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43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas

43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas

Titel: 43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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wißt.“
    Er ritt langsam davon. Der Anführer wandte sich zu seinen Leuten: „Jetzt haben wir sein Geheimnis in der Nähe. Was tun wir?“
    „Ihn belauschen“, antwortete einer.
    „Das ist vielleicht das beste. Wartet hier!“
    Er stieg ab und folgte dem Grafen zu Fuß. Es gab Felsen und Buschwerk genug, welche ihm Deckung gewährten, so daß Alfonzo, auch wenn er sich umdrehte, ihn nicht sehen konnte.
    So ging es eine Strecke weiter, bis der Graf den Bach erreichte. Hier stieg er ab, band sein Pferd an den Stamm eines Eisenbäumchens und verschwand hinter den Büschen. Der Anführer wartete eine Weile, da der Graf aber nicht zurückkehrte, so eilte er, seine Leute wieder aufzusuchen. Er fand sie noch an derselben Stelle, wo er sie verlassen hatte.
    „Er ist im Gebüsch verschwunden“, sagte er. „Dort hat er sein Geheimnis. Was will er tun, wenn wir etwas näher reiten! Vorwärts!“
    Sie setzten sich abermals in Bewegung, gegen das Buschwerk zu, welches den Bach besäumte, drangen aber nicht weiter vor, sondern blieben hier halten. Nun befanden sie sich zwar am Bach, aber noch nicht am Austritt desselben aus dem Berg. Zwischen diesem und ihnen gab es noch eine von Buschwerk bestandene Windung, so daß sie den Eingang zur Höhle nicht zu sehen vermochten. Ebenso erblickten sie nicht das Pferd des Grafen, da er es seitwärts von ihrem Standort angebunden hatte.
    Er hatte den Austritt des Wassers untersucht und gefunden, daß es möglich sei, hineinzugelangen. Er stieg also in die kalte Flut, bückte sich und kroch hinein. Noch aber hatte er nicht ganz den Punkt erreicht, wo die Höhle sich zu wölben begann, so gewahrte er einen hellen Lichtschein vor sich.
    Was war das? War das Fackellicht? Oder war es der Schein des Tages, welcher durch irgendeine Öffnung der Höhle hereindrang? Es schien das erstere zu sein. An das Zurückweichen dachte der Graf nicht; er schob sich langsam und vorsichtig weiter, jedes Geräusch vermeidend, um nicht bemerkt zu werden.
    Da plötzlich brach ein goldenes und diamantenes Blitzen und Flimmern in sein Auge. Er erschrak förmlich und fuhr empor. Er stand innerhalb der Höhle und erblickte die Schätze, welche hier eingeschlossen waren. Er zitterte. Der Teufel des Goldes packte ihn mit aller Macht. Seine Augen verdunkelten und erweiterten sich abwechselnd; er hätte laut aufschreien mögen vor wonnigem Schreck; aber das ging nicht, denn dort, kaum fünf Schritte vor ihm, kniete ein Mann am Boden und ordnete eine Partie kostbares Geschmeide, welches er auf einer Mosaikplatte aufgehäuft hatte. Wer war dieser Mensch? Ah, jetzt bog er sich seitwärts; sein Profil war zu sehen, und der Graf erkannte ihn.
    „Der Deutsche!“ murmelte er zwischen den Zähnen. „Der Bräutigam, der mich vertrieben hat! Wer hat ihm die Höhle verraten? Ist er allein hier, oder hat er Begleitung mit?“
    Sein Auge irrte suchend durch den Raum; er sah, daß Helmers allein war; er hatte keine Ahnung davon, daß ‚Büffelstirn‘ sich in einer nebenanliegenden Abteilung befand.
    „Ah, es ist niemand hier außer ihm!“ dachte er mit grimmiger Freude. „Er soll nicht eine Erbsengröße von diesem Gold erhalten. Ich werde Rache nehmen. Er muß sterben!“
    Er stieg leise aus dem Wasser. Nicht weit von ihm lehnte eine Kriegskeule. Sie war vom festesten Eisenholz gefertigt und mit spitzgeschliffenen Kristallstücken besetzt, die einen Hieb doppelt gefährlich machten. Er faßte sie an dem mit edlen Steinen geschmückten Griff und schlich sich hinter dem Deutschen heran.
    Dieser ließ soeben eine köstlich gearbeitete Kette durch die Finger gleiten.
    „Prachtvoll!“ sagte er. „Lauter Rubine! Sie allein bilden einen bescheidenen Reichtum!“
    Er ließ sie im Licht der Fackel flunkern und wollte sie dann fortlegen, kam aber nicht dazu, denn die Keule sauste auf ihn herab und traf seinen Kopf mit solcher Wucht, daß er sofort zusammenbrach. Die Kette glitt aus seiner Hand, deren Finger sich öffneten.
    Jetzt stieß der Graf einen wilden, unartikulierten Schrei aus.
    „Gesiegt! Alles mein, alles, alles, alles!“
    Ein fast wahnsinniges Entzücken bemächtigte sich seiner. Er sprang vor Freude empor und schlug die Hände zusammen wie ein Sinnloser. Wer ihn draußen so gesehen hätte, der hätte ihn für verrückt gehalten.
    Da, was war das? Er stand plötzlich wie gelähmt; er erbleichte und seine Augen öffneten sich weit, als ob er Gespenster sehe. Aus der hinteren Ecke löste sich eine Gestalt, die ihre

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