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4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

Titel: 4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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stehen.
    Nachdem er in sein Zimmer gegangen war, saß Della noch lange da und grübelte. Seit seiner Rückkehr aufs College ließ Sols Verhalten trotz seiner guten Vorsätze zu wünschen übrig.
    Wahrscheinlich hatte er jetzt den Bogen überspannt. Für ihn war es offenbar selbstverständlich, dass sie sich um seine schwangere Exfreundin kümmerte und auch die Verantwortung für sein Kind übernehmen wollte. Sie hatte ihn zu sehr verwöhnt und lebensuntüchtig gemacht.
    Carlo hatte als Einziger gewusst, wie man mit Sol umgehen musste. Er hatte ihn nicht hart angefasst, sondern ihm ruhig, aber unmissverständlich klargemacht, wie er sich zu benehmen habe. Und der junge Mann hatte ihn als Respektsperson akzeptiert und sich zurückgehalten.
    Ich wünschte, Carlo wäre hier, ich brauche seinen Rat, dachte sie.
    Am nächsten Tag rief sie im College an und erfuhr die ganze unangenehme Wahrheit.
    „Man hat mir berichtet, du seist eine einzige Enttäuschung“, erzählte sie ihrem Sohn später. „Du bist faul, treibst dich in Diskotheken herum und feierst ausschweifende Partys. Es reicht mir, ich komme nicht mehr für dich auf. Such dir eine Arbeit, und verdien dir deinen Lebensunterhalt selbst.“ „Aber ich kann ja überhaupt nichts“, wandte er wehleidig ein.
    „Ja, da hast du völlig recht. Doch auch Menschen wie du finden Arbeit. Also such dir einen Job.“ „Moment mal, Mom, erteil mir keine Befehle. Ich bin kein Kind mehr.“
    „Solange du von meinem Geld lebst, werde ich dich wie ein Kind behandeln. Wenn du ein Mann sein willst, musst du für dich selbst sorgen.“
    Ihm blieb nichts anderes übrig, er musste sie ernst nehmen. Dieses Mal biss er bei ihr auf Granit, denn sie hatte sich verändert. Es gelang ihm, eine Aushilfsstelle als Paketzusteller zu finden. Und dann kam er eines Abends nach Hause und verkündete stolz, dass er sein erstes selbst verdientes Geld bekommen hätte.

„Das trifft sich gut“, sagte Della. „Jemand von der Bank hat heute angerufen und mir eröffnet, dass du mit deiner Kreditkarte bezahlt hast, ohne die entsprechende Deckung auf deinem Konto zu haben.“
    „Kannst du mir nicht helfen und mein Konto ausgleichen?“
    „Nein, leider nicht“, lehnte sie seine Bitte kategorisch ab.
    Vorsichtshalber schwieg er und ging weiterhin zur Arbeit, in der Hoffnung, seine Mutter würde es sich doch noch anders überlegen. Das tat sie auch, sie ließ sich erweichen, und im neuen Jahr kehrte er auf das College zurück, um es noch einmal zu versuchen, wie er es ausdrückte.
    Della schraubte ihre Erwartungen nicht zu hoch, triumphierte jedoch insgeheim. Sol behandelte sie mit mehr Respekt als zuvor, und das hatte sie Carlo zu verdanken.
    Sie fragte sich, wie es ihm wohl gehen mochte. Dachte er noch ab und zu an sie?
    Als Carlo eines Abends in die Villa kam, telefonierte seine Mutter gerade, während sein Vater und Ruggiero über das ganze Gesicht strahlten.
    „Evies Zwillinge sind da. Ein Junge und ein Mädchen“, sagte Ruggiero leise.
    „Ich bin ja so froh und erleichtert“, erklärte Hope, nachdem das Gespräch beendet war. „Ich war beunruhigt, weil der Termin bereits überschritten war. Der arme Justin hat sich schon die Haare gerauft.“
    Vor drei Jahren hatte die jahrelange Suche nach Hopes ältestem Sohn Justin Dane, den man ihr unmittelbar nach der Geburt weggenommen hatte, endlich Erfolg gehabt. Seitdem gehörte auch er zur Familie. Daran hatte er sich zunächst nur schwer gewöhnen können, denn er hatte eine sehr schwierige Kindheit und Jugend gehabt. Er war ein verschlossener, schweigsamer Mann und hatte sich mit einer Schutzmauer umgeben, um niemanden an sich heranzulassen.
    Evies Liebe half ihm, etwas aus sich herauszugehen und sich zu entspannen. Dennoch war es eigentlich unvorstellbar, dass Justin Gefühle zeigte.
    „Er soll sich die Haare gerauft haben?“, fragte Ruggiero deshalb belustigt.
    „Bildlich gesprochen natürlich“, erwiderte Hope. „Er sagt ja nicht viel, aber ich weiß, was in ihm vorgeht.“
    „Wann lernen wir die Babys kennen?“, fragte Carlo. „Weihnachten“, erwiderte Hope.
    Zu Weihnachten fand sich die ganze Familie Rinucci in der Villa ein. Primo und Luke erschienen mit ihren Frauen, Francesco kam aus Amerika nach Hause zurück, und Ruggiero brachte schon wieder eine neue Freundin mit. Justin und Evie mit den Zwillingen und Mark, Justins fünfzehnjährigem Sohn aus erster Ehe, wurden am Flughafen abgeholt. Der Junge hatte die beiden

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