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43 - Der Triumph von Scorpio

43 - Der Triumph von Scorpio

Titel: 43 - Der Triumph von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ein.«
    »Bei Krun – das ist eine böse Nachricht!«
    »Das Heer soll gegen Kronenvar marschieren.« Rees zupfte an seinem goldenen Bart. »Der Kov Sing-Lee stellt es auf Befehl eines mächtigen Zauberers auf.« Er hob den Pokal. »Es wird ihm nicht gefallen, von dieser Aufgabe abgelenkt zu werden.«
    »Das ist aber interessant! Ein Zauberer stellt ein Heer auf?«
    »Genau. Ein berühmter Zauberer aus Loh. Ein geheimnisvoller Bursche.«
    »Ja, wir werden Kronenvar unter seinem Kommando angreifen. Sobald er eingetroffen ist. Doch wenn die Shanks die Küste angreifen ...«
    »Dann werden wir die verdammten Shanks bekämpfen, stimmt's? Das wird sogar Na-Si-Fantong verstehen.«

10
     
     
    Regen trommelte unablässig auf unsere Verschanzung vor Burg Samral, die sich am westlichen Stadtrand von Miliksin erhob. Alles war naß. Wir hielten die Waffen trocken, so gut es ging. Einen Vorteil hatte der Regen: er spülte den Gestank des Feldlagers größtenteils weg.
    Ich schaute gerade zu den grauen Burgmauern hinüber, als Rees kam. Er trug einen dicken Kapuzenumhang, von dem das Wasser nur so herabrann und sich zu den Pfützen am Boden gesellte. Gelegentlich donnerte ein Felsbrocken gegen die Verschanzung, oder ein Pfeil schlug ein. Rees schüttelte sich.
    »Wir haben gerade Nalgre den Fuß verloren. Ein Pfeil traf ihn direkt ins Auge.«
    »Sie schießen gut, die Bogenschützen aus Loh.«
    »Allerdings.«
    Rees und Chido hatten eine kleine, dreißig Mann starke Abteilung ins Heer eingebracht; jetzt waren es nur noch zweiundzwanzig. Plus meine Wenigkeit. Ich hatte mich ihnen erfreut angeschlossen. Natürlich hatten die Herren der Sterne sich etwas dabei gedacht, mich als Speerträger auszurüsten, darum hatte ich auf dieser Position bestanden. Chido mußte den Befehlshaber herauskehren und darauf bestehen, daß ich mir einen Langbogen nahm. In diesem Punkt hatte ich nachgegeben. Die Everoinye bezweckten mit diesem Versteckspiel, daß ich kein Aufsehen erregte; da war ich mir sicher. Sie wollten nicht, daß Na-Si-Fantong meine Anwesenheit in diesem Heer bemerkte.
    »Kov Sing-Lee wird bald den Befehl zum Angriff geben müssen.« Rees klang nicht erfreut. Wir hatten nur wenig gegen die Mauern ausrichten können, und der Angriff sollte als Ersatz für den Durchbruch dienen. »Wir werden Männer verlieren.«
    »Vermutlich wird er zuerst die Chuliks schicken.«
    »Wäre vernünftig.«
    Unser Heer war eine traurige Angelegenheit und schlecht organisiert. Es setzte sich hauptsächlich aus kleinen Abteilungen zusammen, die Rees' und Chidos Gruppe ähnelten. Ein Kontingent Hytaks stellte eine kleine, aber glücklicherweise kompetente Artilleriestreitmacht. Sie beschoß ununterbrochen die Mauer und konzentrierte sich darauf, eine Bresche zu schlagen. Dummerweise waren die Katapulte nicht stark genug für diese Aufgabe. Wir sahen, daß ein Felsbrocken aus unseren Linien schnellte und gegen den äußeren Festungswall prallte. Ein Stein brach heraus und fiel in den Graben. Dies wurde mit ohrenbetäubendem Triumphgeschrei aus unseren Reihen begrüßt. Rees stieß ein angeekeltes Brummen aus.
    »Das ist heute der erste Stein. Wir müssen uns wohl doch auf die sogenannte Öffnung stürzen. Unsere Vorräte gehen zur Neige.«
    »Ich habe gehört, bei den Männern von Startigern dem Amstrad geht das Fieber um.«
    »Aye.«
    Der graue Himmel, der nicht enden wollende Regen, der Schlamm, der verdorbene Proviant – und nun auch noch Krankheiten. Das war Soldatentum in seiner ganzen traurigen Realität. Wirklich keine schöne Sache, bei Krun!
    Doch ich blieb noch aus einem anderen Grund. Er säumte die Straße nach Miliksin. Man hatte an den Straßenrändern etwa alle fünfzig Schritte einen Pfahl in den Boden getrieben und irgendeinen armen Teufel darauf gespießt. Das war das Werk der Herren der Stadt. Auf diese Weise hatten sie die klägliche Revolution der Bauern niedergeschlagen, die ausgebrochen war, als das Heer aus Shirrendrin in Kronenvar einmarschierte.
    »Wenn wir doch nur ein Flugboot hätten!« rief Rees und schlug sich mit der Faust in die Handfläche. Chido und Rees waren mit einem kleinen Voller angereist, doch den hatte das Schicksal vieler Flugboote ereilt. Die Silberkästen waren schwarz geworden, hatten Auftrieb und Antriebskraft verloren und das Gefährt in eine nutzlose Hülle verwandelt.
    »Über wie viele Voller verfügt der Kov? Ein halbes Dutzend?«
    »Fünf. Tyr Nath Inglings Flugboot ist heute ausgefallen. Wie dem auch

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