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41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Wirklichkeit Dray Prescot war – der Erzfeind Hamals –, schon etwas Besonderes in mir gesehen habe. Ich unterbrach ihn an dieser Stelle. Er sprach natürlich von dem verdammten Yrium, mit dem ich verflucht – oder gesegnet – bin, und ich verstand seine anfängliche Verwunderung nur zu gut, als meine wahre Identität bekannt wurde. Dieser rotgesichtige Kämpfer war das beste Beispiel dafür, warum Hamal und Vallia im Kampf gegen äußere Feinde enge Freunde bleiben sollten. In Vallia gab es genug Krieger, die genauso dachten wie er.
    Ein Fristle, der einen Lederhelm mit einer grünen Feder trug, steckte den Kopf durch die Tür. »Hik! Die Flotte ist in Sicht.«
    »Sehr gut«, sagte Hikdar Sternum Hamparz. Er wandte sich zu mir um. »Gehen wir an Deck, Majister?«

15
     
     
    Als wir mit der Flotte Signale austauschten, galt allen Ereignissen zum Trotz mein erster und alles wichtigster Gedanke der Bitte um Information über meine Freunde auf der Shankjid.
    Die Fahnen flatterten an Rahen, die an den Kampf türmen befestigt waren. Der Fähnrich schrieb etwas auf seine Tafel, und ein junger Kadett brachte Sternum die Tafel.
    Er hob eine buschige Augenbraue.
    »Nichts Neues, Majister.«
    Ich machte ein steinernes Gesicht.
    »Vielen Dank, Sternum. Und spar dir den Majister. Benutz das Jis. Wie wir es in Vallia tun.«
    »Quidang, Jis!«
    Aus seinem haarigen roten Gesicht, seinen Worten und seiner Haltung war ganz klar abzulesen, daß er es mir in keiner Weise übelnahm, daß ich Vallia auf diese Weise vor ihm zur Schau stellte. Statt dessen erfüllte es ihn mit Stolz und Begeisterung, einen Herrscher mit Jis ansprechen zu dürfen. Ich seufzte nicht. Doch ich gebe zu, ich fühlte mich auf eine billige Art betrogen. Dann verbannte ich diese dumme Idee aus meinem alten Voskschädel. Um ein Reich zu führen, mußte man Herrscher sein. Ich hoffe, Sie haben mittlerweile eine gewisse Vorstellung davon, welche Art von Herrscher Dray Prescot ist.
    Sternum zeigte auf etwas. »Da vorn ist die Schädelstürmer. Die Havils Glanz ist gerade an ihr vorbeigeflogen. Dann ...« Er zog die haarigen Augenbrauen zusammen. »Ja, das ist die Krieger von Hirrume, und wie immer fliegt die Stolz von Hanitcha an ihrer Seite.« Er machte eine nichtssagende Geste. »Beides ziemlich neue Schiffe.«
    Nun, das konnte ich mir denken. Ich hatte früher mit beiden Schiffsnamen einmal kurz zu tun gehabt. Es war ziemlich wahrscheinlich, daß es vor den beiden Vollern dort drüben andere gleichen Namens gegeben hatte, denn die alten waren von mir zerstört worden. Soweit ich wußte, war König Doghamrei, der Besitzer der alten Krieger von Hirrume, verschwunden.
    Das strömende vermengte Licht der Sonnen von Scorpio warf lange Strahlen über die Linien der Schiffe. Sie bewegten sich alle auf gleicher Höhe durch die Luft. Linie hinter Linie, stolz, glänzend, mit hohen Aufbauten und Kampftürmen, geschmückt mit einer Vielzahl flatternder Flaggen. Ja, sie boten einen prächtigen Anblick.
    Alle kamen aus Hamal.
    Sie strahlten Selbstbewußtsein aus. Die ungebändigte Vorfreude auf die bevorstehende Schlacht hüllte sie wie eine Aura ein. Was die Perle Dovads anging, auf deren Deck ich stand, gab die Mannschaft in Gedanken ihr Prisengeld bereits in den übelsten Kneipen von Ruathytus übelstem Viertel aus.
    Jiktar Taranto trat mit federndem Gang an unsere Seite. Er salutierte oberflächlich.
    »Das ist der Tag, Majister.«
    »Aye.«
    »Kümmere dich darum, daß wir unsere Position in der Linie einnehmen«, herrschte er Sternum kurzangebunden an.
    »Quidang, Jiktar«, sagte Sternum. Mir entging keinesfalls, daß er Jiktar nicht auf das vertrauliche Jik abgekürzt hatte.
    Die altmodischen Höflichkeiten bei der Einhaltung maritimer Befehle, die mir in der Royal Navy zur Gewohnheit geworden waren, fanden in hohem Maße in Vallias Marine ihr Gegenstück. Der Grund dafür lag ganz klar auf der Hand. Vallia hatte eine umfangreiche seetüchtige Marine besessen, und Gebräuche und Traditionen folgten stets den Gegebenheiten des Meeres. Hamal verfügte über keine bedeutende Marine. Seine Macht lag in der Luft begründet. Trotzdem gefiel es mir keinesfalls, wie Taranto seinen Schiffshikdar behandelte.
    Um jede möglicherweise vorhandene Spannung zu entschärfen, trat ich an die Reling, lehnte mich gegen das Holz und unterzog die Armada, die sich zwischen Land und Wolken ausbreitete, einer genauen Musterung.
    Nun ja, es war ein eindrucksvoller Haufen. Es waren

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