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46 - Die Dämonen von Antares

46 - Die Dämonen von Antares

Titel: 46 - Die Dämonen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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können sich sicher leicht vorstellen, wie erleichtert ich war, als unter der Wolkendecke Oxonium in Sicht kam. Die Hügel mit den sie umgebenden Gräben erweckten in mir plötzlich das Gefühl, nach Hause zu kommen – und das war nun ein wirklich lächerlicher Gedanke, bei Zair!
    Dort unten in den schmalen Kanälen waren die Banden sicher schwer damit beschäftigt, auf unehrliche Weise Geld zu verdienen, um Territorien zu streiten und sich auf schurkische Weise zu bekämpfen. Oben auf den Hügeln würden die Mächtigen von Sklaven und Dienern umsorgt ihr bequemes Leben führen und in vielen Fällen auf ebenso unehrliche Weise Reichtümer anhäufen. Als wir näher kamen, wurden die Spuren der Erdbeben sichtbar; umgestürzte Türme, zusammengebrochene Mauern, eingestürzte Kuppeln. Der Lärm einer großen Stadt drang in die Höhe, und bald darauf auch der Gestank.
    Es war keine schwere Entscheidung, an wen ich mich zuerst zu wenden hatte. König Tom wußte nicht über alle Einzelheiten Bescheid. Hyr Kov Brannomar war der Mann der Stunde.
    Ich hatte nämlich einen Plan. Nun, ich habe schon so oft von den großartigen Plänen erzählt, die ich auf Kregen ausgeknobelt habe, und Sie, die Sie sich diese Tonbänder anhören, wissen auch, wie oft diese schönen Pläne fehlgeschlagen sind, und das in verheerender Weise, bei Krun! Diesmal lächelte der fünfhändige Eos-Bakchi, der unberechenbare vallianische Glücksgeist, auf mich herab. Alles lief wie am Schnürchen.
    Nun – zumindest fast alles, wie Sie hören werden.
    Die Gebühren im Schweberdrom waren in meiner Abwesenheit gestiegen. Ich zahlte und ging. Ortyg blieb zurück, er konnte in seinem Sack schmoren, außer Sicht gut versteckt. Ich hatte ihn gefüttert und ihm was zu trinken gegeben; der Sack fing langsam an, übel zu riechen. Der junge Prinz würde es eben ertragen müssen. Seine Lage war nicht schlimm, mit Sicherheit sogar besser als die vieler bemitleidenswerter Sklaven.
    Um ein Haar hätte man mir den Zutritt in den Kristallgreifen verweigert. Die Schenke war vornehm; ich hatte mich und meine Kleidung so gut es ging gesäubert und bestand mit Mühe und Not die Musterung des Türstehers. Eos-Bakchi lächelte, denn die rote Augenklappe stach mir sofort ins Auge; ihr Besitzer saß allein an einem Tisch und aß. Ich ging zu ihm.
    Nalgre ti Poventer sah auf. Seit unserer ersten Begegnung hatte er viel über die Kunst der Spionage gelernt. Er sagte: »Lahal, Drajak.«
    Ich setzte mich, bestellte eine Mahlzeit – die Nalgre bezahlen würde – und sagte ihm, was ich von ihm wollte. Er nickte. Als wir gegessen hatten, mieteten wir einen Träger und begaben uns zum Schweberdrom. Ich holte den Sack und sorgte dafür, daß Ortyg weder einen Laut von sich geben noch ein Glied rühren konnte. In der Nähe der vallianischen Botschaft bezahlten wir den Träger und trugen den Sack auf dem Rest des Weges selbst. Man ließ uns sofort eintreten.
    Ich teilte dem Botschafter das Nötigste mit, schärfte ihm ein, den jungen Prinzen unter scharfer Bewachung außer Sicht zu verstecken, zog etwas Eleganteres an, dankte ihnen und ging. Nun kam Brannomar an die Reihe.
    Ganz wie erwartet, wurde ich sofort vorgelassen, nachdem der Wach-Deldar meinen Namen seinem Hikdar gemeldet hatte. Von Wachen eskortiert betrat ich Brannomars Palast. Ich war nicht zum erstenmal hier; damals waren die Umstände ziemlich unerfreulich gewesen, und es hatte damit geendet, daß der Hyr Kov zu seinem Entsetzen und seiner Verblüffung erfahren hatte, daß dieser Drajak der Schnelle in Wirklichkeit niemand anderes als Dray Prescot war, möglicherweise der zukünftige Herrscher von ganz Paz. Danach hatte er sich gern bereiterklärt, mit mir zusammenzuarbeiten. Wie man mir gesagt hatte, war er unbestechlich.
    Er empfing mich in seinem Privatgemach, und wir unterhielten uns unter vier Augen.
    Sein rubinrotes Gewand, an dem man vergeblich nach unnötigem Schmuck suchte, und das schlichte Schwert an seinem Gürtel paßten zu dem gebräunten Gesicht mit dem silberfarbenem Bart und dem wie ein Helm dicht am Kopf anliegenden silbernen Haar. Er sagte: »Lahal – Drajak, richtig?«
    »Aye, Kov. Ich freue mich, dich zu sehen.« Ich teilte ihm ohne Umschweife mit, daß ich den jungen Prinzen Ortyg an einem sicheren Ort untergebracht hatte. »Jetzt kann er den Caneldriner nicht mehr helfen oder gegen dich intrigieren.«
    Er setzte sich. Er schenkte zwei Gläser Sazz ein, der im durch die Fenster eindringenden Licht

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