, auch wenn es viele Jahre dauere.“
    „Das hat Justin gesagt?“ So eine Bemerkung hätte Carlo seinem schweigsamen Halbbruder nicht zugetraut.
    Er bat Antonio, einen seiner Mitarbeiter, sich eine Zeit lang um den Jungen zu kümmern, und wanderte allein weiter. Er wollte nachdenken. Schließlich stand er vor Dellas Lieblingsfigur. Nichts hatte sich geändert. Die beiden Liebenden hielten sich noch immer so eng umschlungen wie vor beinahe zweitausend Jahren. Der Tod hatte ihrer Liebe nichts anhaben können, sie würde weiterleben bis in alle Ewigkeit.
    Das hatte er sich auch für sich und Della gewünscht. Er war sich so sicher gewesen, dass ihre Liebe nie aufhören würde. Aber er hatte sich geirrt, er hatte Della nie verstanden.
    Er hatte sie so sehr geliebt, dass es dafür keine Worte gab. Und er hatte sie auf tausend verschiedene Arten geliebt, doch ihr hatte es nicht gereicht. Sie war gegangen und hatte eine erschreckende Leere zurückgelassen.
    „Ich mache jetzt Schluss“, ertönte in dem Moment Antonios Stimme hinter ihm und brachte ihn in die Wirklichkeit zurück.
    „Was hast du gesagt?“
    „Wir sind fertig, die Arbeiten sind beendet.“
    „Gut, ich komme.“
    10. KAPITEL
    Eines Tages schlug Hope vor, Evie solle Carlo einladen, mit ihr und ihrer Familie nach England zu fliegen.
    „Er hat einen guten Einfluss auf Mark“, begründete Hope ihren Vorschlag. „Der Junge ist sehr interessiert und aufgeschlossen.“
    „Ja, er wird sicher einmal Wissenschaftler werden“, erwiderte Evie lächelnd. „Wir würden uns freuen, wenn Carlo mitkommen könnte.“
    Carlo nahm die Einladung sogleich an. Vielleicht ahnte er, dass seine Mutter dabei ihre Hand im Spiel gehabt hatte, was er aber für sich behielt.
    Am zweiten Tag seines Aufenthalts in England kam ein Anruf. Evie nahm den Hörer ab, lauschte kurz, dann überreichte sie Carlo das Telefon mit den Worten: „Für dich. Es hat sich schnell
    herumgesprochen, dass du hier bist. Man möchte dich für heute Abend zu einer Talkshow im Fernsehen einladen, man will deine Meinung als Archäologe zu einigen Fragen hören.“
    Er sagte sogleich zu und erschien am Abend pünktlich im Studio. Es entstand eine lebhafte Diskussion, die sehr kontrovers geführt wurde. Schließlich musste Carlo auch noch einen Kollegen verteidigen, den er sehr bewunderte und der von einem anderen Teilnehmer angegriffen wurde. Er genoss den Abend und fühlte sich ausgesprochen wohl.
    Der Produzent der Sendung war begeistert. „So lebhaft geht es nicht oft zu“, schwärmte er. „Wollten Sie nicht in Dellas neuer Serie mitwirken? Man munkelt, daraus würde nichts. Was ist passiert?“ „Die terminliche Abstimmung hat nicht geklappt“, improvisierte Carlo und versuchte, den Schmerz zu ignorieren, den er empfand.
    „Das ist aber sehr schade. Was auch immer sie macht, es wird ein voller Erfolg. Sie ist für die in

Weitere Kostenlose Bücher