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41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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führte mich in eine kleine Kabine, in der ich mich waschen konnte und wo mir eine sehr willkommene Mahlzeit serviert wurde. Ein Koloß von einem Kerl trat ein; mit seiner Masse stieß er die Tür ganz auf. Sein Gesicht war von einem Bart förmlich zugewachsen. Der Mund zeigte außerordentlich rote Lippen.
    »Lahal, Majister!« brüllte er mit einer Stimme, die einer erschallenden Fanfare glich.
    Ich starrte ihn aus schmalen Augen an, während ich weiter Palines kaute.
    »Lahal, Hikdar.«
    Sein Gesicht wurde noch röter. Das Haar sträubte sich ihm förmlich.
    »Ich bin Schiffs-Hikdar Sternum Hamparz, Majister!«
    Ich schüttelte den Kopf. »Sternum Hamparz ist ein schlanker junger Bursche ohne Bart, mit dem ich die Ehre hatte, beim Frühstück das Brot zu teilen, oh, das war vor vielen Perioden in Ruathytu. Ich gestehe dir zu, daß Sternum beim hamalischen Luftdienst diente, doch er hatte noch nicht die schwindelerregenden Höhen eines Deldar erreicht, geschweige denn eines Hikdars, und schon gar nicht die eines Schiffs-Hikdars!«
    »Ja, Majister. Es ist viele Perioden her. Und du hast Slursh über die Fristle-Fifi gegossen, die uns bediente ...«
    »Bei Krun! Du bist es! Llahal und Lahal, Sternum!«
    Ich sprang auf und ergriff seine Hand. Er war schon immer ein rauher Bursche gewesen, selbst damals, doch wenn man ihn jetzt ansah! Und es erklärte bis zu einem gewissen Grad, warum Hilzim den arroganten Khibil geschickt hatte. Sein erster Leutnant, Sternum Hamparz, würde ihn im Auge behalten.
    Ein oder zwei Burs verbrachten wir mit dem Austausch von Neuigkeiten, und ich hörte mit Freude, daß Sternum den Herrscher Nedfar von Anfang an unterstützt hatte. Allerdings war es ihm bei den Feldzügen nicht gelungen, sich mit mir zu treffen. Er erzählte mir, daß die Flotte den Shanks dicht auf den Fersen war. Es waren über fünfzig Voller, und die Hamaler hatten sich sogar dazu herabgelassen, einige der antriebslosen Voller mitzubringen, die sie Famblehoys nannten und die von mit Antrieb versehenen Vollern gezogen wurden. »O ja, Majister. Wir werden sie schlagen. Bei Kuerden dem Gnadenlosen! Wir werden ihnen eine blutige Nase verpassen!«
    »Es sind ... äh ... fähige Gegner. Harte Kämpfer.«
    »Sicherlich. Doch wir sind ihnen überlegen, bei Krun!«
    Sternums Selbstbewußtsein war nicht ins Wanken zu bringen. Später konnte ich ihn über den Khibil Taranto befragen.
    »Gerissen und leidenschaftlich. Hat es geschafft, den Kopf nicht zu verlieren, als er nach der Schlacht das Schwert übergab. Er gibt zwar vor, dem Herrscher treu zu dienen, doch seine Gedanken schweifen in andere Richtungen, bei Krun!«
    Ich nickte. »Wie ich es mir gedacht habe. Und du?«
    »Der Herrscher hat mich persönlich – stell dir das vor, persönlich – darum gebeten, mit dem Rango zu segeln. Ich wurde eigens für diese Aufgabe nach Ruathytu zurückbeordert. Ich habe Prinz Tyfar nur ungern verlassen ... Majister?«
    Er hatte meinen Gesichtsausdruck gesehen und verstummte jäh.
    Ich fragte: »Sternum, hast du Prinz Tyfar gesehen? Und Prinzessin Lela?«
    Er leckte sich über die roten Lippen, die zwischen dem Bart hervorleuchteten. »Aber sicher, Majister. Sie und der Prinz bekämpften die Wilden in den Bergen.«
    Mein Herz tat einen Sprung. Es belastet einen, wenn man sich um geliebte Menschen Sorgen macht, die weit weg sind, wer weiß was tun und allen möglichen Gefahren ausgeliefert sind. Manchmal kommen sie zu Besuch und geben sich so zwanglos, daß es weh tut. Sie erzählen, daß sie auf einer Krokodilfarm waren. Sie erzählen, daß sie mit dem Kanu einen Fluß befahren haben, an dessen Ufer es von Kopfjägern nur so wimmelt. Sie erzählen, daß sie an einem Korallenriff nach Perlen getaucht haben. Und die ganze Zeit über sitzt man zu Hause und schwitzt Blut und Wasser.
    Sternum konnte nur berichten, daß Lela und Tyfar noch am Leben waren, als er sie gezwungenermaßen verlassen mußte. Das Rätsel der Mineralien und des Staubs, die für die Silberkästen hergestellt wurden, blieb ungelöst.
    Gestatten Sie mir die banale Bemerkung, daß diese Nachrichten aufs neue die weltumspannende Ausdehnung unserer Verpflichtungen untermauerte, daß jedes Ereignis an einem Ort mit jedem Ereignis an einem anderen Ort verknüpft war – um es einmal so auszudrücken.
    Sternum fügte hinzu, daß er sich verändert habe und erwachsen geworden sei, und dann erklärte er noch, daß er vor langer Zeit, als er noch nicht gewußt hatte, daß ich in

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