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41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Armada der fliegenden Shankschiffe eine erbarmungslose Verfolgung aufgenommen hatte. Dabei wehte uns die pulsierende Hitze von oben auf den Kopf.
    »Wie viele sind es?«
    »Ich kann neunundzwanzig ausmachen«, sagte Rollo nach einer kurzen Pause.
    »Zähl sie noch einmal«, bat ich in dem Bestreben, den jungen Draufgänger hart anzufassen.
    Während er damit beschäftigt war, sah ich, daß er ein Gefährt übersehen hatte, das direkt hinter einem anderen flog. Deshalb hatte er zwei als eines gezählt.
    »Oh, aye«, murmelte Rollo mürrisch. »Es sind dreißig.«
    »Ich muß wohl nicht erklären, daß das Schiff, das du übersehen hast, für deinen Tod verantwortlich sein könnte.«
    »Nein, das ist nicht nötig«, konterte er in fast trotzigem Tonfall.
    »Wir gehen wieder an Deck. Die Hitze hier ist ungesund.«
    Die Rauch- und Flammenwolke, die wir hinter uns verbreiteten, verschmutzte den Himmel. Hinter der Qualmspur mochten sich, ehrlich gesagt, noch dreißig weitere Gegner verbergen. Aber das glaubte ich eigentlich nicht. In den ersten Augenblicken unser hektischen Flucht hatten wir an Höhe gewonnen, und die Fischgesichter eilten in direkter Linie voran und gewannen nur langsam an Höhe, damit sie nicht zurückfielen. Es schien erst wenige Perioden zurückzuliegen, daß die Shanks über keine Voller verfügten, und für diese kurze Zeit hatten sie sich zu tüchtigen Fliegern entwickelt.
    »Du kennst dich mit Flugbooten aus. Sicher weißt du auch, wie man das Feuer löschen kann.« Mit diesen Worten begrüßte mich Mevancy an Deck.
    »Alle Glocken der Hölle und Eimer voller Blut, Frau!« fauchte ich zurück. »Vielleicht reicht es, wenn ich darauf spucke.«
    »Oh, du!«
    »Ich sehe nach den Kontrollen«, sagte Rollo, klug, wie er war.
    »Ich habe da so ein Gefühl«, sagte ich. »Kuong, ich glaube, irgendwo verbirgt sich noch ein Kataki oder ein Fischgesicht.«
    Kuong strahlte, statt besorgt auszusehen. »Da stimme ich dir zu, Drajak. Ich werde einige Leute sammeln und sie ausräuchern!«
    »Falls vorher nicht wir ausgeräuchert werden«, keifte Mevancy aufgebracht.
    »Sieh mal, Hühnchen, auf so einem Holzschiff kann man nur hoffen und beten. Wir haben nicht einmal das Meer, um Wasser zu schöpfen. Wir können die Flammen durch unsere Fluggeschwindigkeit zurückhalten. Aber irgendwann werden sie sich nach vorn fressen.«
    »Dann erwarte nicht, daß ich dich dort wieder herausziehe.«
    »Nein, danke. Ich will nicht noch einen Schlag auf den Kopf bekommen, damit ich wieder gelähmt bin«, entfuhr es mir, bevor ich mich beherrschen konnte.
    »Was willst du damit sagen?« fragte sie eisig.
    »Nichts, Hühnchen. Ich gehe in die Waffenkammer.«
    Damit meinte ich nicht das Schiffsmagazin, sondern den Trophäenraum des Lords. Wenn ich mich nicht beeilte, griff das Feuer auch noch auf diesen Raum über.
    Als ich an den Leichen der beiden Peitschenschwänze vorbei durch die Tür trat, drehte ich mich um, damit ich Mevancy etwas zurufen konnte. Sie stand da, die Hände in die Hüften gestemmt, und hatte den Kopf vorgeschoben. Auf ihrem Gesicht lag ein teuflischer Ausdruck.
    »Sorg dafür, daß man die Leichen über Bord wirft, ja?«
    Wenn ich schon das Kommando hatte, sollte das Schiff so gut wie möglich gesäubert werden; dabei war völlig unerheblich, daß es brannte.
    Der Trophäenraum enthielt einige Gegenstände, die sich meiner Meinung nach als nützlich erweisen konnten. Die zusammengehörige Bewaffnung, Rapier und Main-Gauche, stammte aus Hamal und war prächtig verziert. In Tarankar hatten wir so tiefe Gravuren in die Shank-Klingen eingeätzt, daß sie beim Kampf zerbrechen mußten. Bei dem Kampf an Deck war es zwar nicht dazu gekommen, aber ich glaubte fest daran, daß die Waffen der Fischgesichter zerbrachen, wenn es an der Zeit war. Es würde sich zeigen, wie lange das Rapier einen Kampf überstand. Ein echter Krozair oder ein Schwertkämpfer aus Zenicce sorgt dafür, daß seine Klinge nur mit wenigen Gravierungen versehen wird. Der Brudstern, einige Geheimzeichen – das ist alles. Ich traue hübsch verzierten Klingen nicht.
    Die aus Lestenhaut nach Krosturrart angefertigte Scheide konnte ich nun wieder an den Gürtelschlaufen befestigen. Es war nicht nötig, daß ich mit der blanken Klinge in der Faust herumstolzierte. Leider war das Kettenhemd eine Handbreit zu schmal für meine Schultern. Mag man auch in den Legenden erzählen, daß Dray Prescot bis auf einen roten Lendenschurz nackt herumläuft, so weiß

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