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42 - Die Trommeln von Scorpio

42 - Die Trommeln von Scorpio

Titel: 42 - Die Trommeln von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Felstunnel war etwa hundert Schritte lang, dann kam die nächste Abzweigung. Es herrschte völlige Stille. Die Expedition war verschwunden.

15
     
     
    Es war unheimlich. Vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzend, ging ich bis zur nächsten Abzweigung weiter. Der sich hier anschließende Gang führte, vom milchigen Licht erhellt, eine lange Strecke geradeaus weiter. Niemand war zu sehen. Ich ging zur ersten Biegung zurück und sah mich genau um, suchte nach irgendeinem Hinweis, der dieses Geheimnis erklären konnte.
    Nach einiger Zeit rief ich wütend: »Mevancy! Llodi! Rollo!«
    Nichts. Wo, in einer Herrelldrinischen Hölle, steckten sie?
    Ich konnte keine Spalten entdecken, die auf eine Geheimtür hinwiesen. Ich klopfte Wände und Boden ab. Die Schläge hallten spöttisch wider.
    Bei Makki-Grodnos leprösem linken Ohrläppchen und eitrigem rechten Augapfel! Wo, in aller Welt, waren sie geblieben?
    Ich suchte einige Zeit erfolglos herum. Danach hielt ich es für das beste, einfach weiterzugehen. Wir würden wieder aufeinandertreffen – hoffte ich zumindest.
    Allein auf mich gestellt zu reisen, bereitet mir Vergnügen, läßt mich aber gleichzeitig unruhig werden. Jedes Abenteuer kann durch die Gegenwart guter Kameraden bereichert werden. Ist man allein, lohnt es sich auf andere Weise. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, daß ich übertrieben auf der Hut war, und alles, was einen verdächtigen Eindruck machte, einer genauen Untersuchung unterzog.
    Ein Gang folgte dem anderen. In diesem Abschnitt gab es nun viele Türen in den Wänden. Ich schaute in einige Gemächer hinein, fand jedoch nichts. Nach einiger Zeit schenkte ich ihnen keine besondere Aufmerksamkeit mehr, denn ich dachte, wenn meine Freunde sich in einem davon aufhielten, müßte ich es hören. Ich betrat einen größeren Saal und sah in dem sanften Licht einen Mann am Boden liegen. Seine in Stiefel steckenden Füße waren in einen Teppich verheddert. Ich blieb stehen.
    Da ich nicht genau wußte, wie weit ich mich ihm nähern mußte, um ihn zu wecken, wartete ich ab. Er bewegte sich nicht. Ich schaute genauer hin. Dann stieß ich die Luft aus.
    Als ich zu dem Toten hinging, schaute ich mich nach allen Seiten um. Seine Rüstung war von einem Schlag gespalten worden, der außerordentlich kräftig gewesen sein mußte. Die Leiche war nicht verwest, also war er kurz vor dem Einsetzen des Zaubers getötet worden. Logischerweise mußte er also zu Königin Satras Gefolge gehören.
    Der verrutschte Helm enthüllte einen kahlgeschorenen Kopf mit einem gelbrot gefärbten, verdrehten Zopf im Nacken. Einer der Stoßzähne, die aus den Mundwinkeln ragten, war an dem goldenen Ring abgebrochen. Im Tod hatte er zwar etwas von seiner Farbe verloren, doch die Haut verfügte noch immer über einen ölig-gelben Schimmer. Obwohl ich genügend Beweise gesehen hatte, daß es Chuliks nicht an menschlichem Gefühl mangelte – wie man oft von ihnen behauptete –, schaffte ihre strenge militärische Ausbildung von Geburt an eine Diff-Rasse, der es spürbar an Menschlichkeit fehlte. Sie waren in ganz Paz beschäftigt und zählten zu den höchstbezahlten Söldnern.
    Sein normales Waffenarsenal fehlte. Seine Kameraden hatten sich nach Paktunart bedient. Neben seiner Faust lag ein zerbrochener Stux. Der Wurfspeer war direkt unter dem kreuzförmigen Fänger gebrochen. Die beiden Eisenspitzen waren sehr kurz, fast nur Verzierungen, und befanden sich am Ende der fußlangen Spitze. Dazu entwickelt, um bei der Jagd auf Vosks – große, dumme, aber wohlschmeckende Tiere – geschleudert zu werden, hatte der Stux möglicherweise dazu gedient, den Angriff einer bis aufs Blut gereizten Kreatur abzuwehren. Aus diesem Grund bringt man auch den Fänger an, um das Vosk daran zu hindern, sich einen Weg am Schaft entlang zu bahnen und den Jäger mit den Hauern aufzuspießen.
    Ich sagte: »Mikshu der Verräterische – oder wer auch immer – möge auf dich hinablächeln, Chulik.«
    Während ich weiterging, dachte ich darüber nach, daß ich die Geschichte und Religion der Chuliks, im Gegensatz zu anderen Diff-Rassen, nur oberflächlich studiert hatte. Likshu oder Mikshu – nun, da mußte es eigentlich einen Unterschied geben. Ähnlich verhielt es sich bei der Geschichte Walfargs: Ich wußte zwar einiges, doch die Details waren unklar. Ich kam in die nächste Höhle. Es waren meiner Einschätzung nach alles natürliche Höhlen, und das Grollen und Rauschen eines Flusses wurde zu einem

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