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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ich Dimpy zu, »lauf!«

19
     
     
    »Ich hätte es nie für möglich gehalten, daß San Duven für diese schrecklichen Morde verantwortlich sein könnte«, sagte Dimpy.
    Ich war entsetzt. »Dimpy! Du kannst doch nicht ernsthaft glauben, daß Duven der Schuldige ist!«
    Wir kauerten in einem dunklen Hauseingang. Die Verfolger waren abgeschüttelt, und wir schöpften Atem.
    »Wir haben ihn gesehen! Oder etwa nicht?«
    »Wir haben eine dunkle Gestalt gesehen ...«
    »Und die Frau des Gemüsehändlers hat uns gesagt, daß er in Richtung Kohlkopfgasse unterwegs ist.«
    »Trotzdem ...« Ich schüttelte den Kopf. »Wenn nicht Dokerty hinter den Morden steckt, dann ist vermutlich Prinz Ortyg dafür verantwortlich. So würde er Khon den Mak treffen, der ja ein überzeugter Dokerty-Anhänger ist.«
    Dimpy antwortete nicht. Er verfügte über einen beweglichen und unerschütterlichen Verstand und hatte während seines Lebens auf Kregen viele unerfreuliche Dinge gesehen. Ihm fiel es leichter, an Duvens Schuld zu glauben.
    Er brachte das Offensichtliche zur Sprache, als er darauf hinwies, daß nun, da die Garde mich für den Mörder hielt, man alle Seilbahnstationen sperren würde. Jeder bekannte Weg vom Hügel würde bewacht werden. Alle Schweber würden beobachtet werden. Sie hatten mich in der Falle.
    Ich sagte Dimpy nicht, daß ich in der vallianischen Botschaft sicher wäre. Von dort konnte ich Kov Brannomar verständigen, und er würde die Sache klären.
    Außerdem war da noch Naghan das Faß; sollte es mir gelingen, ihm durch Milsi die Verstohlene eine Botschaft zukommen zu lassen, würde er eine Säule der Kraft darstellen.
    So finster und ausweglos war diese verzweifelte Situation also doch nicht.
    Dimpy brachte mich aus diesen Tagträumen wieder auf den Boden der Tatsachen.
    »Sie werden nicht aufgeben, bis sie dich haben. Ich werde ihnen natürlich sagen, daß du es nicht warst. Aber sie werden mir nicht glauben.«
    Würde Brannomar mir glauben, daß ich unschuldig war?
    »Und es wird gar nicht so leicht sein, hier wegzukommen, das kann ich dir sagen.«
    »Nein, da hast du recht«, erwiderte ich. Es war fast ein Stöhnen.
    »Ich hab eine Idee.«
    Seine Stimme wurde härter. Vermutlich war ihm aufgegangen, daß die Stadtgarde ihn im Fall unserer Festnahme für ebenso schuldig wie mich halten würde, schließlich hatten sie ihn zusammen mit mir über die Leiche gebeugt erwischt.
    »Komm schon, Drajak. Mal sehen, ob wir es schaffen.«
    Also brachen wir auf und schlichen wie zwei Geister über den Hügel der Tanzenden Geister. Dimpy kannte sich hier aus, schließlich war dieser Hügel, wie er mir erzählt hatte, der beliebteste Jagdgrund der Banden.
    Unweigerlich entdeckte man uns.
    Wir waren gerade vorsichtig von einer Gasse zur nächsten gehuscht. Die Patrouillen mußten meine Beschreibung weitergegeben haben, denn unversehens ertönte ein Schrei, schrill und laut.
    »Das ist er! Drajak der Schnelle! Mörder!«
    Bei den pendelnden scharlachroten Hängebacken der Heiligen Dame von Belschutz! In welch einen stinkenden Schlamassel waren wir da nur hineingeraten! Wir tauchten sofort in den Schatten unter, und nur einen Lidschlag später hatte sich eine brüllende Horde gebildet und hetzte uns wie ein Rudel losgelassener Werstings.
    Eines der vielen Probleme, die mir in diesem Augenblick zu schaffen machten, lag darin, daß die Person – eher ein Er als eine Sie –, die den Versuch unternehmen würde, mich aufzuhalten, ein ganz gewöhnlicher, ehrlicher, aufrechter Bürger sein würde, der der Garde behilflich sein wollte, einen verabscheuungswürdigen Massenmörder zu stellen. Er würde nur versuchen, seiner Bürgerpflicht nachzukommen. Ich durfte ihn keineswegs töten.
    Wir schossen über die nächste Straße wie zwei von Arbalesten abgefeuerte Bolzen. Die uns verfolgenden Schreie wurden lauter. Die nächste, ungenügend beleuchtete Gasse enthüllte eine Reihe dunkler Hintereingänge. Dimpy entdeckte ein Fenster mit eingeworfener Scheibe und jagte darauf zu. Ich zögerte. Dann folgte ich ihm.
    Falls die Verfolger bemerkten, daß wir dort Unterschlupf suchten, konnte es geschehen, daß wir in der Falle saßen. Aber es bestand die Möglichkeit, daß sie einfach an uns vorbeistürmen würden.
    Der Fensterriegel bot Dimpys erfahrenen Fingern keinen Widerstand. Wir zwängten uns hindurch und schlossen es hinter uns. Um uns herrschte völlige Finsternis. Ein seltsamer Geruch lag in der Luft.
    Dimpy sog prüfend die Luft ein.

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