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46 - Die Dämonen von Antares

46 - Die Dämonen von Antares

Titel: 46 - Die Dämonen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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eine Sekunde, dann würde kein Zwölfpfünder den staubigen Korridor zum erbeben bringen – o nein, bei Vox! –, sondern ein verdammter Zweiunddreißigpfünder würde so laut detonieren, daß man es noch im Küchentrakt und den Dachstuben der Dienerschaft hören würde.
    Bei Krun – welch eine unerträgliche Situation!
    Ich, Dray Prescot, wirbelte herum, bewegte mich lautlos, kniff meine gereizte, kurz vor dem Ausbruch stehende Nase zusammen – und floh.

11
     
     
    »He! Du, Drajak! Laß deine Wache zum Appell antreten. Sofort! Bratch! «
    Der Kerl, der seinen Kopf am Vormittag des nächsten Tages durch die offenstehende Tür unserer Wachstube steckte und losbrüllte, war Quensellas Seneschall. Sein leichtes Leben hatte ihn dick und weich gemacht. Er wollte, daß man ihn Tral den Strengen nannte. Hinter seinem Rücken belegte man ihn mit viel ausdrucksstärkeren Namen, zu denen noch ein paar Flüche kamen. Er hatte mich nicht sonderlich gestört – bis jetzt.
    Die Jungs, die in der Wachstube saßen und ihre Ausrüstung säuberten und polierten, sahen auf, verstummten und stellten die Arbeit ein.
    Wie Sie sich sicherlich denken können, befand ich mich dank des Pechs, das mich in letzter Zeit zu verfolgen schien, und den Problemen, die mich wie ein Mühlstein niederdrückten, noch immer in derselben ungnädigen Stimmung wie in dem staubigen, zu Niesanfällen reizenden Geheimgang. Dieser pompöse, fette, verschwitzte kleine Trottel war der berühmte letzte Tropfen. Er trug ein prächtiges Gewand, Ringe an den Fingern und eine riesige, juwelenbesetzte Goldkette, die ihm von den Schultern bis zur Brust reichte. Seine Augen waren klein und verschwanden hinter Fettwülsten.
    Ich ging zu ihm hin und sah auf sein rotes Gesicht hinunter, das unter dem fantastischen Hut mit den vielen Federn hervorlugte.
    Ich sprach mit ruhiger, leiser Stimme.
    »Solltest du noch einmal mit diesen Worten und in diesem Tonfall zu mir sprechen, drehe ich dir das Gesicht auf den Rücken. Also, was hat dir die Dame Quensella aufgetragen, mir zu bestellen?«
    Vor Empörung brachte er zuerst kein Wort zustande.
    »So ... so kannst du nicht mit mir sprechen! Ich bin ...«
    Ich legte die linke Hand um seinen Hals, und ich drückte nicht kräftig zu – nun, zumindest nicht zu kräftig. Ich stemmte ihn in die Höhe, bis sein Gesicht über meinem Kopf schwebte.
    »Ich weiß genau, wer oder was du bist. Und ich mache auch keine leeren Drohungen.«
    Ich stellte ihn so hart auf die Füße, daß seine juwelenbesetzten Zähne aneinanderstießen.
    »Jetzt spuck es aus!«
    Er keuchte. Ich verringerte den Druck meiner Hand soweit, daß er genug Luft bekam. Speichel rann ihm das Kinn herab.
    »Es gibt eine Hinrichtung! Die Leibwache der Dame muß einen Teil der Eskorte stellen ...«
    »Etwa deine Hinrichtung, Seneschall?«
    Er wand sich in meinem Griff und sabberte. Ich ließ ihn los, sah ihm in seine wäßrigen Augen und bedachte ihn mit einem harten Blick.
    »Vergiß es nicht! Und jetzt – Schtump! «
    Er eilte davon wie eine Spinne, der ein paar Beine fehlten. Diese widerwärtige Szene hatte meine Laune nicht verbessert; eher das Gegenteil war der Fall. Ein derartiges Benehmen ist mir, wie ich hoffe, eigentlich fremd, auch wenn ich es leider manchmal nicht vermeiden kann. Ich fühlte mich erniedrigt.
    Ich fuhr zu den Jurukkern herum. »In voller Ausrüstung zum Appell, in fünf Burs«, brüllte ich.
    Sie stürmten los.
    Der Rest des Vormittags war genauso unerfreulich.
    Unter dem Kommando eines Chuktars der Regentin nahmen wir unsere Plätze an der Seite eines abgesperrten Platzes auf einem geräumigen Hof ein. Ein paar Zuschauer wurden zurückgehalten. In der Mitte stand eine Plattform. Der darauf befindliche befleckte Richtblock ließ über seine Verwendung und das, was nun passieren würde, keinen Zweifel. Ich ließ meine Blicke über die Adligen und hohen Würdenträger schweifen, die dicht zusammengedrängt auf einem Balkon standen, konnte jedoch weder die Dame Chermina noch die Dame Quensella entdecken. Sofort fragte ich mich, ob ihre Abwesenheit denselben oder verschiedene Gründe hatte.
    Der arme Teufel, den man brachte, taumelte unter dem Gewicht seiner Ketten. Er sah schlimm aus, offensichtlich hatte man ihn geprügelt. In der Menge hinter uns entstand fieberhafte Aufregung. Er bestieg das Schafott, und ein pompöser Wichtigtuer, der genauso lächerlich wie Tral der Strenge war, las seine Verbrechen vor.
    Man hatte ihn beim Spionieren

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