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46 - Die Dämonen von Antares

46 - Die Dämonen von Antares

Titel: 46 - Die Dämonen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ungesund, bei Krun!«
    Das hatte ich vorausgesehen. »Hier.« Ich schüttete die Goldmünzen aus, die mir Quensellas Zahlmeister gegeben hatte.
    »O nein. O nein! Der Sold eines einfachen Cadade ist für einen Edelmann meines Ranges eine Beleidigung. Das verstehst du doch wohl, oder?«
    »Du mußt nicht bis zur Hauptstadt mit. Wir werden für dich und Palfrey irgendwo einen gemütlichen Unterschlupf finden. Dort kannst du auf mich warten, bis ich meine Angelegenheiten in Oxonium erledigt habe.« Dann fügte ich in scharfem Tonfall hinzu: »Bei meiner Rückkehr wird es eine Menge Gold geben!«
    »Zu Hanitcha dem Verheerer damit! Was soll ich nur mit dir anfangen?« Er sah nach vorn, zog die Hebel leicht zurück und verlangsamte unser Steigmanöver. »Du hast immer für alles im voraus eine Antwort. Du bist ein einfacher Paktun, aber du weißt dich zu benehmen.« Er schüttelte den Kopf und schob den Geschwindigkeitshebel vorwärts. Wir schossen durch die Luft.
    Was sollte ich mit ihm und Palfrey nur machen? Zu ihrer Zeit hatte die verwegene Idee, ihn in meine Dienste zu nehmen, durchaus etwas für sich gehabt. Doch jetzt sah ich all die Gefahren, die damit verbunden waren. Dieser Mann kannte keine Loyalität. Er würde sich aus dem Staub machen, wenn ihm die Gefahren, die sich uns in den Weg stellten, nicht zusagten. Nun ja, bei Vox, damit bewies er ja eigentlich nur gesunden Menschenverstand.
    Das Problem war, ich wußte, ich konnte mich nicht auf ihn verlassen. O ja, er war charmant, moralisch verkommen und mutig. Und durch und durch ein Schurke. Wenn ich die beiden mit dem Cadade-Gold in einem Gasthaus auf dem Land absetzte und dann tat, was ich zu tun hatte, würde sich das Problem möglicherweise von selbst lösen. Wenn sie bei meiner Rückkehr noch da waren, schön und gut. Hatten sie sich aus dem Staub gemacht, war die Sache ebenfalls erledigt.
    Ein dringendes Problem verlangte sofortige Abhilfe. Die paar Burs Schlaf, die ich mir vor der ganzen Aufregung gegönnt hatte, hatten mich bis jetzt aufrecht gehalten, aber nun kam die Müdigkeit unausweichlich näher.
    »Willst du in Caneldrin oder in Tolindrin warten?«
    Ohne zu zögern, wählte Dagert Caneldrin. Ich nickte. Das paßte in meine Pläne, bei Krun!
    Ich wägte ab, was passieren konnte, wenn ich mich in dem Voller zum Schlafen niederlegte, und kam zu dem ernüchternden Schluß, lieber darauf zu verzichten. Dagert von Paylen könnte auf die Idee kommen, daß ihm ein Prinz eine größere Belohnung als ein rabiater Söldner verschaffen könnte, ob nun Zhan-Paktun oder nicht. Dann würde mir ein Dolch die Kehle aufschlitzen, meine Leiche schnell über Bord gehen und Ortyg eine kriecherische Erklärung zu hören bekommen, während seine Fesseln gelöst wurden. O ja, bei Djan, ein wirklich hübsches Szenario, das seinen Lauf nahm, nur weil man eingenickt war.
    Während des Fluges nach Umrigg, einem isoliert liegenden Dorf, in dem es ein Gasthaus von zufriedenstellender Qualität gab, das hauptsächlich für Stelldicheins benutzt wurde und das Dagert bekannt war, führten Palfrey und ich eine sprunghafte Unterhaltung. Er erzählte mir, daß sein Vater Zeuge gewesen war, wie Donggi, der alte Amak von Paylen, seinen jungen Sohn Dagert an den vielen Abenden, an denen er sinnlos betrunken war, bis zur Bewußtlosigkeit geprügelt hatte. Dagerts Mutter hatte schon lange vorher aufgegeben und dann den Anstand besessen, ohne Aufhebens zu sterben. Dagerts Kindheit war der Schleifstein gewesen, dem er seine Schärfe als Erwachsener zu verdanken hatte.
    Umrigg entpuppte sich als eines jener Dörfer, die auf der Erde eine Postkarte geschmückt hätten. Sehr hübsch. Die malerischen Häuser und Schenken und das berühmte Gasthaus wurden von keiner Mauer umringt. Während Kriegszeiten hatte jeder seine Sachen zusammengepackt und sich in die nächstliegende befestigte Stadt begeben. Ich setzte Dagert ab, nahm eine Mahlzeit zu mir, trank einen Schluck und ließ ihn und den geduldig leidenden Palfrey zurück. Sollten sie bei meiner Rückkehr noch da sein, nun, dann würde ich mir Gedanken machen müssen, wie man in Clishdrin sagt.
    Als wir auf Oxonium zurasten, war aus Ortyg ein sehr kleinlauter Prinz geworden. Ich konnte es ihm nachfühlen. So ist das, wenn man heute über gewaltige Macht verfügt und morgen gefesselt in einem Sack steckt!
    Ich nahm ihm den Knebel ab und rechnete mit einer wahren Flut von Schimpfworten. Ich wurde nicht enttäuscht. Trotzdem stellte sich heraus,

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