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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Abend nach Dienstschluß einen Besuch abzustatten, damit wir uns erkundigten, ob es nicht doch etwas Neues von unserer tanzenden Freundin gab.
    Dimpys Gesichtsausdruck hellte sich sofort auf.
    Nach der Stunde des Mid entschied die junge Prinzessin Nisha, daß sie einkaufen gehen wollte. Natürlich würde das Löwenmädchen Rofi, ihre Zofe, sie dabei begleiten. Ich wurde ihrer Eskorte zugeteilt, während Fweygo bei den anderen im Palast blieb. Die kleine Prinzessin war außerordentlich aufgekratzt; sie und Rofi schnatterten wie zwei Papageien. Ich muß zugeben, daß sie mir einen Seufzer entlockten, diese beiden jungen Vertreter der Menschheit, die sich bemühten, in der feindseligen Umgebung Kregens aufzuwachsen und dabei fröhlich zu sein. Die Aufgabe, sie zu beschützen, war nicht unwillkommen, wäre da nicht ... wäre da nicht die bittere Sehnsucht nach Delia und Esser Rarioch gewesen!
    Opaz hatte ein Einsehen, und so geschah während des Einkaufsbummels nichts Unbotmäßiges. Als ich an dem Marktstand den prächtigen roten Shamlak entdeckte, wurde ich schwach. Die Schleifen und Stickereien waren blaßgelb, und der Schnitt war ausgesprochen geschmackvoll. Ich konnte ihn nach Dienst tragen. Also kaufte ich ihn. Dann kehrten wir zur Teestunde zum Palast zurück.
    Ich habe zwar behauptet, es wäre unterwegs nichts geschehen, aber natürlich begegneten wir auf dem Markt etlichen Meinungsverschiedenheiten, die schließlich in handfeste Schlägereien ausarteten. Wir Wächter sorgten dafür, daß unsere Schützlinge nicht darin verwickelt wurden. Das bedrückende Gefühl, daß sich Sturmwolken über Oxonium zusammenballten, die sich auf furchtbare Weise entladen würden, wurde zusehends schlimmer. Und dazu kam noch ein Bursche, der eigentlich gar nicht König werden wollte und seiner Krönung lustlos entgegenblickte.
    Was sich bei der Zusammenkunft der illustren Persönlichkeiten und Würdenträgern ergeben hatte, blieb uns gemeinem Volk in diesem Stadium natürlich verborgen. Nach dem Versuch, im Tempel Cymbaros für Dimpy etwas Neues über Tiri in Erfahrung zu bringen, würde ich mich ins Zur Goldenen Zorca begeben, um Brannomar zu treffen. Er würde mir das Ergebnis sicher zukommen lassen. Obwohl mir dieses Wissen eigentlich nichts bedeutete.
    Als mein Dienst endlich zu Ende war, zog ich den neuen rosenroten Shamlak an. Er saß wie angegossen. Dann legte ich meine Waffen an und begab mich mit Dimpy im Schlepptau zu San Paynor. Sollte Duven anwesend sein, würden wir vielleicht einen oder auch zwei Becher Wein leeren.
    Logan empfing uns, und kurze Zeit später führte man uns in San Paynors Arbeitsgemach. Im Tempel herrschte zu dieser Zeit Ruhe, da die hämmernden, sägenden und brüllenden Handwerker gegangen waren. Es war sehr friedlich. Paynor sah von den Plänen der Architekten auf, um uns zu begrüßen.
    »Einige der alten Gänge sind eingestürzt und andere von Trümmern blockiert«, erzählte er uns. »Die Möglichkeit, daß das Fundament beschädigt ist, macht uns große Sorgen.« Er führte weiter aus, daß es unter dem Tempel – wie bei den meisten Gebäuden – ein Tunnellabyrinth gab. Viele hatten seltsame Ausgänge, die seit langem in Vergessenheit geraten waren. Wir tranken einen ordentlichen Weißwein; Dimpy schloß sich uns an. Allerdings gab es nichts Neues über Tiri zu berichten. Dimpy saß still da und hielt das Glas fest umklammert.
    »Duven?« wiederholte Paynor. »Ah – du hast ihn knapp verpaßt. Er ist unterwegs, um einem erkrankten Gemeindemitglied beizustehen, einem Gemüsehändler in der Momolamstraße.«
    Ich sah ihn fragend an. Unerwarteterweise mischte sich Dimpy ein. »Ich weiß, wo das ist. Auf dem Hügel der Tanzenden Geister.«
    »Eigentlich sagen wir Hügel der Händler dazu«, lächelte Paynor.
    Es war noch früh, also machte ich den Vorschlag, zum Hügel der Tanzenden Geister überzuwechseln. Vielleicht würden wir unterwegs Duven treffen. Auf jeden Fall wären die Schenken noch geöffnet, und wir könnten einen Becher trinken können. Dimpy war einverstanden, und wir sagten unsere Remberees.
    Wir nahmen die Seilbahn und schwebten über die Gräben. In der Stadt wurden gerade erst die Lichter angezündet, und es sah aus, als würden die Hügel von feenhaften Lichtern erhellt. Unter uns funkelten hier und da Lichtpunkte auf. Die jungen Adligen würden jetzt ihre besten Gewänder anlegen und sich zu ihren dunklen Vergnügungen in die Tiefe wagen. Die Räuber würden die Dolche

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