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46 - Die Dämonen von Antares

46 - Die Dämonen von Antares

Titel: 46 - Die Dämonen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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orangefarben funkelte, und schüttelte den Kopf. »Was man sich über dich erzählt, ist die Wahrheit, bei Tolaar, und sogar noch eher untertrieben!«
    Er erholte sich schnell von seiner Überraschung. Der verrückte Leem Dray Prescot hatte das Problem Ortyg einfach gelöst, indem er ihn in einen Sack stopfte und versteckte. Ortyg war aus dem Spiel genommen worden.
    »Der junge Prinz ist unverletzt?«
    »Er stinkt etwas, und sein Hochmut ist stark erschüttert. Aber er hat keinen körperlichen Schaden davongetragen. Meine Leute werden ihn eingesperrt halten, bis die ganze Sache erledigt ist. Das heißt, natürlich nur mit deiner Zustimmung, Kov.«
    Er winkte ab, nahm sein Glas, hielt es aber nur in der Hand und trank nicht. Er mußte erkannt haben, daß es sich bei meinen letzten Worten um nicht mehr als reine Höflichkeit gehandelt hatte; die komplizierte derzeitige Situation diktierte, daß ich Ortyg festhalten mußte, ob er nun einverstanden war oder nicht.
    Die lange Narbe auf seiner linken Wange hob sich deutlich von der umliegenden Haut ab und zuckte unwillkürlich, als er innerlich verarbeitete, was geschehen war, und sich Gedanken machte, wie es vermutlich weitergehen würde. Allerdings war er nun gezwungen, das miteinzubeziehen, was er über Dray Prescot wußte – oder glaubte zu wissen.
    »Männer und Frauen nennen dich einen wilden Leem-Jäger. Die Bücher, die Schauspiele, nicht zu vergessen die Puppenspiele.« Er trank einen Schluck Sazz. »Da muß man unwillkürlich an den Knoten der Kovneva Sinkie denken.«
    Ich nickte bloß. Diese berühmte Legende ist auf ganz Paz verbreitet, und obwohl ihr Inhalt – die Lösung einer schwierigen Aufgabe – der irdischen Geschichte vom Gordischen Knoten ähnelt, ist sie doch ganz anders. Indem Alexander den Knoten durchschnitt, erhob er Anspruch auf ganz Asien. Auf Kregen verschloß der ewigwährende Knoten das Nachtgewand der Kovneva Sinkie. Und wer war die legendäre Gestalt, die diese delikate Aufgabe löste? Nun, natürlich niemand anderes als Kyr Nath, bekannt aus vielen Geschichten und Liedern.
    Ich trank den Sazz und machte Brannomar den Vorschlag, daß sich das Problem Khon der Mak möglicherweise auf dieselbe Weise lösen ließ.
    Brannomar schürzte die Lippen, die zwischen Schnurrbart und Bart herausragten. Er erzählte mir, daß es Hyr Kov Mak bis jetzt nicht gelungen war, Chuliks zu rekrutieren, was mich nicht überraschte.
    »Meine Agenten haben mir berichtet«, fuhr er ernst fort, »daß dieser Mann noch andere Pläne verfolgt. Allerdings konnte bis jetzt noch nicht in Erfahrung gebracht werden, worum es sich dabei handelt.«
    Im Vorzimmer ertönte plötzlich lautes Geschrei. Brannomar sprang auf und griff nach dem Schwertgriff. Ich erreichte die Tür und riß sie mit dem gezückten Schwert in der Hand auf. Brannomar atmete schwer an meiner Seite. Der Lärm hallte wie ein Rashoon durch das Vorzimmer.
    Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand einer der Wächter des Kovs. Er war ein Yvonnim; er hatte keinen Schwanz und nur zwei Arme. Das normalerweise senkrecht vom Kopf abstehende Haar war geschnitten und wurde vom vorgeschriebenem Uniformhelm niedergedrückt. Die Yvonnims gelten als leidlich gute Infanteriesoldaten, die durch ihre Schlappohren ein besonders scharfes Gehör haben. Ihre von Wange zu Wange reichenden Nasen sind breit und flach, und ihre Augen liegen tief unter einer niedrigen, weit vorstehenden Stirn.
    Dieser Bursche trug Uniform und Rüstung des Kovs. Die Rüstung wurde bereits von gigantischen, im Inneren seines Körpers wütenden Kräften auseinandergerissen. Die Uniform riß. Er wurde größer und breiter. Er blähte sich auf. Andere Wachen schrien auf und wichen vor ihm zurück. In dem elegant eingerichteten Vorzimmer war das nackte Chaos ausgebrochen.
    Wir hatten nur eine Chance: es mußte uns gelingen, den armen Teufel zu töten, bevor er die volle Größe eines Ibmanzys erreichte. Hatte der Dämon ihn einmal ganz übernommen, konnte nichts die Zerstörung aufhalten, die er entfesseln würde.
    Brannomar stieß einen Fluch aus. Das Vorzimmer leerte sich rasch, als die Wachen die Flucht ergriffen. Ich konnte es ihnen nicht verübeln, bei Krun!
    Mit dem Thraxter konnte man hier nichts ausrichten. Ich steckte ihn weg und zog die Krozair-Klinge. In diesem winzigen Augenblick, diesem Bruchteil einer Sekunde, geschah mit dem wachsenden Ibmanzy etwas völlig Unerwartetes. Er hob die Hände, aus deren Fingern sich bereits die ersten Krallen

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