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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Fußnoten der Sagen, die man sich unter den Sonnen von Scorpio erzählt.
    Prescot hat auf ganz Kregen Abenteuer erlebt, sowohl auf Geheiß der Herren der Sterne als auch um seine eigenen Visionen in die Tat umzusetzen. Zur Zeit hält er sich auf dem Subkontinent Balintol auf, wo er wie niemals zuvor seltsamen Ereignissen begegnet.
    Diese Bände sind so verfaßt, daß man sie unabhängig voneinander lesen kann, und wir haben die einmalige Gelegenheit, an den weiteren Abenteuern teilhaben zu dürfen, die Dray Prescot auf Kregen unter dem strömenden und vermengten Licht der Sonnen von Scorpio erlebt.
    Alan Burt Akers



1
     
     
    Sie kletterten vor Einbruch der Morgendämmerung hinauf. Sie waren zu zwölft: zwölf junge Schurken, die am Fuß des Hügels der Tanzenden Geister die aus der Höhe herabgestürzten Felsen hinaufklommen. Wie Schatten huschten sie in die verborgene Öffnung in der Felswand. Fackeln wurden verteilt. Der junge Dimpy packte den groben Holzstab, während Balla die Große das obere Ende mit ihrer Fackel entzündete. Dabei blendete sie ihn, und er stolperte hinter den anderen die Stufen hoch; sein Herz pochte, als hätte es sich in einen verrückten Janzi-Specht verwandelt.
    »Weiter! Weiter!« Sleed versetzte Dimpy einen gemeinen Stoß in den Rücken, der ihn ins Stolpern brachte. Der Gestank von Sleeds mit fettverklebtem Haar überlagerte beißend den Geruch feuchter Erde, flackernder Fackeln und von Schweiß. Sleed war größer als die anderen und nutzte das auch aus. Man nannte ihn Sleed den Aalglatten, und er hatte den Befehl über diese Gruppe von Bewerbern, die sich den Höllenhunden anschließen wollten. »Ihr müßt schon flinker sein, wenn ihr euch uns anschließen wollt, ihr nutzlosen Tanzy.«
    Dimpy fiel es schwer, auf den schlüpfrigen Stufen nach oben zu kommen. Es machte ihm nichts aus, als Tanzy bezeichnet zu werden, denn er wußte, daß das auf ihn nicht zutraf. Es störte ihn auch nicht, junger Dimpy genannt zu werden. Natürlich war er jung, keine Frage. Zwar nicht so unerfahren wie die anderen ängstlichen Bewerber, aber jünger als Sleed oder Balla die Große. Seit dem Erdrutsch und dem Tod seines Vaters und der Brüder war er so erwachsen geworden, daß er für seine Mutter und seine Schwestern sorgen konnte. Der Erdrutsch hatte seine alte Bande, die Wilden Fünfziger, fast völlig zerschlagen, so daß die Höllenhunde ihr Territorium ohne ernsthafte Gegenwehr übernehmen konnten. Nun mußte er seinen Wert als Bandenmitglied aufs neue beweisen, ob es ihm nun gefiel oder nicht.
    Vorn ertönten Schreie, dann stolperten ein paar der Bewerber die Treppe hinunter und rissen Dimpy beinahe von den Füßen. Verwirrung breitete sich aus. Seltsame Schatten zeichneten sich an den Felswänden ab. Balla die Große kämpfte sich bereits nach vorn, und Sleed versetzte Dimpy wie gewöhnlich einen gemeinen Stoß, zwängte sich an ihm vorbei und lief ihr nach.
    »Wenn das die stinkenden Brüllenden Leems sind, dann werde ich ...« Was Sleed mit der rivalisierenden Bande vorhatte, blieb unklar, da die letzten Worte von dem allgemeinen Tumult verschluckt wurden. Die Brüllenden Leems müssen sich weit außerhalb ihres Territoriums befinden, wenn sie hier auf Raubzug gehen, dachte Dimpy. Die Enge des Ganges, der rutschige Boden und der nichts Gutes verheißende Gestank dieses Ortes wurden ihm bewußt. Die jugendlichen Bewerber jammerten lautstark; sie waren starr vor Angst. Dimpy nahm einen tiefen Atemzug der abscheulichen Luft und jagte Sleed nach. Dabei dachte er unablässig an Balla die Große.
    Er stieß die anderen Bewerber aus dem Weg und erreichte endlich den breiten Treppenabsatz. Flackernder Lichtschein enthüllte, wie sich Balla die Große und Sleed mit ihren Fackeln verzweifelt bemühten, einen jungen Praxul abzuwehren, dessen drei auf Stielen sitzende Augen rot über dem reißzahnbewehrten Rachen funkelten.
    Dimpy kannte sich mit Praxuls aus. Die bösartigen, behende über den Boden kriechenden Bestien hausten zusammen mit einem Haufen anderer schrecklicher Ungeheuer im Inneren der Hügel, die alle von zahllosen, an die Waben eines Bienenstocks erinnernden Hohlräumen durchzogen wurden. Die meisten Gänge und Spalten im Inneren eines Hügels wurden von einem an den Wänden wuchernden Pilzgeflecht erhellt, das für die drei Augen eines Praxuls genügend Licht absonderte. Die Bestie mochte das rote Gleißen der Fackeln gar nicht.
    »Ihr müßt seine Augen treffen!« rief Dimpy. Er sprang

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