Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
46 - Die Dämonen von Antares

46 - Die Dämonen von Antares

Titel: 46 - Die Dämonen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
zu ihrem Treffen. Finzy begleitete sie. Ich nicht. Quensella gab uns den Befehl, bis zu ihrer Rückkehr auf sie warten. Zumindest nahm sie die Gefahr eines Angriffs ernst, sogar im Palast. Wir fünf fähigen Burschen sollten in der Lage sein, hier mit Meuchelmördern fertig zu werden.
    Sollten in der Lage sein ... »Molar, ich werde noch ein paar Mann holen«, sagte ich zu dem Pachak-Hikdar. »Paß auf die drei hier auf.«
    Er nickte, leicht amüsiert. Wir standen vor einer Tür, die übermäßig mit schmückendem Beiwerk übersät war, sich aber in das Allgemeinbild einfügte. Die Wachen der Regentin standen steif in Habacht-Stellung zu beiden Seiten der Tür. Sie trugen stutzerhafte, idiotisch aussehende Uniformen, hielten lange Lanzen und waren von ihrem Dienst unglaublich gelangweilt. Trotzdem machten sie einen durchaus fähigen Eindruck, und zweifellos waren ihre Schwerter frisch geschärft.
    Als ich mit dem Hochmut, der zu einem Kapitän der Wache paßte, davonstolzierte, sah ich mir die Umgebung ganz genau an. Ohne jeden Zweifel gab es hier zwei Eingänge zu den Geheimgängen; ebenso zweifellos existierten noch andere, die besser verborgen waren. In unserer Wachstube angelangt, befahl ich fünf weiteren Jurukkern, die andere Gruppe zu verstärken, und nachdem ich sie den sanften Händen des Pachak-Hikdars übergeben hatte, war ich zu dem Schluß gekommen, daß ich sowohl den inneren als auch den äußeren Grundriß genau im Kopf hatte.
    Ich muß zugeben, daß mir bei dieser ganzen Planung der Gedanke kam, wie wenig diese prächtig ausstaffierten Wächter doch von Nutzen sein würden, wenn einer dieser Höllendämonen, ein irrsinniger Ibmanzy, hier zum Leben erwachte – diese Vorstellung war eine unangenehme Erinnerung an die anderen, viel weitläufigeren Teufeleien, die es zusätzlich zu diesem Geheimtreffen gab.
    Der Zutritt zu den Gängen zwischen den Wänden, den ich wählte, befand sich in einer Vertiefung zwischen zwei Säulen. Ein langer, forschender Blick, zwei Fehlversuche, und der bewegliche Hintern des dritten, pausbäckigen Engels öffnete die schmale Tür. Ich schlüpfte hinein, und die Tür fiel hinter mir wieder ins Schloß. Wie erwartet, wurde die Dunkelheit von den üblichen Sehschlitzen und durchbrochenen Reliefs erhellt. Spinnweben und Staub waren ein deutliches Anzeichen dafür, daß der schmale Korridor nur selten benutzt wurde. Ich huschte leise auf das Gemach zu, in dem das Geheimtreffen stattfand.
    Nun, wie heißt es doch so schön, der Mensch denkt, und Zair lenkt. Ich war meinem Ziel schon ganz nahe, als ein Niesen ertönte, das so laut wie ein mit doppelter Pulverladung und Kartätsche geladener Zwölfpfünder war. Ich erstarrte sofort.
    Man konnte ihn nur mühsam ausmachen. Er war nicht mehr als ein Schatten, der reglos vor einem aus hübschen Verzierungen bestehenden Spionloch stand und nur den Kopf bewegte. Sein Niesen war den Geheimgang entlanggehallt; er würde aus Erfahrung wissen, daß es in dem Konferenzgemach keiner gehört haben würde.
    Das Stück Weg, das zwischen uns lag, war voller Geröll, Staub und Spinnweben, die anmutig von der niedrigen Decke hingen. Ich hatte nicht die geringste Chance, ihn zu erreichen, ohne daß er es bemerken würde, egal, wie lautlos ich mich auch bewegte. Ich kannte ihn nicht – vermutlich gehörte er zu Cherminas Leibwache –, aber er würde mich, den Cadade der Dame Quensella, garantiert erkennen.
    Ich schäumte vor Wut. Bei der widerwärtig verfaulten Leber und dem schwindenden Augenlicht Makki-Grodnos! Ich konnte ihn nicht töten. Er war ein Kamerad, ein menschliches Wesen, ein Mann, der nur seine Pflicht tat. Ihn zu töten hätte allem widersprochen, was Kregen im Gegensatz zur Erde ausmacht.
    Chermina, die Regentin, nahm ihre Sicherheit wichtiger als die Dame Quensella, soviel stand fest. In den Geheimgängen zwischen den Wänden ihrer Gemächer würden Wächter auf Posten stehen; bei Krun, es würde hier nur so von ihnen wimmeln!
    Soviel zu meinen grandiosen Plänen!
    Ich sah mir seine Position noch einmal genauer an und kam zu dem bedauerlichen Ergebnis, daß es mir nicht gelingen würde, ihn zu überwältigen und bewußtlos zu schlagen, ohne daß er sähe, wer sein Angreifer war.
    Bei dem gewaltigen Busen und dem ausladenden Hintern der Heiligen Dame von Belschutz! Ich befand mich in einer sehr ungnädigen Stimmung. Zum Teufel mit allem!
    Meine Nase juckte. Ich blinzelte. Plötzlich schien meine Nase in Flammen zu stehen. Nur noch

Weitere Kostenlose Bücher