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4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

Titel: 4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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würde.“
    Seine Miene wurde abweisend. „Ich soll die Frau, die mich zurückgewiesen hat und deren Ansprüchen ich nicht genüge, um etwas bitten?“
    „Lass nicht zu, dass dein Stolz dir im Weg steht.“
    Carlo verzog das Gesicht und zuckte die Schultern. „Ein Mann sollte seinen Stolz behalten. Das ist sehr wichtig.“
    „Kann ich dir irgendwie helfen? Wenn ich mit ihr reden würde …“ Als es in seinen Augen zornig aufblitzte, verstummte sie.
    „Das kommt überhaupt nicht infrage. Daran darfst du gar nicht denken, Mom. Hast du mich verstanden?“
    „Ja. Ich tue nichts, was du nicht willst“, versprach sie. Sein eiserner Wille machte ihr Angst. „Verzeih mir, dass ich so heftig reagiert habe“, entschuldigte er sich und legte ihr den Arm um die Schulter. „Aber misch dich bitte nicht ein, du kannst mir sowieso nicht helfen. Mir kann niemand helfen.“
    Als Erstes stand der Besuch in dem Blumengeschäft, in dem Gina arbeitete, auf Dellas Programm. Sie sah sich einer hübschen, erschöpft wirkenden jungen Frau von etwa neunzehn Jahren gegenüber. „Kann ich Ihnen helfen?“, fragte Gina. Doch plötzlich schloss sie die Augen und schwankte. Della hielt sie fest und führte sie zu einem Sessel.
    „Das ist mir auch immer passiert, als ich schwanger war“, sagte sie mitfühlend und sah auf, als die Geschäftsführerin hereinkam.
    „Ich bringe sie nach Hause“, erklärte Della so energisch, als wollte sie sagen, jeder Widerspruch sei zwecklos. „Ich bin ihre Tante.“
    Gina wohnte in einem kleinen Apartment einige Straßen weiter. Sie wagte nicht zu widersprechen, als Della ein Taxi anhielt und mit ihr einstieg.
    Die Wohnung war bescheiden eingerichtet, aber sauber und ordentlich. Nachdem Gina sich auf das Sofa gesetzt hatte, machte Della Tee und nahm neben ihr Platz.
    „Hat er Sie zu mir geschickt?“, fragte Gina hoffnungsvoll.
    „Nein. Es tut mir leid, dass ich Sie enttäuschen muss. An Ihrer Stelle würde ich nicht zu viel von Sol erwarten.“
    „Ja, ich weiß, er will mit dem Kind nichts zu tun haben.“
    „Und Sie?“
    „Ich möchte es haben“, erwiderte Gina lebhaft. „Egal, was andere sagen, ich werde mein Kind bekommen.“
    Della hatte nicht damit gerechnet, dass die junge Frau ihr sympathisch sein würde. Doch sie fühlte sich instinktiv zu ihr hingezogen.
    „Das finde ich großartig.“
    „Meinen Sie das ernst? Sind Sie nicht gekommen, um mich zu überreden, mein Kind …? Ich weiß, dass Sol es nicht ertragen kann, Vater zu werden.“
    „Vergessen Sie Sol. Er hat kein Mitspracherecht. Leider ist er noch ziemlich unreif“, erklärte Della. „Ja, er liebt die Abwechslung. Mich ist er schon lange leid.“
    „Manche Männer sind so, aber glücklicherweise nicht alle. Es gibt auch zuverlässige Männer, die bereit sind, ihr ganzes Leben mit der Frau, die sie lieben, zu verbringen und alles gemeinsam durchzustehen.“
    „Geht es Ihnen nicht gut?“, fragte Gina plötzlich.
    „Doch, natürlich. Warum fragen Sie?“
    „Ihre Stimme klang auf einmal so traurig, und Sie schienen in Gedanken weit weg zu sein.“ „So? Das habe ich gar nicht gemerkt. Erzählen Sie mir doch etwas über sich“, wechselte Della rasch das Thema.

„Meine Mutter lebt nicht mehr, und mein Vater hat wieder geheiratet. Seine zweite Frau und er kümmern sich kaum um mich. Meine Großmutter mütterlicherseits lebt noch, mein Vater hatte jedoch Streit mit ihr nach dem Tod meiner Mutter und hat ihr verboten, uns zu besuchen.“ „Dann brauchen Sie jemanden, der Ihnen hilft, und deshalb bin ich hier.“ Sie vereinbarte mit Gina, ihr den Lebensunterhalt zu bezahlen, und forderte sie auf, sofort die Stelle zu kündigen. Später machte Della sich Vorwürfe, denn sie hatte gar nicht das Recht, Gina Vorschriften zu machen.
    Glücklicherweise nahm sie es ihr nicht übel und tat alles, was von ihr verlangt wurde.
    Zufrieden, aber auch schockiert über ihr eigenes Verhalten, ging Della nach Hause. Ich bin wirklich zu dominant, gestand sie sich ein, während sie hinaus auf den Fluss blickte. Sie traf Entscheidungen für andere, ohne sie zu fragen, ob es ihnen überhaupt recht war. Das war ihr heute zum ersten Mal deutlich bewusst geworden.
    Carlo war von morgens bis abends beschäftigt, die Ausgrabungen in Pompeji sollten bald beendet werden. Er übernachtete wieder regelmäßig in seinem Apartment, stand in aller Frühe auf und kam erst spät zurück.
    Eines Nachmittags besuchte Ruggiero ihn.
    „Was ist los?“, fragte

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