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42 - Die Trommeln von Scorpio

42 - Die Trommeln von Scorpio

Titel: 42 - Die Trommeln von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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doch leider sehr wirkungsvoll.«
    Ich war dabei gewesen, als Deb-Lu und Khe-Hi Feuerbälle gegen einen bestimmten Zauberer und dessen Komplizen geschleudert und gemeinsam die ehrfurchterregende und zugleich schreckliche Königin von Gramarye erzeugt hatten. Ja, ich wollte nichts mit Feuerbällen zu tun haben, die auf mich abgeschossen wurden.
    »Wenn jedermann dort unten in Stein verwandelt wurde, wer wirft dann mit Feuerbällen?« fragte Delia treffenderweise.
    Rollo hustete und sagte: »Sie sind erst herangeschossen, als wir mit dem Steigflug begannen. Die beiden anderen Voller sind gelandet und wurden nicht beschossen. Ob es möglich ist, daß die Feuerbälle abgeschossen werden, ohne daß eine lebende Person sie auslöst?«
    »Das wäre nicht schwer«, bemerkte Deb-Lu.
    »Oder«, sagte ich, »Fantong befindet sich bereits da unten und ist vor dem Lähmungszauber geschützt.«
    »Durchaus möglich.«
    »Laßt uns mit voller Stärke landen und ihn in den Boden stampfen.« Das war Inch.
    »Kannst du den Zauber aufheben?« wandte sich Seg an den Zauberer aus Loh.
    »Ich muß zuerst wissen, was für ein Zauber es ist. Ich habe gesagt, ich spüre unter den Bäumen nur Spuren von Magie. Wer diesen Bann auch gewoben hat, er muß unvorsichtig gewesen sein. Es wird interessant sein, es herauszufinden.«
    »Die Kraft, die dazu erforderlich war«, sagte Rollo, »kann doch sicher nicht verborgen bleiben?«
    »Wie lange sie wohl schon wirkt?«
    »Laßt es uns erledigen«, sagte ich.
    In meinen Worten muß etwas von dem alten, unbeherrschten Dray Prescot mitgeschwungen haben. Auf jeden Fall wurden die Pläne sofort in die Tat umgesetzt, und die ganze Schwadron schwebte vorsichtig in die Tiefe.
    Das Bild hatte sich nicht verändert. Wie lange war die Stadt schon zu regloser Zeitlosigkeit verurteilt?
    Die Schiffe verteilten sich. Als ersichtlich wurde, daß sie nicht vorhatten, tiefer zu gehen, jagte ein Feuerball in die Höhe. Jeder Pilot hatte genaue Instruktionen erhalten. Sie sollten ständig in Bewegung bleiben, im Zickzack fliegen und durften auf keinen Fall zulassen, daß ihr Schiff getroffen wurde.
    Wie immer in solcher Situation legte Deb-Lu-Quienyin seine freundliche Drolligkeit völlig ab. Er wirkte entrückt und ehrfurchtgebietend und verwandelte sich in einen Zauberer, der seine mystische Kunst ausübte. Er streckte die Hände aus, was für ihn eine übertriebene Geste war. Er blickte mit einem langen, funkelnden Blick auf den Turm, der die Feuerbälle ausspuckte. Ich wußte, was jetzt kam.
    Als Deb-Lu auf sein Kharma zurückgriff und seinen Schutzzauber wirksam werden ließ, zuckte eine wirbelnde Salve von Feuerblitzen auf uns zu. Die anderen Flugboote waren jetzt sicher. Nun konnten nur wir allein wie bester Voskspeck geröstet werden.
    Zwischen dem Turm und unserem Voller bildete sich eine Scheibe aus reinem Licht. Sie drehte sich funkensprühend in einer Vielzahl von Farben. Und sie wuchs. Das war die Königin von Gramarye. Deb-Lu und der Magier dort unten maßen ihre Kräfte. Das wirbelnde Licht bewegte sich zuerst auf uns zu. Deb-Lu setzte mehr Kraft ein; sein Gesicht war regungslos, gelassen, kein Schweißtropfen war zu sehen. Die Königin von Gramarye bewegte sich in entgegengesetzter Richtung durch die Luft und näherte sich dem Turm.
    Als das thaumaturgische Plasma über den Scheibenrand hinausquoll, lösten sich knisternde Funken, Flammenzungen und Hitze. Die Scheibe näherte sich ganz langsam dem Turm. Mit der erbarmungslosen Logik seiner Kunst wußte Deb-Lu, was nun getan werden mußte.
    Aus der Königin von Gramarye entluden sich große Mengen geschmolzener Materie. Lichtblitze schossen aus ihr hervor; sie wirbelte herum wie ein außer Kontrolle geratenes Feuerrad – dann schlug sie zu. Der Turm wurde von Flammen eingehüllt. Mauerstücke brachen ab und flogen wie die Krümel eines mit Gewalt gebrochenen Knüppelbrotes durch die Luft. Das Oberteil des Turmes wurde zu Staub. Steine wurden zu Schlacke und tropften sirupartig in die Tiefe.
    Von diesem Turm schossen keine Feuerblitze mehr empor.
    Wir alle waren beeindruckt, doch ich glaube, daß Rollo am meisten begriff. Er sagte leise: »Es gibt noch viel zu lernen.«
    »Aye, mein Junge«, sagte Deb-Lu-Quienyin zu ihm, der nach der Demonstration magischer Macht völlig gelassen war. »Das gibt es immer.«
    »Nun können wir uns um den Rest kümmern«, sagte Delia.
    »Bitte Oby, das Schiff direkt über die Versammlung auf dem Podest des zentralen Kyros zu

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