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42 - Die Trommeln von Scorpio

42 - Die Trommeln von Scorpio

Titel: 42 - Die Trommeln von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Sänften zurück, andere gingen ein Stück, um sich etwas Bewegung zu verschaffen. Ich zählte. Auch wenn sie alle unterschiedliche Gewänder und Kostüme trugen, waren sie doch vom gleichen Stand. Es waren vier Zauberer und sechs Hexen aus Loh.
    Wa-Te würdigte sie nicht einmal eines Blickes.
    Danach marschierte eine Gruppe kräftiger Burschen in prächtigen Rüstungen vorbei, und ich vermutete, daß bald die Königin selbst erscheinen würde. Es war eine seltsame Erfahrung, sich dieses Schauspiel aus unmittelbarer Nähe anzusehen.
    Im nächsten Moment glaubte ich, die Augen würden mir aus dem Kopf quellen und mein Herz einen Schlag überspringen. Ich starrte diesen Herzschlag lang wie ein Idiot in die Gegend, dann begriff ich, was geschehen war. Erleichterung überkam mich wie eine große Woge.
    Mitten in einer Abteilung vorbeimarschierender Männer befanden sich ein Mann und eine Frau. Die Uniformen der Soldaten unterschieden sich auffallend von denen der Loher, denn die prächtigen, gepanzerten Burschen trugen hellgelbe Jacken. Ich stand auf. Wa-Te sagte: »Vorsichtig!«
    Sofort kauerte ich mich wieder nieder und spürte, wie das Blut in meinen Adern hämmerte. Doch ich mußte an den Pachak denken. »Wird dich dieser Shint von Trylon wiedererkennen?« fragte ich ihn.
    »Vielleicht. Er hat sich nie übertrieben für seine Männer interessiert.«
    »Hm. Dann mußt du einen anderen Namen annehmen. Du bist Nath ti Zanda. Das ist ein schönes, kleines Dorf, in dem es saftige Äpfel gibt. Nun kommt schon!«
    Ich erhob mich, als Wa-Te fragte: »Was hast du vor?«
    Ich rief: »Hai! Hai, meine alten Doms. Warum kommt ihr so spät?«
    Seg und Milsi wirbelten herum und starrten mich an. Seg hatte den Bogen von der Schulter genommen, den Pfeil eingespannt und die Sehne zurückgezogen, bevor er die Drehung vollendet hatte. Milsi rief: »Es ist Dray!«
    Die Abteilung der GJH vor und hinter Milsi kam auf mich zu, damit die Kolonne weitergehen konnte. Sie stießen wie ein Mann einen Freudenschrei – ein diszipliniertes Jubeln – aus. »Hai Kendur!«
    Nun, das war ein schönes Wiedersehen! Ich eilte los. Milsi küßte mich, und Seg sagte: »Ich wette, du hattest deinen Spaß!«
    »Wo ist sie?« fragte ich.
    Sofort verschwanden alles Vergnügen und die Ausgelassenheit aus Segs Gesicht. »Sie ist nicht bei dir?« stieß er hervor. »Davon sind wir ausgegangen.«
    »Nein. Vielleicht ist sie bei Inch und Sasha.«
    »Nein, mein alter Dom. Wir stürzten alle zusammen mit den GJH durch einen Schacht in die Tiefe. Inch befindet sich im Moment an der Spitze, da wir uns abwechseln.«
    Also hatten sie den Weg nicht entdeckt, auf dem wir vier in den Untergrund gelangt waren. Es gab viele Eingänge, und Seg bestätigte, daß es eine Botschaft gegeben hatte, bei der auf das Feuer angespielt worden war. »Sie muß bei Karidge und der ELH sein.« Meine Lippen fühlten sich taub an.
    »Ja«, sagte Milsi. »Sie ist sicher bei ihnen.«
    Danach führten wir das Pappattu aus, und ich befahl Lurgan dem Vandour in dem sicheren Wissen, daß er dort auf Vordermann gebracht werden würde, sich bei den GJH zu melden. Wa-Te wurde unter dem Namen Nath ti Zanda auf bewundernswürdige Weise mit der Situation fertig. Es war unwahrscheinlich, daß man ihn erkannte. Seine Pachak-Kameraden waren tot, und da die Kolonne Tausende von Menschen umfaßte, nun, wer würde sich da an einen bestimmten Burschen erinnern? Dann versetzte mir Seg den nächsten Schlag. »Wir sind eingeladen worden, beim nächsten Halt mit der Königin zu essen.«
    »Königin Satra? Du ... Eine Königin der Schmerzen? Was ...?«
    Milsi lachte. »Sie ist nicht so, wie sie sich gibt.«
    »Das hat mir eine kleine Sybli-Freundin auch gesagt.«
    »Wir haben ihr nichts von den inzwischen vergangenen Zeitaltern erzählt.«
    »Nun, bei Vox, eines Tages wird sie es erfahren müssen. Ich glaube, man plant etwas mit ihr. Anscheinend gibt es Mächte, die das alte lohische Reich wieder auferstehen lassen wollen ...«
    »Die wollen was?« fauchte Seg. »Ganz Erthydrin frohlockte, als das Joch Walfargs abgeworfen wurde.«
    »Ich glaube, dahinter steht die Vorstellung, eine starke, mittlere Macht zu schaffen, die den Shanks widersteht.«
    »Das halte ich auch für vernünftig.« Segs ansehnliches Gesicht verriet äußerste Besorgnis. »Doch ich bin der Meinung, daß Vallia diese Macht sein sollte.«
    »Oder Pandahem«, sagte ich, was wirklich boshaft war.
    Er bedachte mich mit einem vernichtenden Blick. Wir

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