Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

43 Gründe, warum es AUS ist

Titel: 43 Gründe, warum es AUS ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
Vom Netzwerk:
Colleen Pale auch.«
    »Die sind doch Freaks«, sagtest du. »Warte mal – sind das etwa Freundinnen von dir?«
    »Wären sie dann keine Freaks?«
    »Dann täte es mir leid, wollte ich sagen, mehr nicht. Vielleicht wäre abgehoben der bessere Ausdruck. Neulich abends, da hast du nicht mal gewusst, dass wir das Spiel verloren hatten. Normalerweise weiß so was doch jeder, dachte ich.«
    »Ich hab nicht mal gewusst, dass es ein Spiel gab.«
    »Und dann so ein Film wie der heute.« Du hast den Kopf geschüttelt und auf seltsame Art eingeatmet. »Wenn Trev davon wüsste, er würde denken – ich weiß nicht, was er denken würde. Ein typischer Schwulenfilm! Nichts für ungut – ich meine, ich wollte deinen Freund Al nicht beleidigen.«
    »Al ist nicht schwul.«
    »Der Typ hat Kuchen gebacken!«
    »Das war ich.«
    »Du? Nichts für ungut, aber der war grässlich.«
    »Der Punkt war doch der«, erklärte ich, »er sollte schrecklich schmecken, passend zu einer Bitter-Sixteen-Party, eben nicht süß, sondern bitter.«
    »Nichts für ungut, aber keiner hat davon gegessen.«
    »Hör auf, dauernd nichts für ungut zu sagen nach irgendwelchen beleidigenden Bemerkungen. Das ist kein Freibrief.«
    Du hast den Kopf schief gelegt, Ed, wie ein dümmliches Hündchen, das sich fragt, wieso die Zeitung am Boden liegt. Gleichzeitig aber auch irgendwie niedlich. »Bist du jetzt sauer auf mich?«, hast du gefragt.
    »Nein, ich bin nicht sauer.«
    »Siehst du, das ist auch so was. Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll. Du bist anders als andere Mädchen, Min, nichts für ungut. Ups, tut mir leid.«
    »Wie sind denn andere Mädchen, wenn sie sauer sind?«
    Du hast geseufzt und dir in die Haare gefasst, so als wären sie eine Basecap, die du nach hinten drehen wolltest. »Also, sie küssen nicht so wie wir … Ich meine, schon mal grundsätzlich nicht, aber wenn sie sauer sind, erst recht nicht, dann sind sie stumm, schmollen, verschränken die Arme und stehen die ganze Zeit bei ihren Freundinnen.«
    »Und was machst du dann?«
    »Ich kauf ihnen Blumen.«
    »Das wird aber teuer.«
    »Klar. Das ist übrigens auch so ein Punkt. Du hast vorhin die Kinokarten gekauft, andere Mädchen würden das nie machen. Ich bezahl für alles, sonst gibt’s wieder Krach, und ich kann wieder Blumen kaufen.«
    Ich geb’s zu, es gefiel mir, dass wir gar nicht erst so taten, als hätte es keine anderen Mädchen gegeben. Nie sah man dich in den Pausen, ohne dass irgendeine an dir klebte, so als kriegte man sie als Zugabe zum Rucksack. »Wo kaufst du sie?«
    »Bei Willows , in der Nähe der Schule, oder wenn sie da keine frischen haben, im Garten der irdischen Freuden .«
    »Erst behauptest du, Al sei schwul, und jetzt erzählst du mir was von frischen Blumen.«
    Du bist rot geworden, knallrot, auf beiden Wangen, so als hätte ich dich geschlagen, rechts und links. »Siehst du, genau das meine ich, du bist clever, so wie du redest – wirklich schlagfertig.«
    »Gefällt es dir nicht, wie ich rede?«
    »Ich hab nur bisher noch nie jemanden so reden hören«, sagtest du. »Es ist wie ein neues – wie ein scharf gewürztes Gericht, das man nicht kennt. So als würde jemand sagen: Komm, wir probieren mal irgendwelche exotischen Gerichte aus Sonstwo.«
    »Verstehe.«
    »Und auf einmal findest du sie gut«, sagtest du. »Meistens. Wenn du erst mal probiert hast, dann willst du die anderen gar nicht mehr – die anderen Mädchen.«
    »Wie reden denn andere Mädchen?«
    »Wenig«, sagtest du. »Meistens bin ich wohl der, der redet.«
    »Über Basketball. Korbleger.«
    »Nicht nur, aber auch, klar. Oder übers Training oder den Coach oder ob wir nächste Woche gewinnen.«
    Ich hab dich angesehen. Du warst so verdammt schön an jenem Tag, Ed, selbst jetzt noch, im Lieferwagen, kommen mir die Tränen, an jenem Tag wie an jedem anderen. Ob an Wochenenden oder Wochentagen, ob du gewusst hast, dass ich dich ansehe, oder als du nicht einmal geahnt hast, dass es mich gab. Selbst mit glitzernden Sternen ringsherum war dein Kopf schön. »Basketball ist langweilig«, sagte ich.
    »Wow«, sagtest du.
    »Wieder etwas, das anders ist?«
    »Aber etwas, das mir nicht gefällt«, sagtest du. »Ich wette, du warst noch nie bei einem Spiel.«
    »Jungs, die einen Ball werfen und dribbeln«, sagte ich, »stimmt’s?«
    »Und alte Filme sind langweilig und kitschig«, sagtest du.
    » Greta in der Wildnis fandest du doch toll! Das weiß ich!«
    Ich wusste es wirklich.
    »Am Freitag

Weitere Kostenlose Bücher