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44 - Die Intrige von Antares

44 - Die Intrige von Antares

Titel: 44 - Die Intrige von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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düsteren Gedanken noch vertiefen, rief Prinzessin Nandisha plötzlich: »Warum hast du es nicht getötet, Drajak?«
    »Ja«, sagte ich, wischte die Klingen sauber und stieg den Abhang zu den anderen hinauf. »Ja, dieses Tier hatte nur noch ein Auge und war schwer verwundet. Vielleicht wäre es gnädiger gewesen, es zu töten, statt es am Leben zu lassen.«
    »Ein Obachnin«, meinte Ranaj. »Sie versetzen die ganze Gegend in Angst und Schrecken. Es ist besser, wenn sie tot sind.«
    Ich wandte mich Tiri zu. »Wie geht es ihm?«
    »Oh, er wird es überleben. Sein Schädel muß so dick wie eine Lenkenholztür sein.«
    Wir trugen Fweygo zusammen den Hügel hinauf und brachten ihn dann in eine bequeme Position, doch noch bevor wir uns richtig um ihn kümmern konnten, schlug er die Lider auf und sagte mit dieser melodischen, immer etwas rauhen Stimme: »Was ist passiert?«
    »Bleib still liegen!« Tiris jugendliche Strenge war beeindruckend. Doch in diesem Zusammenhang war etwas anderes von Interesse. Fweygo akzeptierte die Dienste der jungen Dame ohne zu murren, und das trotz unserer Notlage und seinem für die Kildoi so typischen Selbstbewußtsein, das mit kühler Zurückhaltung verbunden war. Er vertraute eben ihren Fertigkeiten auf diesem Gebiet. Ich hielt meine schwarzzähnige Weinschnute geschlossen.
    Als endlich wieder etwas Ruhe in unsere aufgewühlten Gefühle eingekehrt war und wir die blauen Flecken der Kinder mit Serinkas magischer Salbe behandelt hatten, zogen wir erst einmal eine Bilanz unserer Situation.
    »Wir sind hier in der Mitte des Nichts«, sagte Ranaj. Der größte Teil der umliegenden Landschaft war reine Wildnis, die sich zwischen den Städten erstreckte. Die Landstraßen wurden in gutem Zustand gehalten. Andere Wege waren nicht mehr als Buschpfade, falls sie überhaupt existierten. »Überall schleichen Bestien wie dieses Obachnin umher. Ein schwieriger Marsch liegt vor uns.« Ranaj hatte nicht resigniert; er hatte sich nur mit der Tatsache abgefunden, daß uns eine unangenehme Erfahrung erwartete.
    »Mach ein Feuer, Ranaj«, sagte Nandisha.
    Der Numim sprang sofort auf, zögerte dann aber.
    Bevor er sein Unbehagen in Worte kleiden konnte, fuhr die Prinzessin in diesem nörgelnden Tonfall fort, der eigentlich nicht zu einer Dame von so hohem Rang paßte. »Die Trümmer des Schwebers dürften als Feuerholz reichen.«
    »Äh«, sagte Fweygo, als Ranaj weiterhin schwieg. »Äh, Prinzessin, ist das klug? Wir könnten unwillkommene Besucher anziehen.«
    »Das Feuer wird die dummen Tiere verscheuchen.«
    »Ich dachte da eigentlich weniger an ein paar dumme Tiere.«
    »Oh!« meinte sie und legte erschrocken die Hand auf die Brust. »Oh, ich verstehe.«
    In diesen Breiten waren die Nächte nicht sehr kalt. Die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln sorgte für ausreichend Licht. Falls es regnen sollte, würden wir eben alle naß – nun, Serinka würde schon dafür sorgen, daß die Kinder irgendwie im Trockenen blieben. Wir hatten alle einen schweren Tag hinter uns und waren müde, also würden wir problemlos einschlafen können. Ranaj teilte die Wachen ein. Fweygo und ich wollten mit dem Löwenmann über die beiden tödlichen Nägel im Antrieb des Fliegers sprechen.
    Wir unterhielten uns flüsternd, während sich die anderen auf dem Boden ausstreckten und einschliefen. Ranaj war zuerst entsetzt, dann erfaßte ihn eine wilde Wut. Er besaß den Anstand, sich bei Fweygo dafür zu entschuldigen, daß er ihn als unfähigen Schweberpilot beschimpft hatte.
    »Wer hat es getan?« fragte ich.
    Ranaj hob hilflos die Hände im rosafarbenen Mondlicht. »Es paßt alles zusammen. Mir kam es schon komisch vor, daß unser Schweber in Amintin versagt hat, selbst wenn man ihre Unzuverlässigkeit in Betracht zieht. Prinzessin Nandishas Freunde sind entschlossen, dafür zu sorgen, daß ihr Sohn Byrom als rechtmäßiger Thronerbe benannt wird, aber ...«
    »Aber Freunde der anderen Interessengruppen möchten, daß man ihren Favoriten diese Ehre erweist.« Ich hatte den Eindruck, daß Fweygos Worten ein zynisches Vergnügen anhaftete, als wäre das alles nur ein Spiel. Nun, das war es auch, aber auf eine sehr ernste Weise. Fweygos Sarkasmus war hinsichtlich unserer Aufgabe, diese Leute am Leben zu erhalten, auch völlig gerechtfertigt. Was darüber hinausging, wer nun letztendlich der Thronfolger werden würde oder nicht, ging Fweygo und mich nichts an.
    Ranaj pflichtete ihm mürrisch zu. »Aye. Andere Blintze glauben, das

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