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42 - Die Trommeln von Scorpio

42 - Die Trommeln von Scorpio

Titel: 42 - Die Trommeln von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Syatra hielt ebenfalls ein Mädchen in den Klauen. Ein zweiter Tentakel hatte mit brutaler Kraft zugeschlagen. Die beiden gewundenen Glieder waren im Begriff, sich ein Stück des Mädchens in den Schlund zu stopfen. Hier gab es keinen Durchgang, also mußte ich bis zur Höhle mit der großen Bodenspalte zurückgehen und es mit einer anderen Abzweigung versuchen. Mein gewählter Weg hatte durchaus vielversprechend und leicht begehbar ausgesehen.
    Bis ich auf die Syatras gestoßen war.
    Also machte ich angesichts überlegener Mächte einen Rückzug und suchte mir den Rückweg zurück in die dampferfüllte Höhle, wo ich mir eine andere Route aussuchte.
    Wieder wurden die Wände eckiger und zeigten Spuren von Bearbeitung. Das Licht wurde heller. Obwohl ich keine genaue Vorstellung vom Grundriß dieses Ortes hatte, gewann ich den Eindruck, daß die weniger sorgfältig in den Fels gegrabenen Gänge am äußeren Rand lagen. Das ergab in gewisser Hinsicht einen Sinn. Der Weg führte weiter, und ich schränkte meine Aufmerksamkeit keinen Moment ein. Ein goldenes Glitzern fing meinen Blick. Am Boden lagen eine Handvoll Goldstücke. Es wurden immer mehr, bis es schließlich ein wahrer Goldstrom war. Ich kam zu einer Kiste, aus deren geborstenen Ecken Edelsteine hervorquollen. Auch diesmal befanden sich keine Rubine darunter. Vorsichtig bewegte ich mich weiter und stieß auf einen Sack voller Juwelen – den ich untersuchte – und einen Haufen wertvoller Gegenstände. Es handelte sich um Becher, Tabletts, Armreifen und Ketten, die alle reich mit Juwelen verziert waren.
    An einer Biegung lag eine Frau mitten im Gang. Die gekrümmten Fänge eines Lavonth hatten ihre Kehle zerrissen. Das Lavonth, das etwa die Größe eines Windhundes und ein lohfarben gestreiftes Fell hatte, mußte die Frau am Boden liegend aufgespürt haben. Davon war ich überzeugt. Ihre Füße waren blutig und angeschlagen. Sie mußte närrischerweise bei einer Rast die Stiefel ausgezogen haben, und danach war es ihr nicht mehr gelungen, sie wieder anzuziehen. Sie trug einen in Brusthöhe hoch ausgebuchteten Kax, dessen Eisen so poliert war, daß man sich in ihm spiegeln konnte. Die Oberfläche hatte sich in den Hunderten von Perioden nicht getrübt. Sie trug zwei Schwerter und einen Langbogen samt Köcher. Ihre Farben waren Rot und Gelb. Doch es handelte sich nicht um das Scharlachrot und Gelb Vallias, sondern um das Krabbrot und Gold Walfargs. Das Blut, das aus ihrer Kehle getropft war, hob sich dunkel von der Haut ab.
    All diese Spuren waren einfach zu deuten, also blieb keine andere Möglichkeit, als das Lavonth mit einem Pfeil zu erlegen. Das tat ich dann auch und marschierte mit der Bitte an Hlo-Hli weiter, daß sie das Ib der Frau in sich aufnahm.
    Die beiden nächsten Leichen ähnelten stark der vorherigen; Frauen mit ausdrucksvollen Gesichtern, die schwere, in Brusthöhe ausgebuchtete Rüstungen trugen. Beide waren mit dem Schwert in der Faust gestorben, im Kampf gegen etwas, das sie getötet hatte. Es lag nicht genug Staub, um irgendwelche Klauenabdrücke zu erkennen. Auch diese Jikai-Vuvushis empfahl ich Hlo-Hli an und ging weiter.
    Der nächste Hinweis stiftete zuerst Verwirrung, doch nach einer raschen, genauen Untersuchung waren die Spuren schnell entschlüsselt. An der Wand lag die Leiche eines Mannes, dem man Rüstung und Waffen abgenommen hatte. Direkt hinter ihm lag eine tote Frau, deren Körper von dem Wesen, das sie umgebracht hatte, angenagt worden war. Sie war voll gepanzert und bewaffnet.
    Bis jetzt hatte es sich bei allen Jikai-Vuvushis um Apims gehandelt. Der Mann war zufälligerweise ein Brukaj; meiner Meinung nach widersprach dies jedoch nicht dem Bild, das sich vervollständigte, als ich weiterging.
    In der Höhle lagen viele Leichen auf einem Haufen. Wieder boten die Hinweise einen widersprüchlichen Eindruck. Einige der Leichen waren zu Skeletten verwest, andere waren in dem gleichen Zustand, in dem sie sich befunden hatten, als die betreffende Person gestorben war. Dennoch waren die Spuren nicht allzu schwer zu deuten.
    Die Höhle endete am Fuß einer Treppe, die zwar schön breit war, aber verdammt tief hinunter in die Schatten führte. Die Bedrohung, die diese Stufen ausstrahlten, hing wie fühlbarer Nebel in der Luft. Es gab keine andere Möglichkeit. Ich stieg in die Tiefe und prüfte jeden Schritt.
    Natürlich lagen Leichen auf der Treppe herum, wie eine gräßliche verstreute Handvoll Lumpen. Man hatte sie alle ihrer Waffen

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