43 - Der Triumph von Scorpio
Hlo-Hli dich beschützen.«
Er ging weiter, ein gedrungener, prächtiger Kämpfer; alles in allem ein typischer Hytak. »Remberee«, rief er über die Schulter.
»Remberee«, sagte ich und fügte hinzu: »Wie ist dein Name, Dom?«
»Nath der Jarvis.«
»Ich bin Kadar der Hammer. Remberee, Nath.«
»Remberee, Kadar.«
Er bog um die Ecke, und ich schaute mir die vier Münzen an.
Die Geldbörse der Everoinye enthielt zehn Silber- und vierzehn Kupfermünzen. Ich fügte die Münzen des Hytak hinzu und schloß sie. Dann ging ich los, um die für Rekrutierungen zuständigen Deldars zu finden.
Ein Heer wurde aufgestellt. Ich hatte schnell herausbekommen, daß ich mich in Tuansmot befand, und zwar im Küstenland Shirrendrin. Es war eins der Länder im südlichen Loh, das nach dem Untergang des alten lohischen Reiches unabhängig geworden war. Die Stadt war voller Leben, da Söldner aus allen Richtungen kamen, um sich einzuschreiben. Die Städter bemühten sich nach Kräften, sie um ihre weltlichen Besitztümer zu erleichtern, bevor sie losmarschierten. Gerüchten zufolge stellte der Kov Sing-Lee das Heer auf, um das Nachbarland Kronenvar anzugreifen. Niemand schien den Grund für den Angriff zu kennen. Er interessierte auch keinen. Alle Gespräche drehten sich nur um die Beute.
Nach dem modrigen Gestank des Dschungels war das hiesige Klima erfrischend. Es war etwas wärmer als in meinem Königreich Djanduin – auf der anderen Seite des Meeres in Havilfar. Ich rechnete nicht damit, hier viele Djangs zu treffen, da sie ihr Land gewöhnlich nie verlassen, um sich als Söldner zu verdingen. Allerdings verfügen sie über beträchtliche Kampferfahrung, nicht zuletzt wegen der verdammten Gorgrens, die die Grenzen unsicher machen. Die Stadt wurde von allen Diff-Arten bevölkert. Viele waren Paktuns, die Silber oder Gold an der Kehle trugen. Da man mich weder mit einem Pakmort noch mit einem Pakzhan ausgestattet hatte, war ich ein einfacher Söldner. Dafür mußte es einen Grund geben.
Bevor ich loseilte, um mich anheuern zu lassen, wollte ich etwas essen und trinken. Außerdem wollte ich herausfinden, wie der Söldnerkontrakt aussah.
Nach den Großen Hamalischen Kriegen – so nannte man im Nachhinein die wirren Auseinandersetzungen, die sich zum Schluß über Kontinente und Inseln erstreckt hatten – gab es viele arbeitslose Söldner, die Beschäftigung suchten. Es gab viele Hamalier in der Stadt, sogar verteufelt viele, bei Krun!
Da ich Ruathytu, die Hauptstadt Hamals, gut kannte, wollte ich mich als Hamalier ausgeben. Das war eine Täuschung, die mir keine Probleme bereiten würde – besonders wenn ich behauptete, aus dem Paline-Tal zu kommen.
Nachdem die Hexenkriege mit dem Tod Csitras geendet hatten, war ich eine Zeitlang durch Paz gereist und hatte jene Teile besucht, denen ich Untertanentreue schuldete. Nulty aus dem Paline-Tal hatte für einen unvergeßlichen Aufenthalt gesorgt. Dort kannte man mich als Hamun ham Farthytu, Amak des Paline-Tals, und der Titel war echt. Ich war in Djanduin gewesen und hatte Strombor und meine Klansmänner besucht. Es war allgemein eine stürmische Zeit gewesen, vor allem in Sanurkazz, wo ich meine beiden Lieblingsschurken Nath und Zolta wiedergesehen hatte. Und natürlich mußte ich in diesem Zusammenhang an die beiden prächtigen Burschen Zilvi und Nafren denken, die ich vor kurzem auf Befehl der Herren der Sterne aus dem von Zair verlassenen magdagischen Sklavenschiff befreit hatte. Welche Gefahren würde die Zukunft für sie bereithalten?
Die Zwillingssonnen gingen unter, und eine leichte Brise kam auf. Als ich durch die Straßen ging und nach einer vernünftigen Taverne Ausschau hielt, konnte ich die Atmosphäre Tuansmots spüren, denn die ganze Stadt brodelte förmlich vor unterdrückter Kraft. Jedermann spürte, daß große Taten bevorstanden. Es würde Krieg geben. Reiche Beute würde in die Stadt fließen. Wie Sie wissen, verabscheue und hasse ich den Krieg mit einer Inbrunst, wie es sie nicht zweimal unter den Sonnen gibt. Ich kann nicht verstehen, warum vernunftbegabte Wesen sich nicht an einen Tisch setzen können, um über ihre Probleme zu reden. Hier lag die Sache aber so, daß die Menschen die Städte ihres unmittelbaren Nachbarlandes Kronenvar plündern wollten. Wenn ich mit meinem Urteil richtig lag, mußten die Bewohner Kronenvars etwas dagegen haben. Und ihre Argumente würden aus scharfem Stahl bestehen.
Die Everoinye hatten mich hierhergeschickt, weil ich
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