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42 - Die Trommeln von Scorpio

42 - Die Trommeln von Scorpio

Titel: 42 - Die Trommeln von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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wir es nicht vergaßen. Diese Tatsache war ihm wichtiger als die Position des Cadades des Vads. Er kam näher.
    »Ihr beiden wißt, was ihr da tut?«
    Sie sind so verdammt von sich überzeugt, diese fuchsgesichtigen Khibils.
    Ich sagte: »Wenn du die Führung übernehmen willst, bitte.«
    »Nenn mich Jiktar, Yetch!«
    Ich blieb stehen. »Quidang!«
    Wie dem auch sei, wir übernahmen trotzdem weiterhin die Führung, und der Khibil-Cadade – er nannte sich Romano der Gewitzte – kommandierte einige seiner Leute zu unserer Begleitung ab. Wir hatten Glück, daß wir auf keine Fallen stießen, da die Wachen recht unvorsichtig drauflos marschierten.
    Der Gang endete auf einem Sims, der an einer großen und zerfressenen Wand entlangführte, und wir erreichten eine Höhle von beträchtlicher Größe. Der Sims endete abrupt, und vor uns erstreckte sich eine schmale Hängebrücke über die ganze Höhle. Sie war auf der gegenüberliegenden Seite an einem weiteren Sims befestigt, der zu einer Öffnung in der Wand führte. In der Tiefe schäumte und brodelte ein Fluß; das Wasser war von Streifen grünen Feuers durchzogen.
    Die beiden Khibils wollten sofort die Brücke überqueren. Wa-Te sagte: »Die hält keine große Belastung aus.«
    »Stimmt. Also einer nach dem anderen.«
    »Ja.«
    Wir blieben am Rand stehen, hielten die Gruppe an und erlaubten den Wachen nur in kleinen Gruppen, den Abgrund zu überqueren. Unverzüglich stand Gochert neben uns, von eisiger Wut erfüllt.
    »Warum halten wir an?«
    Die Sänfte, in der Merlee transportiert wurde, schwankte und wurde abgesetzt. An jeder der vier Tragestangen stand ein Brokelsh. Romano, der Cadade, kam herbeigeeilt.
    »Geht rüber! Hinten gibt es Schwierigkeiten.«
    »Geht schon!« fauchte Gochert.
    Falls es in unserem Rücken Probleme gab, waren Wa-Te und ich darauf gefaßt, sofort die Überquerung in Angriff zu nehmen, um ihnen zu entgehen. Wir gingen los. Die Brücke schwankte.
    Als ich sie zur Hälfte überquert hatte, spürte ich, daß sie noch stärker ins Schwingen geriet. Ich schaute zurück. Gochert und Merlees Sänfte folgten mir, und dahinter drängelten sich eine Menge Leute, die von dem Cadade angetrieben wurden.
    »Es sind zu viele!« rief Wa-Te.
    »Beil dich!« rief ich zurück.
    Wir bewegten uns so schnell wie möglich über die verrotteten Holzplanken, die von den Seilen gehalten wurden. Die wilden Bewegungen der Brücke verrieten mir, das wir es nicht schaffen würden.
    Die Seile rissen mit einem spröden Laut. Jedermann auf der Brücke wurde hilflos Hals über Kopf in das brodelnde, rauschende Wasser in der Tiefe geschleudert.
    Das donnernde Dröhnen der Trommeln übertönte das brüllende Wasser, und das sonore Geräusch steigerte sich zu einem Trommelwirbel spöttischen Triumphs.

19
     
     
    Augen, Nase und Mund voller Wasser, wurden wir kopfüber flußabwärts gerissen und in das grüne Dämmerlicht eines Tunnels gespült. Wa-Te hatte seine Schwanzhand um meine Taille gewickelt, und ich hielt ihn gepackt, so daß wir in dem wilden Wasserstrudel nicht voneinander getrennt wurden. Helles Licht brannte von oben herab, und der Strom verlor nach und nach an Geschwindigkeit. Um uns herum erstreckte sich unter einer nicht auszumachenden Decke ein See, und überall wuchsen exotische Pflanzen und flogen Vögel.
    Die zwitschernden und fliegenden Vögel in der Höhe machten mich nachdenklich.
    Gewöhnlich ist es der Gesundheit nicht zuträglich, sich auf Kregen in unbekannten Gewässern aufzuhalten. Es gibt Rachen, die zuschnappen. Deshalb schwammen wir zu dem rosafarbenen kleinen Strand, an dem sich einige der Überlebenden bereits auf den Sand zogen. Wir gesellten uns zu ihnen.
    Der Cadade war nirgendwo zu sehen. Gut für ihn. So hätte er vermeiden können, Gochert unter die Augen zu treten, falls er dagewesen wäre, doch von dem eiskalten Schwertkämpfer fehlte jede Spur. Das galt auch für die Hexe des Demaskar-Glaubens. Es versetzte mir einen Stich, und ich hoffte, daß die Dame Merlee Glück hatte und sie inmitten der Schrecken überleben würde.
    Die Leute rannten benommen umher, unschlüssig, was sie machen sollten. Ich sah, wie ein Sklave, ein massiger Rapa, sich von hinten an einen Rapa-Wächter heranschlich und ihm einen ordentlichen Schlag hinters Ohr versetzte. Der Wächter stürzte zu Boden, und der Sklave fing an, ihm die Rippen einzutreten. Ich fragte Wa-Te: »Willst du bei diesem Haufen bleiben, mein Freund, oder sollen wir in bessere Gefilde

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