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4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

Titel: 4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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Carlo.
    „Du bist kaum wiederzuerkennen“, stellte Ruggiero fest. „Was hast du mit deinem Haar gemacht?“ „Ich habe es abgeschnitten.“
    „Warum so kurz?“
    „Das war nicht beabsichtigt. Irgendetwas war in dem Haar, was sich nicht auswaschen ließ. Deshalb habe ich es so kurz geschnitten.“
    „Man sieht, dass du es selbst gemacht hast.“
    „Ich hatte keine Zeit, zum Friseur zu gehen.“
    „Jetzt ist mir klar, warum du so lange nicht zu Hause warst. Du willst dir den Kommentar unserer Mutter nicht anhören.“
    „Ich will sie nicht erschrecken, das ist alles. Sobald es gewachsen ist, seht ihr mich wieder öfter.“ „Komm mit. Für heute kannst du die Arbeit beenden.“
    „Was hast du vor?“, fragte Carlo.
    „Zuerst bringe ich dich zum Friseur, damit du dich wieder auf die Straße wagen kannst, dann fahren wir zu dir. Nachdem du geduscht und dich umgezogen hast, gehen wir aus. Du kannst eine Abwechslung gebrauchen.“
    „Okay.“
    Später am Abend, als Toni mit Hope zu Bett gehen wollten, glaubte er plötzlich, jemanden singen zu hören.
    „Hörst du das auch?“, fragte er seine Frau.
    „Es klingt so, als versuchte jemand zu singen“, antwortete sie belustigt.
    Im nächsten Augenblick erschienen ihre Zwillingssöhne in der Eingangshalle und stützten sich gegenseitig.
    „Guten Abend“, sagte Ruggiero leicht beschwipst.
    „Wen hast du denn da mitgebracht?“ Hope sah genauer hin. „Du meine Güte!“
    „Es ist wirklich Carlo“, antwortete Ruggiero. „Aber er hat sich sehr verändert.“
    „Seid ihr etwa in diesem Zustand noch Auto gefahren?“, fragte Hope bestürzt.
    „Nein, wir waren heute Abend mit dem Taxi unterwegs.“
    „Dann seid ihr also mit der Absicht ausgegangen, euch zu betrinken“, stellte Toni ruhig fest. „Richtig“, gab Ruggiero zu.
    „Ihr hättet mich mitnehmen können“, scherzte sein Vater.
    „Das nächste Mal, Dad, versprochen.“
    „Redet nicht solchen Unsinn“, forderte Hope sie betont streng auf. „Setzt euch endlich, ihr könnt euch ja kaum noch auf den Beinen halten.“
    Die beiden schafften es gerade noch bis zum Sofa. Carlo ließ sich darauf sinken, legte den Kopf zurück und war nicht mehr ansprechbar.

Hope betrachtete ihn sekundenlang und versuchte, in ihm den unbeschwerten jungen Mann zu sehen, der er früher gewesen war. Damals hatte er das Leben in vollen Zügen genossen, jetzt suchte er nur noch Vergessen.
    Als sie aufsah, begegnete sie Ruggieros Blick und spürte, dass er dasselbe dachte wie sie.
    In den ersten Dezembertagen wurde es ziemlich kalt, und Della fing an, sich auf Weihnachten zu freuen. Dann würde sie Sol wiedersehen und erfahren, wie er auf dem College zurechtkam. Mit Gina hatte sie sich angefreundet. Wenn sie Zeit hatte, begleitete sie die junge Frau zur Untersuchung ins Krankenhaus, und sie half ihr, sich mit ihrer Großmutter zu versöhnen. Gina wollte die Weihnachtstage mit der alten Dame verbringen, und Della freute sich für sie.
    Abends ging sie oft aus und versuchte sich einzureden, sie sei über die Trennung von Carlo hinweg. Doch die Männer, mit denen sie sich verabredete, waren Kollegen oder Geschäftsfreunde, und meist saßen sie zu dritt oder zu viert zusammen.
    Als sie eines Abends nach Hause kam, war das Hausboot hell erleuchtet.
    „Was machst du denn hier?“, fragte sie, als sie ihren Sohn erblickte. „Hat man dich etwa vom College verwiesen?“
    „Nein, ganz so schlimm ist es nicht“, antwortete er. Sie ahnte nichts Gutes. „Man hat mich aufgefordert, einige Tage früher in die Weihnachtsferien zu fahren.“
    „Was hast du angestellt?“
    „Wir wollten ein bisschen feiern, meine Freunde und ich, haben aber etwas zu viel getrunken und uns in eine Schlägerei verwickeln lassen. Die Polizei musste kommen …“ Er verstummte und zuckte die Schultern. Dann setzte er sein charmantes Lächeln auf, um seine Mutter davon abzuhalten, ihm Vorwürfe zu machen. Das hatte bisher stets gewirkt, jetzt aber sah sie ihn in einem anderen Licht. Er war kein kleiner Junge mehr, sondern ein erwachsener Mann, der immer den Weg des geringsten Widerstands ging.
    „Am besten rufe ich im College an und lasse mir berichten, was wirklich passiert ist.“
    „Das habe ich dir doch erzählt.“
    „Ja, ich habe deine Version des Vorfalls gehört, aber ich will die Wahrheit erfahren. Halte mich bitte nicht für dumm, Sol. Geh jetzt ins Bett. Morgen sage ich dir, wie es weitergeht.“
    Vor Verblüffung blieb ihm der Mund offen

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